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Ausgabe:

1931 Nr. 25

Spalte:

599-600

Autor/Hrsg.:

Uckeley, Alfred

Titel/Untertitel:

Fragen aus der Zeit - Antworten aus der Ewigkeit 1931

Rezensent:

Haun, Fritz

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Seite 1

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599

Theologische Literaturzeitung 1931 Nr. 25.

600

bens (Der Naturglaube der alten Deutschen, ihr Wald- ; Menschheit gesprochen hat und immer wieder spricht,
und Baumglaube, die Verehrung des Ziu im Haine der daß er zwar die Menschheit ihre Wege die sie gewohnt
Semnonen, der Hammergott usw.). Das Programm ist ist, bis zuletzt wird gehen lassen daß er aber sie so
mit Kenntnis und Geschmack aufgestellt. Trotzdem völlig als ihr allmächtiger Herr in seiner Hand hat, daß
möchte ich meinen, wo die Schule heute auf die „Deutsch- | er am Ende von allem auftreten kann und wird als der,
künde" das größte Gewicht legt, sollte der deutsche
Geschichtsunterricht, der ja die Kinder aller Konfessionen
vor sich hat, verpflichtet sein, diesen Gegenstand
zu behandeln.

Die dialektische Theologie wird in ihrer
Entwicklung und in ihrem Wesen ausführlich behandelt
und entschieden abgelehnt, wenn auch natürlich mit der
Vornehmheit, mit der Tögel alle Dinge beurteilt. Das
Hauptgewicht legt er auf die Frage der Möglichkeit
einer dialektischen Religionspädagogik.
Er zieht dabei nicht nur die Schriften von Heckel und

vor dem sie sich verantworten muß, als ihr Richter und
letzter Gebieter" oder in der schönen Karfreitagspredigt
(S. 140). „Sie sind weit davon entfernt, daß sie nichts
mehr mit Anfechtung und Versuchungen von Teufel,
Welt und eigenem Fleisch zu tun hätten, aber sie wissen
auch davon zu rühmen, daß der Durchbrecher aller
Bande immer bei ihnen ist und durch das Gericht, das
er wider ihren Adamssinn übt und vollzieht, sie in seiner
Gemeinschaft hält und die Sehnsucht nach dem Gehorsam
gegen ihn, nach der grundsätzlichen Sündenüber-
Windung, nach der prinzipiellen Einstellung auf das
Bohne heran, sondern auch die reiche Literatur an Auf- j Gute und Reine einer heiligen Lebensführung nicht

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Sätzen der letzten Jahre in den verschiedenen religionspädagogischen
Zeitschriften. Er stellt fest: „Nichts ist
mir bekannt geworden von Aufzeichnungen und Entwürfen
von Unterrichtsstunden, die wirklich gehalten
worden sind, nichts von neuen Lehrplänen für den Religionsunterricht
". (Aus der Feder von dialektischen Pädagogen
). Er hat ebenso richtig beobachtet, daß der
weitaus eindrucksvollste Vertreter dialektischer Religionspädagogik
, Gerhard Bohne, an die ihm wohlbekannte
Religionspsychologie der Jugend und an die allgemeinen
methodischen Gesetze die allerstärksten, seine dialektische
Grundposition unterwühlenden Zugeständnisse

untergehen läßt." Solcher Sätze ließen sich viele anführen
. Sie machen das Lesen dieser Predigten nicht
leicht. Und ich denke mir, daß sie das Anhören schwer
gemacht haben. Vielleicht sind aber die Kirchgänger im
Osten solch schwere Art gewohnt und können sie besser
verstehen und vertragen als der lebendige, schnelle Rheinländer
. Doch zur Nachahmung möchte ich sie nicht
empfehlen. Und gedruckte Predigten wollen doch Muster
sein. Oder etwas Besonderes zu sagen haben. Das
„Besondere" dieser Sammlung liegt in der Klarheit der
Gedanken, der zielsicheren Führung und des entschiedenen
Herausarbeitens, was es um das Evangelium und

machen muß, um überhaupt zu einem mit Kindern mög- i das Christsein eigentlich ist. Wenn es in der ersten
liehen Religionsunterricht zu gelangen. Er hat völlig j Predigt heißt: „Gott ist dir viel näher als du denkst",

recht, wenn er in der Nachschrift zu diesem Kapitel
schreibt: „Der neueste Entwurf einer von der dialektischen
Theologie ausgehenden Methodik, Adolf Bunkert,
Evangelische Religion 1931, beweise, daß die von ihm
gewünschte ,Akklimatisation' vollzogen sei".

Ich breche hiermit ab, ich hoffe, mehr zu diesem
Thema sehr bald in einer Methodik, die ich unter den
Händen habe, selber sagen zu können.
Hannover-Kleefeld. Hermann Schuster.

Uckeley, D. Alfred: Fragen aus der Zeit. Antworten aus
der Ewigkeit. Predigten, gehalten i. d. Schloßkirche z. Königsberg
i. Pr. Königsberg i. Pr.: Buchhdlg. d. Ostpr. Provinzialverb.
f. Inn. Miss. G. m. b. H. 1931. (165 S.) 8°. kart. RM 3.50; geb. 4.50.
Ein Predigtband mit einem etwas anspruchsvollen
Titel. Man denkt an Fragen der Gegenwart, an alles
das, was unsere jungen Studenten bewegt, und glaubt
dann diese Fragen aus dem Evangelium beantwortet.
Das braucht heute unsere akademische Jugend und
darauf wartet sie. In diesen Predigten, die U. im akademischen
Gottesdienst in Königsberg hielt, ist davon
nichts. „Es soll dem Eingriff Gottes in die tiefste
Innerlichkeit des Menschen mit diesem Wort gedient
werden. Nur so ist die Formulierung des Titels von
,Frage' und ,Antwort' gemeint", heißt es im Vorwort.
Das will beachtet werden, wenn man diese Predigten
recht würdigen will. Sie stellen die Frage nach dem
Frommsein, nach dem Leben aus Gott, der Sünde, der
Vergebung, dem Wunder, dem Gebet, der Fürbitte, dem
Leben nach dem Tod d. h. also nach der Wahrheit und
Wirklichkeit dessen, was die Gemeinde bekennt. Es
geht U. um dies Eine: kann ein gebildeter moderner
Mensch sich noch zum Bekenntnis der Gemeinde be-

so kann man dieses Wort als Motto über all diese
Predigten setzen. Das Heil in Christo dem gebildeten
Menschen von heute ganz nahe aufzuzeigen, darum geht
es U. immer wieder. Das Evangelium von Sünde und
Gnade, die Christusbotschaft ist nicht von gestern und
vorgestern, sondern bleibt die Antwort Gottes auf alles
Fragen der Menschen. Das tritt ganz stark und fest
aus jeder Predigt heraus.
Bonn. F. Haun.

DEHIO'S

Geschichte der deutschen Kunst

ist mehr als ein Meisterwerk: es
est ein Kulturdenkmal.

So schreibt die Zeitschrift „Kunst u. Künstler".
Erschienen sind :

Band I: Das frühe und hohe Mittelalter bis zum
Ausgang der Staufer 1 Die Kunst des romanischen
Stils. Vierte, durchgearbeitete Auflage. 1930.

Band II: Das späte Mittelalter von Rudolf von
Habsburg bis zu Maximilian I. I Die Kunst der
Gotik. Vierte, durcligearbeitete Auflage. 1930.
Pro Band (2 Teile)

RM 27. -, in Leinen RM 35.—
in Halbleder RM 42.—, in Ganzleder RM 70.—

Band III: Die Neuzeit von der Reformation bis
zurAuflösungdes alten Reichs ! Renaissance und
Barock. Zweite, durcligearbeitete Auf läge. 1931.

RM 32,—, in Leinen RM 40.—

kennen? So stellt sich U. eingangs immer auf den i„ Halbleder RM 47.-, in Ganzleder RM 75.-

Standpunst des bewußt modernen Menschen, der das > , . m ., ^ , „ .

alles hört - allein ihm fehlt der Glaube, geht mit ihm j Je 2 Teile {Text, «• Abb.ldungsband) in voll.

r-. , . , D , , , ' h „ , kommen neuer Ausstattung. Der lext ist auf

allen Einwendungen und Bedenken nach - offen und feinstem masch:nensia(tem Papier, die Ab-

ehrlich —, Und sucht ihn dann leise und fest zur Aner- j AAA bildungen sind auf bestem holzfreiem Kunst.

kennung des Bibelwortes zu überzeugen. Das gibt dieser f M | druckpapier gedruckt.

Predigt den Ton ruhiger Darlegung und manchmal V fN. I „,. ,. f D , e ,. .

° , , , , , f.° j • i . -i j • ft —v/ Wir liefern unter Bezugnahme auf diese An-

etwas trocken Lehrhaftes. Störend wirkt sich das in V^S/ seige Jeinen ausführlichen Prospekt kostenlos.
den allzulangen Sätzen aus z. B. Seite 102: „Diesem

Tatbestand gegenüber stellt sich der Christ auf das, was j Walter de Gruyter & Co., Berlin W 10, Genthiner Str. 38

Gott über den Weitergang und über den Endzustand der hBIBUHBHBHH^^^^^

Mit einer Prospektbeilage des Verlages Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen.
Die nächste Nummer der ThLZ erscheint am 19. Dezember 1931.

Verantwortlich: Prof. D. W. Bauer in Göttingen, Düstere Eichenweg 46.
Verlag der J. C. H i n ri ch s'schen Buchhandlung in Leipzig C 1, Scherlstraße 2. — Druckerei Bauer in Marburg.