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Ausgabe: | 1951 |
Spalte: | 129-132 |
Autor/Hrsg.: | Rad, Gerhard |
Titel/Untertitel: | Die Anrechnung des Glaubens zur Gerechtigkeit 1951 |
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C^eologffdje ifteratutjettung
fßonatsfdjrift für öa$ gefamte (Bebtet Der tEIjeologtc und flUlifitonsönffenfdjaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Unter Mitwirkung von Professor D. Ernst Sommerlath, Leipzig
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. KURT ALAND, HALLE-BERLIN
NUMMER 3
76. JAHRGANG MÄRZ 1951
Spalte
Die Anrechnung des Glaubens zur Gerechtigkeit
. Von Gerhard von Rad .. 129
Das Königsgesetz im Deuteronomium.
Von Kurt Oalling ................. 133
Die Weisheit SalomOS. Von Albrecht Alt 139
Zum Problem Glaube und Geschichte
in der israelitisch-jüdischen Weisheitsliteratur
. Von Johannes Fichtner 145
Um die politische Verantwortung der
Kirche. Von Hermann Diem......... 149
Der gegenwärtige Stand der Erforschung
der in Palästina neu gefundenen
hebräischen Handschriften.
15. Randnote zu P. Kahlen Artikel Uber
die Zeit der Bergung der neu gefundenen
hebräischen Handschriften
Von O. Zuntz...................... 161
16. Zu den Handschrlitenfunden aus der
Höhle. Von Paul Kahle ............. 161
Asmussen: Seid nüchtern zum Gebet
(Diem)............................. 158
— Oesetz und Evangelium (Diem)...... 156
Beiträge zur christlichen Philosophie, hrsg.
v. A. Reatz u. W.Troll. 1. u. 2. H.
(Kühler)........................... 180
Bereczky: Die ungarische Christenheit
im neuen ungarischen Staat (Diem).... 149
Bibra: Die Bevollmächtigten des Christus.
2. u. 3. Aufl. (Fischer)............... 182
Blenert: Das Volk Im Lichte der Bibel
(Diem)............................. 154
Brunner: Erbarmen. Der Christ in der
Unordnung dieser Welt (Diem)....... 160
Bruns: Staatskameen des 4. Jahrhunderts
nach Christi Oeburt (A. M. Schneider).. 174
Spalte
Dibelius: Volk, Staat und Wirtschaft
(Diem)............................. 1B9
Doncoeur: Liturgie und Moderne
(Kressel)........................... 177
Erdmann: Volkssouveränität und Kirche
(Diem)............................. 152
Federer: Liturgie und Olaube (Altaner).. 175
Frantz: Die Naturlehre des Staates als
Grundlage aller Staatswissenschaft, hrsg.
v.W. Ferber(Diem)................. 154
Olaser: Das Weltbild der Medizin von
heute (Slebeck) ..................... 184
Orabs: Albert Schweitzer (Schlemmer)... 171
Oreeven: Krankheit und Heilung nach
dem Neuen Testament (Bauernfclnd)... 186
H ae bI e r: Ein Staat wird aufgebaut (Schiel) 172
Hamann: Das Wort vom Kreuz (Urner) 171
Hildebrand: Die sittlichen Grundlagen
der Volkergemeinschaft (Diem) ....... 159
Hirscher: Selbsttäuschungen. Neu hrsg.
v. Jos. Thielmann (Schiel)........... 173
Hoffmann: Vom Wesen der zeitgenössischen
Kirchenmusik (Söhngen)....... 176
Jeremias: Die Wiederentdeckung von
Bethesda (Noth) .................... 168
Kammel: Die Heimat im Lichte der
Bibel (Diem) ....................... 154
Könn: Oott und Satan (Strathmann) ... 169
Kroll: Was ist der Staat? (Diem) ...... 154
Leufkens: Adolf Donders (Stupperlch) .. 174
Möller: Sechs Hamburger Kirchen 1947
(Langmaack)....................... 175
Monzel: Die Nation im Lichte der christlichen
Gemeinschaftsidee (Diem) ...... 159
Spalte
Morus: Utopia. Übertr. u. eingel. v.
H. Schiel (Diem).................... 154
Mundle: Der Glaube an Christus und der
historische Zweifel (Althaus).......... 165
Quaatz: Verlorene Gemeinschaft (Diem) 154
Reckltt: The Christian in Politics (Diem) 155
Schlatter: Der Evangelist Matthäus.
3. Aufl. (Strathmann) ............... 168
— Der Evangelist Johannes. 2. Aufl.
(Strathmann) ...................... 168
Schüler: Verantwortung (Köhler)...... 179
S c h w e i t z e r: Aus meinem Leben und Denken
(Schlemmer).................... 171
— Denken und Tat. Zusammengetragen
u. dargest. v. R. Orabs (Schlemmer)... 171
Stohr: Das neue deutsche Rituale (Kressel) 177
Süsterhenn u. Rüfner: Wir Christen
und die Erneuerung des staatlichen
Lebens (Diem)...................... 158
Tack: Der kultische Oesang der abendländischen
Kirche (Kressel)........... 178
Trillhaas: Studien zur Religionssoziologie
(Thimme)..................... 182
Vetter: Die Erlebnisbedeutung der Phantasie
(Reisner)...................... 184
Watson: TIN State as a Scrvant of God
(Diem)............................. 155
Weidenbach: Ethos contra Logos
(Thimme).......................... 178
Von Personen:
Johannes Herrmann zum 70. Oeburts-
tag (Baumgärtel) ................... 185
Berichte und Mittellungen:
Zum Abendmahlsgespräch (Schniewlnd) 187
Zum vorliegenden Heft.............. 191
Die Anrechnung des Glaubens zur Gerechügkeit
Von Gerhard von Rad, Heidelberg ___
Johannes Herrmann zum 70. Geburtstag
i im ,ar' yurechnen" umfaßt1. Es bezeichnet also einen Denkakt,
Nicht zur Lösung der bekannten und vorwiegend »te™r- 'i™ Er„ebnis wohl immer ein Werturteil ist, wobei aber
kritischen Schwierigkeiten von Gen. 15, sondern nur zum v er- • Werturteil nicht einen, sondern den Wert des Gegen-
j„„ ir„,o,.„ *„n i,i»r Pin Reitrao- freeeben werden. dieses wcnu t ... , ' r>„i„„0 a;„ .„«.t,,- ™w m|njPr
ständnis des Verses 6 soll hier ein Beitrag gegeben werden.
Dieser Vers ist Abschluß und Höhepunkt eines Erzählungs-
zusaiimienlianges, den man schwerlich noch als Sage bezeichnen
kann. Einem Minimum an Handlung steht ein Dialog
zwischen Jahwe und Abraham gegenüber, hinter dem gewiß
viel mehr eine konzentriert theologische Reflexion als eine
volkstümlich erzählerische Uberlieferung steht. Und dieses
theologisch Reflektierte enthüllt sich nun vollends in dem
V. 6, der sich wie eine sorgsam ausgewogene theologische Formel
liest. Hier aber beginnen unsere Fragen: Wie ist das, was
wir bisher ,.theologisch" nannten, des Näheren vorzustellen?
Ist es denkbar, daß der Satz von der Zurechnung des Glaubens
zur Gerechtigkeit der reinen Reflexion entstammt ? Woher
stammen die Begriffe dieses gewichtigen Satzes ? Solche Aussagen
über das Verhältnis des Menschen zu Gott — vollends
ein so gewichtiges Urteil Gottes über den Menschen — sind bei
einem antiken Volk nie anders als auf der Basis ganz bestimmter
sakraler Traditionen denkbar. Aber in welcher Richtung
sind sie zu suchen ?
Das Verbum ^TSn umschreibt einen Sprachbereich, der
>ui Deutschen die Bedeutungen „erdenken", „halten für" und
129
dieses weiLuiLcii u,viii . .»■. .■) —.—
.Standes darstellt2. Die vielen Belege, die mehr oder minder
aus der Sprache des Alltags stammen, interessieren uns hier
nicht, um so mehr einige, die der konventionierten Sprache
des Kultus zugehören. Lev. 7, 11 ff. handelt von rituellen
Einzelheiten bei der Darbringung des B^blisn FDT- Das Fleisch
. t : - -v
muß am Tag der Opferdarbringung, zur Not noch am darauffolgenden
Tag gegessen werden. Würde das Fleisch aber erst
am dritten Tag gegessen,
„so wird nicht wohlgefällig, der es darbringt (nST £*b)
es wird ihm nicht angerechnet (ib aiärP fcib)
verdorbenes Fleisch wird es sein (;-prP bläS)-
v : •
Lev. 7, 18b
Hier haben wir eine „Anrechnung", die vom Priester einein
einzelnen Kultteilnehmer gegenüber auszusprechen oder zu
') H. W. Heidland, Die Anrechnung des Olaubens zur Gerechtigkeit,
BWANT IV 71, S. 4.
*) Heldland, a. a. O. S. 2—13.
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