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Ausgabe: | 1953 |
Spalte: | 321-326 |
Autor/Hrsg.: | Onasch, Konrad |
Titel/Untertitel: | Phantastische oder legitime Ikonen-Deutung? 1953 |
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C^eologtfdtje Ittetatutjettung
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Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Unter Mitwirkung von Professor D. Ernst Sommerlath, Leipzig
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D.KURT ALAND, HALLE »BERLIN
NUMMER 6
78. JAHRGANG JUNI 1953
Spalte
Phantastische oder legitime Ikonen -
Deutung? Grundsätzliche Bemerkungen
zur Deutung orthodoxer Ikoncndenkniäler.
Von Konrad Onasch........321
Katholische Literatur zum Neuen Testament
. Von Leonhard Fendt.....327
Abel: Les livres des Maccabees (Eißfeldt) . 334
Adam: Der Primat der Liebe (Hupfeld) . . 367
Althaus: Oebot und Oesetz (Olocge) ... 365
Auer: Die Pharaonen des Buches Exodus
(Bardtke).............337
Bardtke: Die Handschriftenfunde am Toten
Meer (Rost)............333
Barlow: Martini episcopi Bracarensis opera
omnia ed. (Stegmüller)........351
Bihliotheca Missionum. Hrsg. v. J.
Dindinger. 15. u. 16. Bd. (Westermann) . 376
Bopp: Erlösung nach Martin Deutingers
Betrachtungen über das Reich Gottes nach
Johannes (Fendt)..........330
Delekat: Der gegenwärtige Christus (Oloege) 345
Deuster: Sankt Nikolaus von Flüe (Kupisch) 352
Dindingers. Bibliothcca Missionum ... 376
Ehmann: Johannes K11I1I0, ein Spieimaiin
Oottes (Kupisch)..........358
Findhammer: Ich bin bei Dir, daß ich Dir
helfe (R. Schneider).........373
Frieling: Der Tod (Rcdeker)......359
Olasenapp: VedSnta und Buddhismus . .
(Mensching)............331
Spalte
Orayeff: Deutung und Darstellung der theoretischen
Philosophie Kants (Menzer) . . 361
Outzwiller: Meditationen über Matthäus.
1 u. II (Fendt)...........328
Harnack: Das Wesen des Christentums.
Neuaufl. mit Oeleitwort v. R. Bultmann (Lau) 343
Hartmann: Bindung und Freiheit des katholischen
Denkens (Hessen).......358
Heid egger: Vom Wesen desOrundes.3. Aufl.
(Eisenhuth)............362
Hoff mann: Quellen zur Oeschichte der tibetischen
Bon-Religion (Schubert).....329
Jeremias: Die Gleichnisse Jesu. 1. u. 2. Aufl.
(Fascher).............340
Kaegi: Jacob Burckhardt. 1. u. 2. Bd. (Heussi) 356
Kastil: Die Philosophie Franz Brentanos
(Hessen).............364
Kirschbaum: Die wirklicht Frau (v. Tiling) 369
Küppers: Oöttliche Ikone (Onasch) ... 321
Landgraf: Der Sentenzenkommentar des
Kardinals Stephan Langton hrsg. (Stegmüller) 350
Langton: Sentenzenkommentar s. Landgraf 350
Martini episcopi Bracarensis opera omnia
8. Barlow.............351
M etrau x : Schweizer Jugendlebcn in fünf Jahrhunderten
(Jcntsch).........373
Mitterer: Elternschaft und Oattenschaft . .
(Hupfeld) ............367
Miiller-Freienfels: Schicksal und Zufall
(Redeker).............360
Mulders: Inleiding tot de Missiewetenschap 5. u. 6. Tagung des Theologischen Konvents
(Rosenkranz) 1........... 374 I Augsburgischen Bekenntnisses (Kimme) . . 381
Spalte
Niedner: Das Patrozinium der Augustiner-
Chorherrenstiftskirche St.Thomae zu Leipzig
(Heussi).............352
Papiui: Das Leben des Herrn (Fendt) . . 329
Pauleser: Eheglück - Lebensglück (Hupfeld) 370
Philippidis: Der erste Pastoralbrief des
Apostels Paulus an Timotheus (griech.) . .
(Oiompliakis)............342
Rothert: Westfälische Oeschichte. 3 Bde.
(Stupperich)............347
Sailer: Briefe. Hrsg. v. H. Schiel (Fendt) . 353
Schmid: Das Evangelium nach Lukas 2. Aufl.
(Fendt)........'......327
— Das Evangelium nach Matthäus. 2. Aufl.
(Fendt)..............327
S c h o e p s : Philosemitismus im Barock (Maurer) 355
Scholle: Thüringische Kirchengeschichte.
2. Aufl. (Heussi)..........349
Schweingruber: Pubertät (March) ... 371
Stroh: Handbuch der germanischen Philologie
(K. D. Schmidt)...........349
Taylor: The Oospel aecording to St. Mark
(Kümmel).............338
Wikenhauser: Offenbarung des Johannes
(Fendt)..............328
Würthwein: Der Text des Alten Testaments
(Rost)..............332
Von Personen:
In memoriam Hans Schmidt (Eißfeldt) . . 379
Berichte und Mitteilungen:
Phantastische oder legitime Ikonen-Deutung?
Grundsätzliche Bemerkungen zur Deutung orthodoxer Ikonendenkmäler
Von Konrad Onasch, Halle/Saale
Ohne Zweifel gehört Leonhard Küppers' Ikonenbuch1 zu den
großzügig und bestausgestatteten Veröffentlichungen über dieses
Gebiet nach dem Kriege.
Zehn bunte und sechs einfarbige Tafeln vermitteln einen guten
Eindruck dieser orthodoxen Kirchenkunst. Küppers hat dieses Buch
Julius Tyciak gewidmet, dessen Arbeiten auch das Literaturverzeichnis
beherrschen. Die Eigentümlichkeit der Schau der dargestellten Probleme,
die breite Basis der Verklärungstheologic, wie sie um 1940 herum gerade
von katholischen Theologen besonders herausgestellt wurde, die
innerliche Anteilnahme an seinem Gegenstande, das alles hat der Verf.
mit Tyciak weithin gemein. Von daher kann auch nur die begrifflich
schwer faßbare Atmosphäre des Buches verstanden werden. Sie läßt
sich am ehesten aus dem ontisch verstandenen katholischen Schönheits-
begriff erklären, der alle irdische Schönheit an der absoluten partizipieren
läßt. „Aus der göttlichen Schönheit leitet sich alle endlidie
Schönheit her, in dem Gott Ursache der Vollkommenheit, des harmonischen
Ebenmaßes und des Schönheitsglanzes im Universum und in den
Einzeldingen ist" Thomas von Aquin2. Im Anschluß an solche spezifisch
') Küppers, Leonhard: Göttliche Ikone. Vom Kultbild der Ostkirche
. Düsseldorf: Bastion-Verlag [1949]. 84 S., 17Taf. 4°. Lw.
DM 12. 80.
2) Bei Martin Grabmann, Thomas von Aquin. Persönlichkeit u.
Gedankenwelt, S. 177.
katholischen Aussagen über die Schönheit und das Schöne ist es leicht,
von der ostkirchlichen Ikone herkommend ähnliche Theorien aufzustellen
, die das ikonosophische Geheimnis der Bilder vor dem Hintergrund
der „Vermählung von Natur und Übernatur, von Stoff und
Gnade"3 sehen möchten. Zweifellos besteht auf dieser Grundlage die
Möglichkeit, ästhetische und metaphysische Wertungen vorzutragen.
Küppers hat es an diesen nicht fehlen lassen und hier einige treffende
und feinsinnige Bemerkungen zu einzelnen Ikonen eingefügt. Aufs
Ganze gesehen wird man auch seinen kunstgeschichtlichen Bemerkungen
zur historischen Entwicklung der Ikonenmalerei und ihren Schulen beipflichten
können. Es ist auf jeden Fall berechtigt, wenn der Verf. etwa
ablehnt, die religiöse Wirkung der Ikone mit Magie zu vergleichen
(S. 24, 25). Dankenswert erscheint mir, wenn Küppers energisch das
Wesen der Ikone von dem hellenistisch-ägyptischen Mumienporträt absetzt
(S. 17). Ob man so ohne weiteres die Kunst Novgorods in Gegensatz
zu der Moskaus wird stellen können, erscheint mir fraglich.
Gewiß ist die Kunst Moskaus eine ausgesprochen höfische, aber das Problem
der Ikonenmalerei Novgorods ist zu vielschichtig (westliche und
östliche Sekten, direkte Verbindungen mit Byzanz (Feofan Grecl),
Spannungen mit Moskau, Stadt an der Grenze des europäischen Westens
zu Rußland), als daß man sie einfach als „volkstümlichen Verismus
" bezeichnen könnte (S. 40). Problematisch erscheinen mir die geistesgeschichtlichen
Ausführungen des Verfs. Es ist z. B. geschichtlich
*) Tyciak, Wege östlicher Theologie, S. 80. 81.
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