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Ausgabe:

1966

Spalte:

105-108

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Aramäische Chrestomathie 1966

Rezensent:

Donner, Herbert

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Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 2

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fektum" als Aktionsarten darf Verf. kaum auf Zustimmung sei- Löwengewichte aus Nimrud und Ninive. Aus dem 7. Jh. v.Chr.:

tens der Fachgenossen rechnen; dem Anfänger können die unter- Nr. 14 Tontafel aus Assur, Brief des Bel-etir [KAI 233], Nr. 15

schiedlichen Funktionen beider „Tempora" nur einigermaßen ver- Grabinschriften von Scheich-Fadl, N. 16 Adon-Papyrus aus

deutlicht werden, wenn man ihn in die Geschichte der Verbal- Saqqara [KAI 266], Nr. 17-18 Ncrab IKA1 225-226]. Aus dem

syntax einführt ' 6-Jh- v- Chr.: Nr. 19 Pachtvertrag aus der Zeit Darius I. Aus

Verf. sagt in seinem Vorwort treffend: „To write a Hebrew dem 5. Jh. v Chr.: Nr. 20 Löwengewicht von Abydus [KAI 263]

Grammar . . . which has been in use for many years is an „nenviable Nr 21 Grabinschrift von Memphis-Saqqara [KAI 267], Nr 22

one" (S. IX). Das Dilemma, das gegenwärtig in der Revision je- Stele von Assuan RES I, 438; I 806] Nr. 2 3-32 Papyrusurkun-

der älteren Grammatik besteht, kann m. E. nur dadurch überwun- den aus Elephant.ne [Cowley 10 28.30.32; Brooklyn 2,5 8; Dri-

den werden, daß man unter Aufgabe alter philologischer Gewohn- ver 8; Ah.qar; Beh.stun Nr. 33-37 Ostraka aus E ephantine

heiten einen Neuansatz findet, der dem gegenwärtigen Forschungs- Nr. 38-39 Ostraka aus N.ppur und Larsa, Nr 40 Graffiti, Nr. 4

stände entspricht. So darf man hoffen, daß auch die „Introduc- Epigraphen, Nr 42 Inschrift von Guzneh [KAI 259 Nr. 43

tory Hebrew Grammar" in den sicher noch folgenden Auflagen Inschrift von Wad. tfammamat, Nr. 44 Inschriften von

stärker vom Ballast einer heute nicht mehr aufrecht zu erhalten- Teil Mashuta im Wad. Tumüat Nr 45 Tema KAI 228], Nr 46

den Tradition gelöst wird, als dies in der gegenwärtigen Auflage Bihnguis von Sardes [KAI 260 . Aus dem 5.-4. Jh. v Chr..

noch der Fall ?t Nr. 47 Jagdinschrift von Sara ldin [KAI 261], Nr. 48 Nanast -

je" Rudolf Mevcr Inschrift aus Kilikien [KAI 258], Nr. 49 Stele von Carpentras

[KAI 269], Nr. 50 Tema [KAI 229], Nr. 51 Traum - Ostrakon

v , .. . von Elephantine [KAI 270], Nr. 52 Papyrus von Turin. Aus dem

Koopmans J. j., Prot. Dr.: Aramäische Chrestomathie Ausgewählte Nr ?? jnsdiriften des A§oka v0„ Pul_i_Darunta

'exte (Inschriften, Ostraka und Papyri) bis zum 3. Jh. n. Chr. rur ' T„ .i rl^ÄT kj. er pflnvrnc ;n ae.

das Studium der aramäischen Sprache gesammelt. 1. Teil: Einleitungen, und Kandahar Nr. 54 Taxila [KAI 273 Nr. 55 ^PV™ " de

Literatur und Kommentare. II. Teil: Aramäische Texte in Umschrift. motischer Sehn t, Nr 56 Inschrift von Uruk in Keil chnft Aus

Leiden- Nederlands Instituut voor het Nabije Oosten 1962. dem 2. Jh. v. Chr.: Nr. 57 Inschriften von Sevan [KAI 274—275],

IX, 225 S„ lKte. u. IV, 60S. 4°. Kart. hfl. 35.-. Nr 58 Inschriften von Arebsun [KAI 264], Nr. 59 Ostraka von

a ... , r- i it a u w.J, Nisä Aus dem 1. Jh. v. Chr. - 2./3. Jh. n. Chr. bietet der Verf.

dem 'FArtmaiSChe ^rK'Tn TeftXtgr"pPfn 2Ä£? 1t zunächst in Nr 60-66 eine Auswahl aus den Texten von Qumran

tZ 2? ' u V r" f 2 ģ und Wadi Murabbaat (Testament des Levi, Beschreibung des

eme handliche Übersicht über das Gesamtmatenal fehlte bisher Neue„ Jerusalem, Gebet des Nabonid, Rechtsurkunden, Gene-

noch. Dieses Fehlen eines zusammenfassenden Handbuches be- »^uen jciu»c , ,, . , w, ,_ rrnVii^cArif* vnn

deutete für das Studium des Aramäischen eine wesentliche * Apokryphen , sodann Vermischtes: Nr. 67 Grabmschr ft von

Schwierigkeit" (Vorwort S. VII). Der inzwischen verstorbene Bghkgj^.^^W« » ^sZSlll

Ä an £ MÄritÄ H - [^2^257, AuswaLl^r. A ^—ift von

>nans, hat es unternommen, diesem Übelstande abzuhelfen. Es Chorazin, Nr. 72 Bil.nguis von Dura-Europos KAI 257 , Nr 73

steht ganz außer Frage, daß diejenigen, denen die Förderung der Persische Aramaogramme. Den Beschluß desTeiles I bilden

«tamaistischen Studien am Herzen liegt, dafür dankbar sein Addenda und Corr.genda. Teil II enthalt die quadratschr.ftliche

Verden - auch und gerade im Hinblick auf die Theologen, in Transkription aller aufgenommenen Texte.

deren Kreise die Kenntnis der geringen aramäischen Teile des Über die Gesichtspunkte, die für die Textauswahl maßge-
A'ten Testamentes bekanntlich sehr im Argen liegt und die in bend gewesen sind, ist nicht zu streiten. Selbstverständlich ist
der Regei weder fas Bestreben noch die Hilfsmittel haben, aus jede Auswahl subjektiv und kann nicht jedermann gefallen,
dem Ghetto des Biblisch-Aramäischen zum Studium der aramäi- Aber es kommt darauf an, daß sie dem Zweck entspricht, der cr-
s*en Sprache in vollem Umfang vorzudringen. reicht werden soll; und das ist hier unbezweifelbar der Fall. Die
Die Textsammlung des Verf. ist auch nach dem Erscheinen Behandlung der Einzeltexte erfolgt so, daß zunächst M'rte.lun-
v°n H. Donner - W. Röllig, Kanaanäische und aramäische In- gen über Charakter, Fundumstande Zeit und Ort geboten w -
fünften. Bd. 1-3 (O. Harrassowitz, Wiesbaden 1962-1964) den dann L.teraturangabe nun d schli«rßl.ch ™^^eta-
1= KAI], für deren aramäischen Teil der Rez. verantwortlich wM? Kommentar. Die Bibliographie is ausgezeichnet, Wir*
* keineswegs überflüssig geworden. Denn während sich für KAI M Wichtiges ist dem Verf. nur selten -fangen
5,'ne Beschränkung auf das Inschriftenmaterial außerhalb der So etwa zu Nr. 1 (K, amuwa) f-^. Ä ft
fcSft Ostraka und Tontafeln empfahl, hat der Verf. ^zu »jJTg-J ^^.^Z^, SÄ2
^'ne wohlüberlegte, repräsentative Auswahl aus dem Ocsamtbe- ((g4g) s n7_130 _ Es darf frciiich nicnt verschwiegen werden, daß
c'ch aramäischer Texte getroffen, und zwar mit ständiger Rück- di£ bibliographischen Angaben höchst unpraktisch angeordnet und des-
?Icr»t auf die Bedürfnisse des Anfängers. Die Texte sind chrono- |iaib scnwcr zu finden sind. Der Verf. hat sich zur Durchnumerierung
lo8isch nach dem Entstchungsjahrhundert, nicht geographisch aner Literaturnachweise entschlossen; er verweist bei den Einzeltexten
nach dem Herkunftsort geordnet Den Anfang bilden ein sehr oft nur auf die laufenden Nummern, ohne die Seiten anzugeben.
V°rwort, ein ausführliches Abkürzunigsverzeichnis, drei Über- Der Benutzer, der das Verhältnis von Nummern und Seiten nicht im
sichtskarten eine Einleitung, allgemeine Literaturangaben und Kopfe hat, muß lange und gründlich blättern oft bis zu 40 Säten zueine
,„ i n r? i , . aiu n,„ f„l„„„ „.^Srhcf rück), che er einer bibliographischen Angabe auf die Spur kommen kann.
T'ne spzieUe Einleitung ins Altaramaischc. Dann folgen zunächst " .. , .

Insdiriftcn aus dem 9 Jh v Chr ■ Nr. 1-2 Kilamuwa [KAI 24- Das Wichtigste an einem Hilfsbuch der vorliegenden Art

Ü5!3. Nr. 3 Inschrift von Teil Haläf [KAI 231], Nr. 4 Inschrift ist natürlich der Kommentar, der den Benutzer - vor allem den

Barhadad, I v Damaskus [KAI 201], Nr. 5 Hazael-Inschrift von Anfänger - zum Verständnis der Texte anleiten soll. Hier sind

^rslan Tas [KAI 232] Nr. 6 Inschrift von Ördek Burnu, Nr. 7 nun erhebliche kritische Bedenken anzumelden die sowohl die

£raffiti von Hamät KAI 203-205]. Aus dem 8. Jh. v. Chr.: Art der Erklärung überhaupt wie auch die Einzelheiten betreffen.

Nr- 8 Zakir-Inschrift [KAI 202], Nr. 9 Hadad-Inschrift Panam- Eine ausführliche kritische Auseinandersetzung mit den im Kom-

tUs 1 [KAI 214], Nr 10 Inschriften von Sfire [KAI 222-224], mentar vorgetragenen Meinungen des Verf. verbietet sich im

Nr-11 Inschrift für Panammu II. [KAI 215], Nr. 12 Bauinschrift Rahmen einer Besprechung von selbst; der Rez. kann umso eher

Und Fragmente des Barrekub [KAI 216-221], Nr. 13 Assyrische darauf verzichten, als seine Ansichten zur Mehrzahl der Texte

—J--- in KAI 2 nachzulesen sind. Einzelheiten werden deshalb im Fol-

w ) Aus Gründen der Übersicht werden die Nummern von Sammel- senden nur in Auswahl zur Charakterisierung des Kommentars

mernu Ctwa KAI' dic Elcphantine-Publikationen u. a., in eckigen Klam- herangezogen - Der Verf. hat auf die Übersetzung der Texte

*en" ''fgcbcn- Die Transkriptionen des Verf. sind beibehalten auch , ejnes G,ossars verzkhtet. Das ist vertretbar,

s*»ften geWentlicn" ff" wenn man den Kommentar so einrichtet, daß der Benutzer zum

^ J) Verf. weiß naürlid,' daß die Orthostateninschrift des Königs Verständnis der Texte 1^^»« ^EÄ^J

fc'wa phönikisch abgefaßt ist. Er hat sie aus Gründen der Vollstän- frei ich nur selten Genüge getan; als Beispiel für besonders unzu

d'^it des Zincirli - Corpus aufgenommen. reichende Erläuterungen mögen Nr. 9 (Hadad-Inschrift Panammus