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Ausgabe:

1898 Nr. 10

Spalte:

274-275

Autor/Hrsg.:

Papadopoylos-Kerameys, A.

Titel/Untertitel:

Ierosolymitiche bibliotheche 1898

Rezensent:

Meyer, Ph. L.

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Theologifche Literaturzeitung. 1898. Nr. 10.

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was zur Beurtheilung defselben dienlich ift. Vcrgl. Theol. I andeutungsweife befprechen. Ich gebe der Reihe nach
Litztg. Jahrgang 1892 No. 23. die einzelnen Stücke an.

Der vorliegende Band enthält nur gefchichtliche 1 I. Eine Rede des Patr. Nektarius von Jerufalem an
Stücke und zwar folche, die auf die neuere Kirchen- ' den früheren Patr. von Cpel, als diefer kam, um die
gefchichte Paläüinas, namentlich auf die Gefchichte 1 heiligen Stätten Jerufalems zu befuchen. 2. Chronik der
des Patriarchats, des heiligen Grabes und auf die Brüderfchaft vom heiligen Grabe von 1598—1736, für
Kämpfe der Orthodoxen mit den Lateinern und Ar- ■ die Kloftergefchichte fehr intereffant. 3. Der Kanonismos
meniern um den Befitz der heiligen Stätten fich beziehen, der Hagiotaphiten durch den Patriarchen Parthenios vom
Ich gebe in kurzem die Titel und den Inhalt der ein- Jahre 1755, eine Einprägung und Erneuerung der alten
zelnen Stücke an. Beitimmungen. 4. Eine Schenkungsurkunde des Woi-

1. S. 1—85. Maglfiov xov Sv/ialov ol und xyg 'ixxyg • woden Nikolaos Alexander von 1721. 5. Eine Reihe von
olxovfitvatijq övvööov jtaxgidgyai xyg 'legovOaXt/u dygig 40 Urkunden, meiftens Patriarchatserlaffe aus den Jahren
ixovg 1810. Maximus von Syme lebte am Ende des 1164—1827. 6. Das Leben des h. Anaftafius des Perfers,
vorigen und Anfang diefes Jahrhunderts. Er war Schul- Dafselbe ift 1894 von Ufener nach Berliner Handfchriften
director in Jerufalem. Selbftftändige Bedeutung hat die herausgegeben. Papadopulos hält feine handfchriftliche
Schrift nur für das letzte Jahrhundert, wo die Haupt- i Grundlage für beffer. 7. Leben der Märtyrerin Golin-
quellen des Verfaffers, namentlich Dofitheos v. Jerufalem , duch unter dem perfifchen Könige Chosroes dem Jüngeren,
nachlaffen. 8- Leben des h. Gerafimos, das nach der Meinung des

2. S. 87 —122. (MaS.iu.ov xov Uvuaiov) 2>]Ubio?uaxa Herausgebers Kyrillos Skytopolites verfafst hat. p.Leben
iv xm ioxogixm xyg 'hgovoaZiiu. Es des Bekenners Theophanes und feines

uy xaxaOxgmd-ivxa ir

itt eine tagebuchartige Chronik desfelben Verfaffers für
feine Erlebnifse in Paläftina von 1801 —1810. Der Streit
um die heiligen Stätten fteht im Vordergrunde.

es Bruders Theodor
von Theodora Raulaina Kantakuzena Palaeologina, die
nach dem Verfaffer im Jahre 1301 ftarb. Das Stück ift
fehr rhetorifch gehalten und daher wohl kaum als Quelle

3. S. 123-333. IJgoxoxiov /lovayov NaC,iavCyvov — für die Gefchichte der Bilderftreitigkeiten zu gebrauchen.
'JtQovöaZ/j/i Kaxaxaxovutvy. Der Verfaffer ftarb 1822 10. Martyrium der 10 Märtyrer in Kreta, angeblich unter
und war zuletzt Dragoman des Patriarchats. Sein Werk Decjus. 11. Gefchichte der Ueberführung des Bildes
enthält im Wefentlichen die Gefchichte der Kämpfe der ] des h. Demetrius von Theffalonich nach Cpel. 12. Mar-
Orthodoxen mit den Lateinern und Armeniern um die tyrium des h. Paulus unter Konftantinus Kopronymus.
heiligen Stätten. Intereffant ift der letzte Abfchnitt, in 13. Martyrium des Bifchofs Athenogenes, angeblich unter
dem die griechifchen Ueberfetzungen aller Verfügungen , Diokletian. 14. Leben des Marcianus, der Presbyter
der Sultane gegeben werden, die den Orthodoxen über an der grofsen Kirche war. 15. Leben des Kosmas und
den Befitz der heiligen Stätten gegeben find. Die ältefte J des Johannes v. Damaskus. 16. Leben des Johannes v.
der 30 Urkunden foll vom Jahre 638 p. Ch. datiren. Damaskus und des Kosmas von dem Patriarchen Jo-
Ob fie echt ift, müfste eine Spezialunterfuchung klar hannes. Diefe beiden Stücke verdienen Beachtung, da
ftellen. Die letzte flammt aus dem Jahr 1805. j fie noch nicht edirt find und hiftorifchen Werth haben.

4. S. 334—386. (IJgoxoJciov NaC,iavt,yvov) Atyyyoig 1 17. Martyrium der fchon oben erwähnten Golinduch.
owojtxixy negl xyg iv 'itgovöaZyft ijtiovfjßdoyg Jtvg- , 18. Erzählung der von dem Metaphraften nicht erwähnten
xaXäg. Eine Befchreibung des grofsen Brandes des j Wunder des h. Nikolaus von Nikephoros Kalliftu in
Tempels der Anaftafia in Jerufalem im Jahre 1808. Verfen. 19. Leben des h. Euftratios. 20. Alte griechifche
Diefe Sache ift aus dem Gefichtspunkte behandelt, dafs die Ueberfetzungen von 16 arabifchen und türkifchen Erlaffen
Armenier als die Urheber des Brandes dargeftellt werden, über die heiligen Stätten in Jerufalem. Den Anfang

5. S. 387—410. Enthält die Erzählung defselben macht das vielbefprochene Teftament Muhamed's. Dat
Brandes aus der Feder des Neophytos Kyprios, der letzte Stück flammt aus dem Jahre 1805. 21. Ein Ver-
ebenfalls damals lebte. Auch hier herrfcht diefelbe zeichnifs der wichtigften arabifchen und türkifchen UrTendenz
, wie bei dem vorigen Stück. ( f künden aus dem Archive des Patriarchats mit kurzen

6. S. 411—456. Neotpvxov Kvjrglov vx6[ivyua negl Inhaltsangaben. Es werden nicht weniger als 41 ara-
xmv ev 'kgovGaXyii ötafpögmv xgiGxiavixöiv Mrvmv xdi bifche und 719 türkifche genannt. Sie haben den aller-
Xoyofiayiöiv avxcöv nzgl xmv xavayimv xgoGxvvyu.äxmv. verfchiedenften Inhalt. Man kann fich darnach eine
Die Erzählung erftreckt fich über die Jahre 1835 — 1844. Vorftellung von dem Reichthum des Archivs machen,

7. S. 457—509. Neozpvxov 'Ayoxacpixov rov Kvxgiov man mufs aber auch die Arbeitskraft des Herausgebers
Eixooatxyglg y 'E§axoZovfr?]Oig xm iGjogtag xmv iv xf] bewundern, der den gewaltigen und fpröden Stoff be-
dgdoödS.m xal dyia ixxXyoia, y xop ftgovm xmv EgvGoZv- zwungen hat.

(imv. Die Erzählung ift aüf die Jahre 1821—1841 ange- Den Reft des Buches füllen Zufätze und Regifter.

legt. Im Centrum fleht wieder der Kampf um die Heilig- , Hannover Ph Me

thümer Jerufalems. Im Anfang bildet den intereffanten

Hintergrund der Eindruck des hellenifchen Freiheits- naxaöoxov).og-KeQ(ifievg,'l.: 'iSQOOoXv/tiTut^ Stßkio-
kampfes. &jx*t ijxoi xaxiZoyog xmv iv xatg ßißliofrrrxaig xov

Den Reft des Buches füllen Nachtrage und zwei uyimxnr^ A-rnr,Tnhxm~ r, »») „wui - ' « *'l
Indices aus ayimxaxov axooxo/.ixnx xt xal xath>?.ixov onVodo^ov

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xaxd xijv 'Emav ooiroöögcov ixxXrfiimv xal /taZiOxa opffoddgou övZZoyov. Touog III. 'Ev IlbXQOvjtöZu.

xfjg xmv UaXaioxivmv, ovXXtyivxa ulv xal ixöiöofieva (LeiPZ'g) O. Harraffowitz.) (VI, 440 S. Lex. 8.) M. 20.—

vjto A, nanaöojiovXov-Kegaf/img, ixxvjcovueva Den zweiten Band diefes grofsartig ancrelecrten

de dvaXmuaai xov avxoxgaxogixov dg&odöt-ov IlaXai- Werkes habe ich in diefer Zeitfchrift 1895 No& i8&an-

oxivov ovXXdyov. TÖuog IV. 'Ev 17Exgovjr6Zei. fLeip- f^^- Was ,!ch Ador-" über d,ie Bedeutung, die Aus-

(XVII, 6l3S. Lex. 8.) M.,0.- ^»Vt/'de^^egLdt^t't föÄ

Der ungemein reiche und fehr verfchiedenartige In- was ich auszufetzen habe, ift, dafs der Verf. fich bei der

halt diefes Bandes des werthvollen Werkes läfst fich nur Befchreibung der Handfchriften vielleicht hätte kürzer

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