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Ausgabe: | 1983 |
Spalte: | 571-572 |
Kategorie: | Allgemeines |
Titel/Untertitel: | Predikohistoriska perspektiv 1983 |
Rezensent: | Winkler, Eberhard |
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Theologische Literaturzeitung 108. Jahrgang 1983 Nr. 8
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zu Babel zu bauen, der bis an den Himmel reichte, und die sich einen
Namen machen wollten, wie es viele spätere Zivilisationen und
Reiche versucht haben und es transnationale Konzerne heute versuchen
, um schließlich jedoch in Verwirrung und Streit zusammenzubrechen
." (S. 29) Ebenso geht Potter mit den „riesigen militärischindustriellen
Komplexen" ins Gericht, denen er vorwirft, „sich niemand
gegenüber verantwortlich zu fühlen, außer gegenüber ihren oft
ebenso ungenannten Arbeitgebern. Bar jeder tiefen menschlichen
Überzeugung, sorgen sie sich um nichts, außer um sich selbst und ihre
unmittelbaren Beziehungen und Freunde." (S. 31)
Es wäre verfehlt, solche Aussagen Potters einfach als Stellungnahme
für den Sozialismus zu deuten. Potter ist und bleibt Repräsentant
der „Dritten Welt". Diese - gelegentlich auch „Zwei-Drittel-
Welt" genannt - ist allerdings der natürliche Bundesgenosse des Sozialismus
, so wie der Sozialismus Solidarität mit den Unterdrückten bewährt
, auch wenn ihnen das nicht immer deutlich ist. Es finden sich in
dem Buch denn auch vereinzelte Abgrenzungen gegen den Sozialismus
, aber niemals in der Schroffheit wie gegen den Kapitalismus.
Potter hat es von Suzanne de Dietrich gelernt, „in einer Hand die
Bibel, in der anderen die Zeitung zu halten" (S. 6). So nimmt nicht
wunder, daß er formuliert: „Im gegenwärtigen Augenblick steht das
nackte Überleben der Menschheit als Priorität auf der Tagesordnung
der Welt. Dabei geht es nicht in erster Linie um Strukturen und
Systeme, um intellektuelle und technische Möglichkeiten, sondern
um Menschen, die sie schaffen und anwenden. Im Kern geht es um die
Menschheit, um Männer und Frauen, einzeln und gemeinsam."
(S. 679) In diesem Sinne erklärte er auf der I. Sondersitzung der UNO-
Vollversammlung für Abrüstung 1978: „Abrüstung geht nicht nur
Staatsmänner und Experten an, sondern jeden Mann und jede Frau im
Volk. Es geht hier um die Frage von Tod und Leben der Menschheit.
Das sind keine technischen, sondern menschliche und darum politische
Probleme. Das bedeutet, daß alle Anstrengungen gemacht
werden müssen, damit Unwissenheit, Selbstzufriedenheit und Angst
beseitigt werden, die überall herrschen . . . Das Wettrüsten ist Entscheidung
und Erfindung von Menschen. So muß auch die Abrüstung
von Menschen gewollt und gewonnen werden." (S. 80)
Potter hat das Buch dem Gedächtnis seiner Frau Doreen gewidmet.
Es kann zutiefst menschliches und christliches Vermächtnis an die
ökumenische Gemeinschaft sein.
Berlin Gerhard Bassarak
Härdelin, Alf [Red.]: Predikohistoriska perspektiv. Studier tillägnade
Ä. Andren. Stockholm-Uddevalla: Skeab verbum 1982. 323 S. 8* =
Skrifter av Svenska Kyrkohistoriska Föreningen, II Ny Följd.
skr 85.-.
Dem Lundenser Praktischen Theologen Äke Andren wurden zum
65. Geburtstag zehn predigtgeschichtliche Studien gewidmet. Anders
Ekenberg untersucht „einige Aspekte urchristlicher Predigt" und
berücksichtigt besonders die Paränese (S. 7-39). Bertil Nilsson,
„Über das Recht und die Pflicht zur Predigt" (S. 40-72), zeichnet
die Entwicklung im Kanonischen Recht. „Die Predigt ad populum
während des Mittelalters in Schweden" weist Sven-Erik Pernler als
Pflicht des Gemeindepfarrers nach (S. 73-95). Carl-Göran Berg-
man, „Predigt und Kirchenraum" (S. 96-132, mit 13 Abb.)bespricht
besonders die Stellungen der Kanzel. Alf Härdelin, „Von der
,bibelauslegenden Homilie' zur thematischen Predigt'" (S. 133-182)
analysiert Predigten von Gottfried von Admont und Radulphus
Ardens (12. Jh.) sowie Bonaventura. Sven-Erik Brodd behandelt
„Die Predigt über die Jungfrau Maria in Laurentius Petris Postillen"
(S. 183-212). Ingvar Fogelquist erörtert „Sichtbares und Unsichtbares
in der Taufe" (S. 213-237) anhand der Taufpredigten von John
Keble (1849/50). Bert Franzen gibt Hinweise über „Eschatologische
Motive in der schwedischen freikirchlichen Predigt" (S. 238-250).
Oloph Bexell würdigt das homiletische Programm des Begründers
der hochkirchlichen Bewegung in der Kirche von Schweden, Gunnar
Rosendal (S. 251-284). Richard L. Stetson, „Predigt in der Praxis",
informiert über „Die Erneuerung der Predigt im heutigen Nordamerika
" (S. 285-309). Den meisten schwedischen Beiträgen ist eine
englische Zusammenfassung beigefügt. Die Bibliographie Äke
Andrens beschließt die Festschrift. e. w.
Reformation und Praktische Theologie. Festschrift für Werner Jetter
zum 70. Geburtstag, hrsg. v. H. M. Müller u. D. Rössler. Göttingen:
Vandenhoeck & Ruprecht 1983. 318 S. gr. 8'. Kart. DM 59,-.
Die meisten Beiträge schlagen Brücken von der Reformation,
besonders von Luther, zu aktuellen Fragen der Praktischen Theologie
. Unter diesem Aspekt stehen Themen wie der Gemeindeaufbau
bei Luther (M. Brecht), die Invokavitpredigten (K. Gottschick), Beispiel
und Erfahrung als Leitmotive der Homiletik Luthers (D. Rössler
), „Ein neues Lied wir heben an" als „Protestsong" Luthers
(M. Rössler), die Bedeutung des Satzes „Abscondita ecclesia et valde
dispersa" Tür heutige Diaspora (H. Riess). J. Henkys zeigt Luthers
Spur in P. Gerhardts Strophe „Wer so stirbt, der stirbt wohl".
H. M. Müller reflektiert das Verhältnis von „Evangeliumspredigt
und Rechtsordnung" in reformatorischer Sicht. K. E. Nipkow vergleicht
das Schema einer gestuften Glaubensentwicklung nach
J. W. Fowler mit Luthers Verständnis vom Wachstum des Glaubens.
J.Scharfenberg überprüft Eriksons Identitätskonzept auf dem
Hintergrund der Theologie Paulus', Luthers und Bonhoeffers. Im umfangreichsten
Beitrag (S. 247-289) untersucht W. Steck die Bedeutung
der Reformation für die Entwicklung des neuzeitlichen Todesbewußtseins
. G. Krause interpretiert „die drei Epitaphia von
Andreas Gerhard Hyperius auf den Tod des Erasmus von Rotterdam
".
Weniger direkt auf die Reformation bezogen sind die Beiträge von
P. Cornehl über evangelische Abendmahlspraxis, H.Donner:
„St. Georg in den großen Religionen des Morgen- und Abendlandes
", G. Ebeling: „Zum Religionsbegriff Schleiermachers",
G. Kretzschmar: „Die Bedeutung Alfred Dedo Müllers Tür die
Praktische Theologie" und D. Stoodt: „Kant als religionspädagogischer
Lehrer". Die Bibliographie Werner Jetters erarbeitete J. Miltenberger
. Die problembewußte Aktualisierung reformatorischer
Erkenntnisse entspricht der Arbeit des Jubilars und ist ein guter Beitrag
zum 500. Geburtstag Martin Luthers. e. W.
Brauning, Peter M., u. Helmut Lück [Hrsg.]: Veto des Glaubens gegen die
Bedrohung des Lebens. Interviews, Beiträge und Dokumente zum ökumenischen
Friedenswirken. Berlin: Union Verlag 1982.128 S. 8'. Kart. M 5,80.
Hertzsch, Klaus-Peter: Kirche im Sozialismus (Standpunkt 11, 1983
S. 126-131).
Luther, Martin: Der Große und der Kleine Katechismus. Ausgewählt und
bearb. von K. Aland u. H. Kunst. Mit einem Geleitwort von K.-H. Stoll und
einer Einführung von H. Reiler. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1983.
88 S. gr. 8". Kart. DM 5,90.
[Ranson, Guy Harvey:] Trinity University Studies in Religion. Vol. XI. In
Honor of Guy Harvey Ranson. Ed. by W. O. Walker, Jr. San Antonio: Department
of Religion, Trinity University 1982. IX, 209 S. 4
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MOIIer, Gerhard: Lehrer - Übersetzer - Verkündiger. Was Luther für die
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