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Ausgabe:

1899

Spalte:

69-71

Autor/Hrsg.:

McCurdy, James Frederick

Titel/Untertitel:

History, prophecy and the monuments or Israel and the nations 1899

Rezensent:

Jensen, Peter

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Collation die Berechtigung abfprechen kann, dabei aber ten Theil von Nordoftafrica und die Sinaihalbinf J, mit
wohlweislich verfchweigt, dafs er felbft in den Berichti- und ohne Aegypten alfo z. B. auch Nubien bezeichnet,
gungen zu Band I alle übrigen ohne zu widerfprechen als In Anm. 4 auf p. 346 lieft man auf ftkey (nämlich

berechtigt anerkennen mufs, mit fcheinbarer Ausnahme von 1 uie Kimmerier = Gömer) were of Indo-European race'
nur einem, über deffen Berechtigung zu Breiten aber I
lächerlich wäre. Und dabei fucht er die Vorftellung zu
erzeugen oder, milder gefprochen, glaubt den Beweis
dafür geliefert zu haben, dafs ich dünkelhaft, in meinem
Urtheil über feine Leiftungen ungerecht, unaufrichtig und
Gott weifs was mehr noch bin, weil ich ihn nicht gerade
loben kann. Ja, als Beweismittel dienen ihm fogar ein paar
Fälle, in denen ich gegen meine oder eines Anderen
Copie — wie ich auch jetzt noch glaube annehmen zu
dürfen, mit Recht — feine Lefung vertrete!

Diefe Art der Vertheidigung eines verlorenen Poftens
kann nur mit der verglichen werden, die er bei Vertheidigung
feiner Ueberfetzungsverfuche in der Vorrede zu
Band I anwendet. Mangelnde Kenntnifs des Enghfchen
foll uns die Dinge fchlimmer haben erfcheinen laffen als
fie es waren! Wie fo, verfchweigt er aber klüglich. Es
bleibt dabei, dafs Craig in einer Ueberfetzungsprobe
von 2 Zeilen 4 grobe Schnitzer machte und für 3 Wörter
mit ihm — und mir — unbekannter Bedeutung eine
Ueberfetzung ohne Flagezeichen gab! Wenn Craig
nach der Feftftellung diefer Thatfachen, deren Viertel
bis Hälfte er übrigens zugefteht, unentwegt feine Abficht
aufrecht erhält, uns eine Ueberfetzung feiner Texte zu
befcheeren, muffen wir fein Selbftgefühl und feinen Muth
bewundern. Denn dafs er feit dem Erfcheinen des
erften Bandes nicht gerade Viel zugelernt hat und die
von ihm herausgegebenen Texte nicht verfteht, lehren
nicht wenige feltfame falfche Ergänzungen in Heft II.
Marburg. P. Jenfen.

im Text bezüglich: And so named in Gen. X, among the
sons of Japliet, along with the Lydians, Mcdcs, Jonians,
and Thracians. Mc Curdy fcheint alfo aus der Anordnung
der Völkertafel linguiftifche Schlüffe zu ziehen.
Aber gewifs mit Unrecht. Die Völkertafel des P. C.
ordnet augenfeheinlich im Princip lediglich nach geogra-
phifchen Gefichtspunkten, indem der Verfaffer jeweilig
die von ihm, der in Paläftina wohnt, entfernteren Völker
und Völkergruppen vor den ihm näher wohnenden aufzählt
: Japhet repräfentirt den Norden der bekannten
Welt, wie fie der Verfaffer fich dachte, Sem die Mitte,
Harn den Süden, ohne Rückficht auf die dort herrfchen-
den Sprachen. Darum werden die von Kas abflammenden
Sabaeer z. B. mit den Aegyptern, die Elamiter mit
den Babyloniern (!) und Affyiern oder genauer deren
Stammväter mit einander verknüpft, obwohl die Sabaeer
mit den Aegyptern und die Elamiter mit den Babyloniern
nicht näher verwandt waren. Wenn fomit z. B. Lü i
ein Sohn Sems ift und wirklich die Lyder bezeichnet —
was ich bezweifle —, fetzt das voraus, dafs wenigftens
nach Anficht des Verfaffers Lnd oder die Lyder einmal
nach der Sintflut im ,Lande der Mitte' und zwar nord-
weftlich oder weftlich von Babylonien {Arpakiäd) und
füdweftlich oder weftlich von Affyrien anfäffig gewefen
find. Darum, d. h. alfo genauer, nur weil fie zu des
Verfaffers Zeit oder früher einmal nach deffen Vorftellung
alle im Nordlande wohnten, find Gömer (etwa am Vanfee
und weftlich davon) und Mdgög (etwa Oft- oder Nord-
kleinaflen), Madai und Jävän (füdöftlich bez. füdweftlich
von diefen gedacht), Tubäl, Maelekund Tirds (füdlich von
diefen gedacht; Ttlbdl und Maesek wenigftens nördlich
McCurdy, Prof James Frederick, Ph. D. LL. D., History. ' und nordweftlich von Syrien nachweisbar) Brüder und
Prophe'cy and the monuments or Israel and the nations. »ur deshalb. Nach dem Anordnungsprincip von P. C.
Vol. II. To the fall of Nineveh. New York, The
Macmillan Company, 1896. (XXI, 433 S. gr. 8.) Geb. 14 s

Diefer Band enthält Book VII: Inner Development of
Israel {Chapter 1: Retrospect and Prospect; Chapter 11:
Elements and Character of Hebrew Society; Chapter Uli
The Uebreivs as Nomads and Semi-Nomads; etc.) und
Book VIII: Hcbreivs, Egyptians and Assyrians {Chapter 1:

kann also Tirds nicht = Thracien fein, was auch aus
lautlichen Gründen, falls der Text richtig, unmöglich ift.
Ungefähr aus der Zeit, aus der die Vöikertafel flammt
(etwa um 650 entftanden), haben wir eine hittitifche d. i.
altarmenifche Infchrift eines Königs von Kilikien Namens
*Mudl-(Mnddallu), in der Tarfus, feine Hauptftadt, wiederholt
genannt wird und in der er als officiellen Titel
S--n-l Ia)r-l-i(H)-i-r d. i. ,Der Syennefis, der König von
Tarfus' führt. Damals mufs alfo Tarfus für Kilikien von

A**, -r» w. flch Von larlus' tuhrt. Damals muls allo larius tur ixuixien von

tltrirÄ' a«ä gewefen fei, fck.»

.„ '"fe1-" p fc> , .. n I t-pres Tnnix. n=,<-h armpnifrhen T antee fetzen auf IV A- /.lichten
: er ift mit nüchterner Befonnenheit und brntt ge-

fchrieben und kann daher, foweit er wirklich gefchicht
liehe Dinge behandelt, einem weiteren Kreife nur empfohlen
werden.

Dafs der Verfaffer nicht überall auf dem Laufenden
ift (f. z. B. auf p. 244 Gamgum = westem Cappadocia
ftatt Gurgum, das Gebiet von Marko!-Mar*as nördlich
von Syrien) bedeutet dem gegenüber Wenig.

Von Vielerlei, das ich fonft zu dem Buche bemerken
könnte, hier nur ein paar Notizen.

^u P- 343 Anm. 2: Miluhha umfafst doch wohl gegenüber
Mak{g)an = ganz Arabien, auch die Sinaihalbinfel.
Dafür fpricht vielleicht fchon der Name Mokoylxiq, allem

teres Tago- nach armenifchen Lautgefetzen auf Tr 4- Zifch-
laut zurückgehn und hebr. "ifl in DT1!"! sehr wohl gehörtem
Tr entfprechen, ebenfo wie Tar- in affyr. Tarzi zu
Salmanaffar's II Zeit. Da fleh nun die Differenz zwifchen
dem z in der älteren Form für Tarfus und s in hebr.
DT1!"! irgendwie erklären läfst, fo glaube ich bis auf Weiteres
, dafs wir in dem DT1!") der Völkertafel Tarfus erkennen
dürfen. Ob Teqoi mit e auf Münzen aus Tarfus hierfür
angeführt werden darf, weifs ich nicht. Jedenfalls würde
die Identification vorzüglich zu dem Anordnungsprincip
der Vöikertafel des P. C. ftimmen.

^u P- 347 Anm. 3: Auch McCurdy ift der Anficht,
dafs die Angabe bei Affarhaddon, wonach die Kimme-

Anfcheme nach für eines der Hauptproducte der Sinaihalb- | r.er von ihm im Gebiet des Landes %ri(j4^Jg£hl*
infcl, den Malachit, der natürlich mit uoXÖyrrnaX^V • Ren wurden falfch und dafs dafür Hubif^ka -
- ,Malv" m Wirklichkeit nichts zu thun hat, abgefehen , nordoftheh vom eigentlichen

vielleicht davon, dafs fein Vocalismus durch eine falfche Affyrien zu lefen ift. Ich glaube, ohne Grund Denn es
Etymologie oder ohne diefe an uolögn angeglichen , giebt nach den Annahm T.glatp.lefers III in Nord^
worden ift Man kann indes aus verschiedenen Gründen oder nördlich davon ein als Stadt bezeichnetes Hu-m-
0 Gold der Staub von Miluhha zu Gudea's Zeit; ägyp- ; Ü"a> bisher, da BI + Ö m Keilfchr.ft — ft» oder rtk,
tifche Söldner aus Miluhha" u den Amarna-Briefen er- conventionell Ijuhmna gelefen, wofür aber ebentogut
wähnt- Aegypten nach Sa"rgon's Infchriften im Bereich(!) Hubisna gelefen werden kann. Hubusna und llubihia
von Miluhha Assurbanipal zieht nach Makan-fxChcn waren Varianten für eine Form mit vielen Analogien

. t . ... V V ' rr> • ' » . 1 . 1 • /v ____ . , , , , 1 1 1 , , . ) . .. IX »III—/^Uaifbu / ( T_jJ ! L i ! 1.--- - - J A---_

und Miluhha, indem er gegen Tirhaka zieht; Schiffe von

°b nicht Mtivkha den den Affyro-Babyloniern bekann-

auch in den Keilinfchriften (f. m. Hittiter und Arm

e -

Miluhha den Babyloniern bekannt) die Trage aufwtrfen, nier p. 115 Anm. 1) und jeder Affyriologe weifs, wie

oft aus fehr begreiflichen Gründen die Determinative