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Ausgabe: | 1933 |
Spalte: | 297-298 |
Autor/Hrsg.: | Schröder, Franz Rolf |
Titel/Untertitel: | Quellenbuch zur germanischen Religionsgeschichte 1933 |
Rezensent: | Wolff, Ludwig |
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Theologische Literaturzeitung
BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK
unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN
Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet von Lic. Dr. phil. REICH und Lic. H. SEESEMANN, beide in Göttingen.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50
Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausfichlienlich an Professor D. BAUER in Göttingen, Düstere Eichenweg 46, an senden,
Kesensionsexemplare ausschlieulich an den Verlag. Gewähr fUr Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezensionsexemplaren
, besonders noch bei Zusendung nach Göttingen, wird nicht übernommen.
VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1
58. JAHRGANG, NR. 17 19. AUGUST 1933
Spalte
Bergmann: Die deutsche Nationalkirche
(Dibelius) .................316
Brun: Segen und Fluch im Urchristentum
(Seesemann)................308
Doering: Christliche Symbole (Lerche). .317
Dürr: Das Erziehungswesen im Alten Testament
und im antiken Orient (Caspari) . . 302
Fendt: Die Stellung der Praktischen Theologie
im System der Theologischen Wissenschaft
(Hupfeld)..............318
Gandhi der Heilige und Staatsmann (Merkel) 299
Spalte
Kalt: Biblisches Reallexikon (Caspari). . . 299
K i e t z i g: Die Bekehrung des Paulus
(Kümmel) .................305
Kittel: Die Religionsgeschichte und das
Urchristentum (Bertram).........309
Klamroth: Lade und Tempel (Jonat) . . 300
McCasIand: The Resurrection of Jesus
(Bertram)..................303
The Monasteries of the Wädi 'n Natrün
(Leipoldt)..................313
Spalte
Nölkensmeier: Ethische Grundfragen bei
Bonaventura (Piper)............314
Schäfer: Die Bedeutung der Epigramme
des Papstes Damasus I. für die Geschichte
der Heiligenverehrung (Koch).......311
Schröder: Quellenbuch zur germanischen
Reiigionsgeschichte (Wolff)........297
Tatarin-Tarnheyden: Die Enteignung
des deutschen Doms zu Riga (Schowalter) 315
Wentz: Das Bistum Havelberg (Peper) . . 313
Schröder, Franz Rolf: Quellenbuch zur germanischen Reiigionsgeschichte
. Für Übungen und Vorlesungen. Berlin: W. de
Gruyter & Co. 1933. (VIII, 182 S.) 8°. = Trübners Philol. Bibliothek
Bd. 14. kart. RM 5—.
Für jeden, der sich mit germanischer Religion beschäftigt
, ist das Quellenbuch von Fr. R. Schröder eine
sehr willkommene und erfreuliche Gabe. Es ist durch
den Reichtum und die Vielseitigkeit des Inhalts, die es
gestatten, ganz verschiedenen Fragestellungen nachzugehen
, als Grundlage für Vorlesungen und Übungen
gut geeignet; an einer solchen Grundlage fehlte es uns
bis jetzt noch ganz. Aber auch für den, der sich in
eigner Arbeit mit diesem Gebiet beschäftigt, ist es ein
sehr wertvolles Hilfsmittel. Wer es einmal versucht hat,
sich selbst ein Gesamtbild germanischer Religion zu er-
Die Nachrichten von Außenstehenden, die zu den
religiösen Vorstellungen kein inneres Verhältnis haben,
werden weit von den Selbstzeugnissen überwogen, in
denen sich Überlieferungen germanisch-heidnischer Zeit
fortsetzen, und erfreulicherweise sind darunter auch diejenigen
, die nicht in die Welt dichterischer Mythen,
sondern in Kult und Glauben führen, stark vertreten:
so kann man wirklich an die lebendige Religion herankommen
. Die Sorge des Herausgebers hat sich auf möglichst
gleichmäßige Berücksichtigung aller Gebiete gerichtet
. Natürlich ist die Entscheidung über das Maß der
Wichtigkeit, wenn der Raum Bescheidung fordert, vielfach
eine Sache persönlicher Auffassung; der eine wird
dies, der andere jenes stärker betonen. Ich selber hätte
gerne noch einige Zeugnisse zur Glaubensmischung, die
arbeiten, der weiß, welche Mühe es macht, aus einer > mjr wichtig scheinen: die Angaben über die Primsig-
Vielheit weit zerstreuter Quellen, von denen zweifellos i njng aus der Egilssaga Skallagrimssonar, die Nachrich-
manche längst nicht überall leicht zu erreichen sind, alle j ten von der Verbindung von Christentum und Thorglauwesentlichen
Zeugnisse zusammenzulesen, und er wird ben bei Helgi dem Magern in der Landnamabok, die
darum dankbar sein, daß diese Sammlung ihm seine j Geschichte von der Anrufung Thors als des zuverlässi-
Aufgabe so erleichtert. Sinnvoll geordnet findet er darin ; gen Freundes und der abergläubischen christlichen Stel-
nach den maßgebenden Ausgaben (aus mehr als 50 j lungnahme hierzu in der Eirikssaga ins rauda. Hätte
Bänden) eine große Zahl der wichtigsten Zeugnisse; | nicht auch der Walhallglaube, wiewohl er von den Dich-
unter 110 Nummern, die das Buch enthält, vereinigen tern ausgebildet ist, doch eine Vertretung etwa durch
nicht wenige eine kleine Quellengruppe. die Eiriksmal verdient, die ja dem Verständnis keine
Eine vollständige Sammlung konnte aus Raumgrün- | besonderen Schwierigkeiten machen?
den selbstverständlich nicht in Frage kommen. Durch I Die Wiedergabe von gleichartigen Zeugnissen ist
Ausgehen von zweckentsprechenden Gesichtspunkten hat vermieden. Es wäre aber, wie mir scheint, doch ein Ge-
Fr R Schröder seine Auslese so nu*zhchh-ge; ! winn ewes€n und hätte'namentlich dem'Fernerstehen-
staltet wie ^^^.Wf**??^** be^rankt ; den sicher gedient, wenn sich Hinweise auf ergänzende
oder ganz zurückgestellt sind Quellengruppen, die man | QuelIen hätten anbri laS9en Aber freili*h hätte
anderwärts bequem zur Hand hat So smd von den das wieder eini R ^ und dag j
Zeugnissen in lateinischer und griechischer Sprache, die von einem alphabetischen Register, das ich für sehr
nützlich gehalten hätte, da manche Zeugnisse sich zu
O. Clemen in den Fontes historiae religionis Germanicae
(Berlin 1928) nahezu vollständig gesammelt hat, nur
die aufschlußreichsten Hauptstellen aufgenommen, wäh
ganz verschiedenen Abschnitten stellen lassen. Wer sucht
z. B. unter der Überschrift „Der Thortempel des Thorolf
rend die hier so große Zahl wen g ergiebiger Erwah- Mostrarsk€gg<« gleich Kapitei 11 der Eyrbyggjasaga mit
nungen und Äußerungen (namentlich von Mission und dem h^ufelmen Zeugnis für den Totenhügel der Sippe
Kirche) ubergangen ist Die Prosaedda ist mit den oder unter Nr 36 F glgjur« die Totenhalle Gislis, oder
£^Wen Mythe" • ZSi in Äf ,S SmV ebenda di€ charakteristische Bekehrungsgeschichte des
Eddalieder die uns uberall „ Oes^sga^n zur Ver- ; Hallr af Sidu? ^ w£rden manche eJ Kwenn sie sich
fugung stehen und m t all dX,^a intenSC,^r ! länger mit dem Buch beschäftigen, die ganze Fülle
?Äte JS^SSLä^^ ; und. Bedeu^ ***** Inhatts vo"
nähme skaldischer Strophen muß man als richtig anerkennen
.
Göttingen. Ludwig Wolff.
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298