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Ausgabe:

1963

Spalte:

277-278

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Titel/Untertitel:

Ioannes Calybita - Zoticus 1963

Rezensent:

Leipoldt, Johannes

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 4

278

g6°und 7tz3, °tt0: Charakt€risierung des St£Phanus in Act mittel. Die neue Auflage ist ein solches um so mehr, als sie

ZNW 53 1962 S 23 8—244 vollständiger ist als die früheren Auflagen. Sie ergänzt die älte-

H.u.i/uii n. «' i c i -,■ , t . ren Veröffentlichungen nicht nur im Rahmen des strengen

Hyldahl, Niels: Die Versuchung auf der Z nne des Tempels pi„_„„ i c- ■ j . t> j •» d -l l-

(Matth 4, 5—7 / Luk 4 9—12) Glanes, sondern fugt im dritten Bande weitere Reihen hinzu,

Studia Theologien XV 1961 S 113-127 eine äuße«t wertvolle Bereicherung. So werden Texte zusam-

Jalla, Pierluigi: Due tipiche interpretazioni di Romani VII. Un con- ""»gestellt, die das Kreuz Jesu betreffen, Berichte über Jesus

tributo al dialogo ccumenico. und sem Leben, über seine Mutter Maria, über allerlei erbau-

Protestantesimo XVII, 1962 S. 144-157. '1*e Geschehnisse, über das Fest der Orthodoxie (v.J. 843) und

Jervell, Jacob: Zur Frage der Traditionsgrundlage der Apostel- die Bilder, über die älteren Asketen (auch an den apophtheg-

geschichte. mata patrum wird nicht vorübergegangen), über die verschiede-

Studia Theologica 16, 1962 S. 25—41. nen Feste, die sich an das Leben Jesu anschließen. Ich nenne

Klijn, A. F. ].: The „Single One" in the Gospel of Thomas. einiges, was mich überraschte und mir dabei besonders wichtig

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 271—278. schien: man lernt hier die große Zahl der alttestamentlichen

Ladd, George Eldon: The Kingdom of God — Reign or Realm? Heiligen kennen, die in den christlichen Himmel aufgenommen

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 230—238. wurden; die symbolhafte Gestalt des Lazaros von Bethanien tritt

Legaul t, Andre: Le bapteme de Jesus et la doctrine du Serviteur hervor; man erkennt, welche Engel die Volksfrömmigkeit be-

souffrant. sonders beschäftigten usw.

Sciences Ecclesiastiques XIII, 1961 S. 147-166. Für den Benutzer ist das Werk sehr bequem eingerichtet:

MitZ^uar : vwf"e cn°m deS Chraiens' der Verfasser, der Bollandist Fr. Halkin, als Herausgeber der

V,g,l,ae Chnsuanae XVI, 1962 S. 65-70. Lebensbeschreibung Pachoms und anderer Heiliger' bekannt,

M^chl, Johann: Herkunft, Geburt und Sendung Johannes des Tau- kennt die Nöte seiner vielen Mitarbeiter. Alle Texte, die neu

Rii^i ,,„a it ,0„ c ». erscheinen, sind dort eingefügt, wo man sie sucht; keine Num-

Dinel und Kirche 17, 1962 5.98—101. mpr ;„..... ■ , Ji. , . , , , „ , , ,

m„„ , , , tu m t* i r ■ ■ st verändert; das Ziel wird durch Buchstaben, als Zusatz

m u n c k, Johannes: The New Testament and Gnosticism. z11 j.„ -? , , . ,t . r , . . , ,.

Studia Theologica XV, 1961 S. 181-195 n»m j ,errel*t- Aus Samtnclmartynen wurden die

Neugebauer, Fritz: Geistsprüche und Jesuslogien. be^l" der einzelnen Märtyrer entnommen und m die alpha-

ZNW 53 1962 S 218—228 weisen geordnete Liste eingefügt. Handschritten sind angegeben,

O'Rourk'e, John L: The Fulfilment Texts in Matthew. fe£ Dmd< vorJ,ie?^ Die Register sind ausgezeichnet. So ist

The Catholic Biblical Quarterly XXIV, 1962 S. 394-403. ein Hilfsmittel geschaffen, wie wir es noch nicht besaßen (das

Philonenko, Marc: Conjecture sur un verset de la onzieme 8roBf Werk von Ehrhard kann jedenfalls: in seinem heutigen Zu-

Ode de Salomon. stände mit der bibliotheca noch nicht konkurrieren). Natürlich

ZNW 53, 1962 S. 264. mußte der Herausgeber darauf verzichten, seine Arbeit in Einzel-
Po k o r n y, Petr: Ephcserbricf und gnostische Mysterien. heiten zu verzetteln: wir können von ihm keine Untersuchungen

ZNW 53, 1962 S. 160—194. von Echtheitsfragen und Daten erwarten, danken ihm aber, daß

Porter, Calvin L.: Papyrus Bodmer XV (p75) and the Text of er dort einen Stern oder ein Fragezeichen setzte, unverbindlich,

Codex Vaticanus. wo Bedenken vorliegen. Solche Verzichte waren notwendig,

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 363—376. wenn das Werk bald erscheinen und übersichtlich bleiben sollte.

Potterie, I. de la: „Naitre de l'eau et naitre de l'Esprit". Le texte Ahrenshoop Johannes Lei pol dt

baptismal de Jn 3, 5.

Sciences Ecclesiastiques XIV, 1962 S. 417-443. H a a r I e m, A. van, Dr.: Incarnatie en Verlossing bij Athanasius.

" Sicht"1' Vorgang der Heidenbekehrung nach paul.mscner Wageningen: Veenman & Zonen 1961. 214 S. gr. 8°. Kart. hfl. 13.75.

Zeitschrift für katholische Theologie 84, 1962 S. 427-470. Van Haarlems Buch faßt ausgezeichnet und kenntnisreich

aie theologische, insbesondere dogmengeschichtliche Diskussion

KinrUVMrvcruiruri? AT TV UlIiCHF "ber ,das histologische Zcntralproblem der Ostkirche, wie es
n/HÜHli/VGhkLHiLHl Ii: ALlt Ai/lL-nß von ihrem dogmatischen Klassiker Athanasius nahezu abschließend
formuliert wurde, zusammen. Die kurze, präzise Wieder-
H alkin, Francois: Bibliotheca Hagiographica Gracca. 3('mo Ed. mise gäbe (Kapitel I, S. 14 ff.) der dogmengeschichtlichen Forschung
ä jour et considerablcment augmentee. L: Aaron-Ioannes Baptista. von Ritsehl über Harnack und Loofs bis zu Brunner und Karl
IL : Ioannes Calybita — Zoticus. III.: Supplement, Appendices «t Barth, um nur diese zu nennen, ist ein eindrucksvolles Beispiel
Tables. Bruxclles: Socicte des Bollandistes 1957. XVIII, 284 fur <jie historische Relevanz der Befreiung der Theologie aus
322 S. u. 351 S. gr. 8° = Subsidia Hagiographica Nr. 8a. den „Selbstverständlichkeiten" der Philosophie des Idealismus
Dies Verzeichnis von Titeln erschien, von Hippolyte Dela- zu sachgemäßen Urteilen. Es erleuchtet zudem blitzartig, welch
haye (f 1941) betreut, zuerst 1895, in einem Umfang von nicht ungebrochene Linie über die Reformation hinweg und von ihr
ganz 150 Seiten. In der zweiten Auflage (1909) wuchs es auf erstaunlich unberührt das abendländische Denken auf der Basis
nahezu 300 Seiten. Heute umfaßt es drei Bände. Dabei muß der lateinischer Begrifflichkeit und lateinischer Grundvorstellungen
jetzige Herausgeber hervorheben, daß immer noch keine wirk- („Willen", Prävalenz der Moral über die Metaphysik usw.) von
liehe Vollständigkeit erreicht ist. Ihm kam es erfreulicherweise der Scholastik bis mindestens zum Idealismus in Philosophie und
nicht auf Liickcnlosigkcit an; sondern er wollte der Gelehrten- Theologie zusammenschließt gegenüber griechischer (paganer)
Welt möglichst bald wieder das Hilfsmittel zur Verfügung stellen. Philosophie und griechischer Theologie. Nach wie vor wird
Und es wird bitter nötig gebraucht: er nennt selbst den Ge- Athanasius von Anseimus' ,cur deus homo' her gesehen und das
schichtsforscher, der einen bestimmten Text sucht; den Philolo- heißt total mißverstanden. Die Bedeutung der Inkarnation und
gen, der die verschiedenen Ausgaben eines Textes vergleicht; der Erlösung im ostkirchlichen Dogma und Glauben erscheint
den Handschriftenforscher, der auf ein Manuskript stößt und so als unterchristliche Entstellung der nur in der theologia
feststellen muß, ob und wo es bereits gedruckt ist; den Mit- crucis in ihrer Bedeutung erkannten abendländischen Versöh-
arbeiter der Hagiographie, dem es darum zu tun ist, alles zu nungslehre. Mit Verblüffung und Kopfschütteln liest man heute
finden, was je über einen bestimmten Heiligen geschrieben Formuiicrungerl wje die Ritschis, daß diese (d. h. ostkirchliche)
wurde. Ich darf, wenn ich an mein eigenes Arbeitsgebiet denke, Erlösungslehre zurückgreife auf das Vorbild der griechischen
noch einen fünften Gesichtspunkt hinzusetzen: unser Werk stellt Väter, „aber viel dreister als es jemals geschehen ist, die Erlognen
guten Teil der Quellen zusammen, die uns eine Ge- sung des ganzen Geschlechtes als einen chemisch-physiologischen
schichte der volkstümlichen Frömmigkeit bekannt machen, so- Prozeß darstellt". Ritsehl unterstreicht wieder und wieder, daß
weit sie sich auf griechischem Sprachgebiete entfaltet; die Er- diese Erlösungslehre jeglicher ethischer Momente entbehre
forschung dieser Entwicklung, die neben der Dogmengeschichte ^-15)- Und nicht anders Harnack mit seiner These, daß die
'hre besondere Bedeutung hat, steckt noch in den Anfängen und Vorstellung von der Erlösung als Vergöttlichung der sterblichen
Ecdarf deshalb in hohem Maße der Unterstützung durch Hilfs- Natur „unterchristlich" sei, „weil ihr sittliche Momente im