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Ausgabe:

1893

Spalte:

6-8

Autor/Hrsg.:

Manitius, M.

Titel/Untertitel:

Geschichte der christlich-lateinischen Poesie bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts 1893

Rezensent:

Krüger, Gustav

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3) B 248—396 = A 45—203. ft) 248 = 45 Azd, der
Eunuch des Königs; b) 254 = 54 Tarbu und feine
Schweiler; c) 260 = 66 Bi. Miles von% Susan u. Presb.
Aburfam u. Diac. Sinai; d) 276 = 88 Sahdost von Se-
leucia mit 128 Genoffen; e) 281 = 93 Abt Barsabia
mit 10 Brüdern und einem Magier; f) 284 = 97 Bi. Narfes
und fein Schüler Jofef; g) 290 = 103 Diak. Daniel u.
Schweiler Warda; h) 291 = 105 ,111 Männer u. 9 Frauen';
i) 296 =111 Bi. Bar-ba'semin u. 16 Genoffen; k) 303
= 118 Märtyrer in den verfchiedenen Landestheilen,
nicht in der Hauptftadt; 1) 307 = 122 Presb. Jakob u.
Schweiler Maria; m) 308 = 123 Schweiler Thekla mit
4 anderen; n) 314 = 129 Diak. Barchadbesabba; o) 316
= 136 ,die Gefangenen'. Hier war A.'s Hdf. lückenhaft,
wie S. 139 bemerkt iil de sunt nonnulla, in B ift es ohne
eine Andeutung von S. 323 Z. 4 ab ergänzt; p) 325 = 144
,die 40 (orient.) Märtyrer'; q) 347 = i°"5 Abt Barma
von Beth-Lapat; r) 351 = 171 Bi. Acepsima (=«HT0 Sp2),
Presb. Jofef u.' Diak. Aitilah («*= Gott läfst kommen;
B Halali = es iil ein Gott).

4) s) 535 = 234 Miharsabur; t. 539—558 = 242—257
Jacobus intercisus.

Soviel iil aus Affemani, bezw. gemeinfam mit ihm.
Nach dem Avant-propos find die S. 40—56, 248—396,
535 ff. aus Affemani copirt und mit einer Hdf. von
Abbeloos, theilweife mit noch anderen, collationirt, umgekehrt
die S. 123—130 aus der letzteren Hdf. genommen
und mit A verglichen. Man darf nun aber nicht glauben,
dafs die Varianten unter dem Text je der zweiten Quelle
entflammten; B. hat offenbar, was ihm beffer fchien, in
den Text gefetzt, ohne irgend eine Andeutung, welcher
Quelle er es entnommen. Von den 9 Varianten z. B.
auf S. 52 flammen 5 aus A, der zudem bei Note 7 weder
mit dem Text (JataHe) noch mit dem Apparat (Jaumütä),
fondern jaumd lieft, und ebenfo Z. 10; 53, 9 Lesarten hat,
über die man bei B. keine Auskunft findet. Wie wenig
hier wiffenfchaftlich genaue Collation vorliegt, möge noch
das weitere Beifpiel zeigen, dafs dem Titel eines Bifchofs
S. 276 und 296 noch ein bei A fehlendes ,und Katho-
likos' beigefügt ift, ohne dafs wir über deffen Quelle
belehrt werden; ebenfo werden fprachlich intereffante
Varianten oft nicht oder unrichtig angemerkt, letzteres

255. 3- 4 l>

Weiter ift aus Bd. 2 fchon gedruckt

5) 442—506. Mar Qardagh, von Abbeloos in Bd. IX
der Analecta Bollandiana (1890) 1 —106 u. Feige, worüber
Nr. 15 diefes Jahrgangs zu vergleichen.

6) 507—535. Märtyrer von Carca-Seleucia, von Mö-
finger Monum. Syr. (1878) 2, 63—75, aus der römifchen
Hdf., die Hoffmann S. 4 befchreibt. B, der dies nicht
gewufst zu haben fcheint, giebt dies Stück aus der verwandten
Hdf. von Abbeloos und aus Sach. 222. G. Hoffmann
hat es ganz überl'etzt (Acten 43—60, mit Varianten
aus cod. Rieh. 7200).

7) 604—631. Mar Pethion von Corluy, aber nach
abweichender Recenfion, in Bd. VII der Anal. Rolland.
1888, 1—44; ausgezogen von Ploffmann S. 61—68.

Wenigftens auszugsweife bekannt war

8) S. 1—39. ,Lhistoire de Soultan Mahdoukh et de
ses freres' als: .Märtyrer von Tur Bräin' durch Hoffmann,
Acten S. 9—16.

9) S. 397—441. Das Martyrium des Herrn Behnam
u. feiner Schweiler Sara durch denfelben S. 17—19.

10) S. 635—680. Die Gefchichte des Rabban Mär
Säbä, des Chriltusverehrers u. Heidenbekehrers, durch denfelben
S. 68—78.

1) Bemerken will ich, dafs das fchöne Exemplar von Affemani's Ada
auf der Tübinger Univerf.-Bibliothek aus Bernftein's Bibliothek flammt
{.cum ligatura- 19 Thaler; jetzt koftet eines 120 M.) und einige Correc-
turen oder Conjecturen enthält, die bei B. mit oder ohne Vermerk befolgt
lind. Mit folchem 326, 7. 327, I. 34°, 3- 349. 5- 4°, 4! ohne folchen
43, Z. 15. 52, Z. 11. 547, Z. 10. 17.

Bd. 3 wird eröffnet S. I—175 durch die Perle von
Wright's Apocryphal Acts of the Apostles 1871. 171—333
durch die Thomas-Acten, die hier aus cod. Sack. 222
ftellenweife, leider aber nur wenig ergänzt und verbeffert
werden konnten. Das berühmte gnollifche Lied (bei Wr.
274) fehlt z. B. in der Berliner Hdf.

2) S. 175—187. Die Gefchichte der erften Kreuzauffindung
(aus cod. Sach. 222); der Herausgeber bedauert,
dies und andere Stücke nicht snr un autre cxemplaire
haben verificiren zu können. Wefentlich diefelbe Recenfion
fleht aber fchon bei mir de saneta emee S. 7 und aus
der Berliner Hdf. hatte ich mir auch diefes Stück copirt.

3) S. 188—199. Der Brief Lucians über die Auffindung
der Gebeine des Stephanus, Nicodemus, Gamaliel
und Habib bei Land, was B. nicht weifs, Anecd. Syr. III,
76—84 aus einer offenbar befferen Londoner Hdf. Land
verweift auf Baronius zum Jahre 415; Fabricius-Harlefs,
10, 327-

4) S. 199—214. Das Martyrium des Ignatius, das
Cureton [Corp. Ignat. 222—225) aus einer lückenhaften
und unvollftändigen Hdf. mitgetheilt hatte, ift von Mö-
finger im Sappl. Corp. Ignat. (Oeniponti 1872) aus einer
römifchen Hdf. {cod. XVIII. Borg.) volllländig gedruckt
worden, wahrscheinlich derfelben, die Guidi für Bedjan
verglich. Im Uebrigen flammt fein Text aus Sach. 222.

5) S. 621—665. Die Gefchichte Elphräm's von Affemani
(Bd. III) 1743 u. Lamy; wohl auch das Gedicht
Jacob's von Sarug auf denfelben, das hier 665—679 aus
cod. par. 195 mitgetheilt ift; endlich

6) a. b. Das Martyrium des Lleafar (S. 679—681), der
Samuni und ihrer Kinder (682—686), die, aus dem 2. Makka-
bäerbuch genommen, den dritten Band und damit einft-
weilen die Sammlung abfchliefsen. Das Erfcheinen eines
vierten Bandes fei aber nur eine Frage der Zeit, der Stoff
für denfelben fei fchon gefammelt.

Was aber find die hier erftmals zugänglich werdenden
kirchengefchichtlichen Materialien? Darüber in einem zweiten
Artikel.

Tübingen. E. Neitle.

Manitius, M., Geschichte der christlich-lateinischen Poesie
bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts. Stuttgart, Cotta Nachf.,
1891. (X, 518 S. gr. 8.) M. 12. —

Man wiederholt es oft genug, dafs bei dem heutigen
Stand wiffenfehaftlicher Forfchung es dem Einzelnen
fchwer fällt, felbft innerhalb der Grenzen feiner eigenen
Disciplin des Stoffes wirklich Herr zu wenden, und vor
Allem ihn in einer höheren Bedürfnifsen genügenden
Weife geiftig zu verarbeiten. Für Herrn M. Manitius
fcheint eine folche Schwierigkeit nicht zu exiftiren; er
hat es fertig gebracht, einer deutfehen Gefchichte unter
den fächfifchen und falifchen Kaifern innerhalb weniger
Jahre eine .Gefchichte der chriftlich-lateinifchen Poefie
bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts' folgen zu laffen! Das
neue Werk tritt mit dem Anfpruch auf, .Ebert's ausgezeichnetes
Buch', das .gerade in der Dichtkunft (foll
heifsen: in dem über die D. Gefagten] empfindliche Lücken
aufzuweifen hat', durch eine Darfteilung zu ergänzen
bezw. zu erfetzen, in der ,der innere Zufammenhang der
chrifllichen Dichtung ausreichend dargelegt' wird. Der
Verfaffer will .durch eingehende Analyfen den geifligen
Inhalt der chrifllichen Dichtung gewinnen', zugleich aber
,dem Stoff eine mehr philologifche Behandlung widmen,
als dies bisher gefchehen ift*. ,Durch allerhand Angaben
über den Reim fowie über andere poetifche Formen der
i fpäteren Zeit' glaubt er .nicht unnütze Beiträge für die Gefchichte
der lateinifchen Poefie überhaupt liefern zu
können'.

Sein Verfuch ift bisher in den öffentlichen Be-
fprechungen fehr verfchieden aufgenommen worden. Von
dem Hymnus, den Dreves in der Zeitfchr. f. kath. Theol.