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Ausgabe: | September/2020 |
Spalte: | 765 |
Kategorie: | Aufsätze |
Autor/Hrsg.: | Michael Meyer-Blanck |
Titel/Untertitel: |
»Alles ist Gnade.«Theologische Spuren im Menschenbild Theodor Fontanes1 |
Es soll Menschen geben, die täglich, zur Begleitung ihres Tageslaufes, ein Stückchen aus Theodor Fontanes Romanen oder aus seinen Briefen lesen – in Analogie zur täglichen Bibellektüre. Fontane eignet sich in der Tat als ein Vademecum, das – religiös gesprochen – Trost, Zuversicht und Mut zur Bewältigung des Alltags liefern kann. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Fontane zwar leidende, irrende und sündige, ja sogar vielfach tragisch scheiternde Menschen zeichnet, aber diese nicht trostlos, sondern in einer Perspektive der Hoffnung oder wenigstens im Modus des liebevollen Verständnisses schildert.
Nach Fontane liegt die Zukunft der von ihm scharf kritisierten, weil gnadenlosen Gesellschaft am Ende des 19. Jh.s im wahren Menschsein. Dies ist nicht durch den ...
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