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Ausgabe: | 1972 |
Kategorie: | Kirchengeschichte: Neuzeit |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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''''' Theologische Litcraturzc.it ung 97. Jahrgang 1972 Nr. 10 7b»;
Barth beginnt mit Ausführungen Uber den Verlauf cler nern hervorgebracht. Die Isolierung der Frage nach Gottes
^theumusdebatte und ihre literarischen sowie anderweitigen Existenz ist ebenso abwegig wie eine von der „Erscheinung
ataeitUngsbereichc. Kr kommt zu dem Ergebnis: „Über- Jesu Christi" (S. 316) losgelöste (Fehl-)Einschätzung der
blickt man die untiatheistische Literatur des siebzehnten und Selbstbezeugung Gottes. Wegen des geschichtlichen Stnnd-
Deginneiiden achtzehnten Jahrhunderte, so ergibt sich einem orts war seinerzeit „die Perspektive auf eine jenseits von
das Bild einer agilen und sebaffensfrendigen Theologie, die Theismus und Atheismus erstehende 'inetntheistische'Theo-
*°bl manchmal in Kleinlichkeit und Vcrständnislosigkeit logie" verbaut (S. 317). Man hätte dem „Atheismus auf der
Hangen war. aufs Ganze gesehen aber mit Elan und Sieges- Ebene der Theologie und nicht auf der Ebene einer gerade
RewiOheit ihre Erzeugnisse zum Druck brachte. Konfessio- im Absterben begriffenen metaphysischen 'Logik' begegnen
'"'Iii' und provinzielle Unterschiede werden minimnlisiert:..
i......................^...v.«^ ----nur.....T-n—it---»— -n tj- i i milSSCn.
•s fällt auf, daß in der Augeinandersetzung die großen Na- Der Vf. gibt im letzten Satz seiner anregenden Studio so-
en der damaligen Theologengeneration nur selten auftau- wohl seine summierte Kritik an Freund und Feind im 17. Jh.
en. Ein Heer von kleinen Skribenten nimmt sich eines als auch seinen eigenen christologischen Ansatz zu erkennen:
roblems an, das die mit dem traditionellen 'Stoff der Dog- „Nicht im Rahmen eines vorgefaßten Wirklichkeitsverständ
■natik befaßten Professionellen nur ungenügend erkennen" nisses läßt sich Gottes Sein oder Nichtsein beschreiben — das
' ■ 34f.). Von hier aus erklärt sich vielleicht auch, warum die war der Irrtum der Atheisten und der Apologeten des 17. Jh.*.
Kfoßen Darstellungen evangelischer Theologie an dem Phä- Gottes absolut eigene Wirklichkeit wird sich selber Anerken-
"omen Atheismus in der fraglichen Zeit bis jetzt fast völlig nung verschaffen. Daß Gott 'ist', wird, weil er auf eine ab-
Vorübergegnngen sind. solut eigene Weise ist, nur zusammen damit erkannt, wie er
Hauptteil A wendet Barth seine Aufmerksamkeit der ist — und dies einzig in Jesus Christus" (S. 321).
' gemeinen Klage über die „Atheistery", den Anekdoten (Corrigcnda : S. 97f sind mehrere Zeilen falsch plaziert,
" " r du- Vorhandensein und der Einschätzung der Atheisten S. 103ff. sind einige Anmerkungen nicht seitengerecht an-
*u. I„ MNotae Atheismi" kam es damals zu regelrechten geordnet.)
'arakteristikon des so neuartigen Phänomens. Eben wegen
( ''r unerhörten Novität gab es ein langes, oft unsicheres Rin- Berlin Joachim Rog(t<-
" um die Definition, die Ursachenklärung (wechselseitige
^ "iif. s-.i.>p)i-He Polemik, religiöser Indifferentismus, antiker -
w>fluß) und die mannigfachen Erscheinungsformen von
ewmus. Mit einer Untersuchung der Wirkungen auf Staat Dupuy, Bernhard-Dominique: Bulletin d'histoire des doc-
•»ki- » eUschafl »owie der Formen der Auseinandersetzung trines: Newman aujourd'hui (RSPhTh 56, 1972 S. 78 bis
»eWießt der erste Hau].....ii ab. 12G).
tenptteil I! geht den im 17. Jh. ausgebildeten Modellen „. ~ ... . . <Cn x i r> u- * l*' , •
nach i • ■ ■ • i .< t.. Fitzer, Gottfried: 150 Jahre, in: Geschichtsmachtigkeit und
nutdenen ..antiatheistisch argumentiert wurde. Hier <- j u cc ir c l l*a« XUS__u n t?-.
wird i , , , Geduld. FS Ev. takultat Wien, hrsg. v. G. Fitzer. Mun-
" uer ganze Katalog abgehandelt, der die Präsenz des , lnm c r,
Waffan. , _ B, ° . .. _ , . . . chen 1972 S. 7—14.
"»enarsenals der Orthodoxie für die Bekämpfung der
Atheist,.,, ausweist. Es begegnen seltsame Mischungen von Ford> John T" Infallibility. From Vatican I to the Presenl
^Verständnis, Überheblichkeit und vorurteilsbelastetor Ab- (Journal of Ecumenical Studies 8, 1971 S. 768-791).
"u,"g. die im ganzen zeigen, daß man der Herausforderung The Future: lts Prospccts and Implications forChurch Social
nicht gewachsen war. Die Widernatürlichkeit des Atheismus, Service Agencies (Lutheran Social Weifare 11, 1971 Nr. .'!
r,!p J{ dem Naturrecht verhaftete) consensus gentium, die S. 43—59).
in',(>SC (<~*ew'88en8")Anlage des Menschen werden genau so Mecenseffy, Grete: Die historischen Vorgänge um die Eiu-
Anschlag gebracht wie Metaphysik (prima causa, primus gliederung der Evang.-theol. Fakultät in die Universität
ot°r, cns neecssarium) und Physikotheologie. Es ist erre- Wien, in: Geschichtsmachtigkeit und Geduld. FS Ev.
scnd zu lesen, daß die leidenschaftlichen Auseinandersetzun- Fakultät Wien, hrsg. v. G. Fitzer. München 1972 S. 14-21.
und "vr, dt'" Physikothcnl°gischen Ansatz, über Astronomie Meyer> Car| g . Walther>s Theology of the Word (Concordia
scnPn c , smos ihrcn SPanminPpn zu den auff?c«ic- Thcological Monthly 43, 1972 S. 262-283).
*-u Schönheitsfehlern der Schöpfung, zu Leid und Sünde . .
So Wpni™ i 1111 t j* *i_ i * i. a Planning Cliurch-Helated Social Welfarc (Lutheran Social
Böige Wirkungen gehabt haben auf die theologische Ar- «TV» ,t »n-n m / c o< m
bc't der 7. l r. V-v- c n l • i tu i • « We fare 11, 1971 Nr. 4 S. 31 — 46).
uir Ankunft. Die ..Selbstbesinnung der thcologic war. _ _ / > '
1111 Oberhaupt vorha nden, lediglich eine zeitgenössische. Pleijel, HUding: Kävsjökaplanen Abr. Alm6ns Almannckor.
Uer Atbeisrnus als Herausforderung, als gedankenlichesPhä- Smäländsk Kyrkosed och Prästgardstradition under Gummen
für jede Zukunft der Theologie wurde nicht erkannt. staviansk Tid. Mit deutscher Zusammenfassung. Häger-
'niaerbin fi,|,rlc die atheistische Fragestellung des 17. Jh.s sten: AB Vcrbum [1971]. 118 S., 1 Kte 8° = Samlingar
.n «Ur Reflektion über die Grenze der natürlichen Theolo- och Studier tili Svenska Kyrkans Historia, utg. av. H.
qC' uber die Transzendenz Gottes und die Inadäquatheit des Pleijel, 40.
0 tesbeweises. Barth meint, in den Zeugnissen der Apolo- Proposal for Reorganization of Lutheran social Weifare Cou-
5~ cn "her auch entdecken zu können, daß die Herausfor- ference of America. (Lutheran Social Weifare 11,1971 Nr. 3
t;ir.U"Ben des Atheismus die psychotheologische Argumen- S.6—19).
dun°"/peK(m ftali"nalisraus und philosophische Übcrfrem- Sandberger, Jörg F.: Spekulative Philosophie und histo-
befL, ii* 3,8 prima cnusa> als weisen Weltdirektor, S.295) risch-kritische Schriftauslegung. Zu einigen neueren Ar-
niu ,IKclt haben. „Die Auseinandersetzung mit dem Atheis- beiten über G. W. Fr. Hegel, B. Bauer, W. Vatke, D. Fr.
ei * Warf in innerer Gesetzmäßigkeit die Theologie auf ihre Strauß und F. Chr. Baur (VF BhEvTh 16, 1971 Heft 1
Seih'"5" I>rin*'Pien zurück" (S. 305), d. h. auf die Schrift als s 8-126).
lo6etenff°ibarUng Gottes- Be8onders die lutschen Apo- Schmidt> Martin Anton. Roger Bacons Verteidigung der
der, Th T o Provozi"t zu dcr ncu wesentlich werden- „biblischen" gegen die „systematische" Lehrweise in der
Bon d„ a' l • das »e'gc",Iich<; theologische Argument ge- Theologie (ThZ 28, 1972 S. 32-42).
tont « Alht''smus... der in der Schrift sich selbst bezeu- 6 1 '
rpnde Gott" ist (S 300) Sneen, Donald J.: The Hermeneutics of N. F. S. Grundtvig
Von dieser Warte aus kommt auch Barth selbst zu seinen (Interpretation 2 S. 1972 S. 42-61).
'«lüeßenden Urteilen. Die „Selbst-verständlicbkeit" der Steck, Karl Gerhard: Wilhelm Lohe. Anläßlich seines hun-
at'gls,enz Gottes und des Glaubens (S. 314) hat das Unver- dertsten Todestages (Wissenschaft und Praxis in Kirche
"Jnis der damaligen Apologeten gegenüber ihren Geg- und Gesellschaft 61, 1972 S. 97-104).