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Ausgabe:

Oktober/2006

Spalte:

1021

Kategorie:

Allgemeines

Autor/Hrsg.:

[Adam, Gottfried:]

Titel/Untertitel:

Die Bibel als Buch der Bildung. Festschrift für Gottfried Adam zum 65. Geburtstag.

Verlag:

Hrsg. v. V. Elsenbast, R. Lachmann u. R. Schelander. Wien: LIT 2004. 476 S. m. Abb. gr.8° = Forum Theologie und Pädagogik, 12. Kart. Euro 34,90. ISBN 3-8258-8301-9.

Rezensent:

Reiner Andreas Neuschäfer

Bereits die drei alliterationell beeindruckenden Titelwörter Bibel, Buch und Bildung signalisieren die inhaltliche Perspektive dieser Festschrift für den Wiener Religionspädagogen Gottfried Adam: Zu dessen 65. Geburtstag beleuchten 33 Autoren und Autorinnen aus verschiedenen geographischen, konfessionellen und (religions)pädagogischen Richtungen die Trias »Bibel-Buch-Bildung«. Vorrangig (!) erfährt dabei die Bibel selbst eine erstaunliche Renaissance ­ ohne eben einer »Mittelpunkt-Stellung« (H.-B. Kaufmann) zu erliegen oder die Spannung zwischen biblischem Glauben und Bildung (G. Bohne) leichtfertig zu harmonisieren. Sowohl die vielfältigen Formen von Bibel-Büchern (Gen. Obj. und Subj.!) als auch die facettenreiche Bildung in Schule, Gemeinde, Familie und Medienwelt kommen zum Tragen und münden in einer für eine Festschrift erstaunlich abgerundeten thematischen Variation und Konzentration.

Über Genese, Inhalt und Intention der Festgabe gibt Rainer Lachmann in seinen gattungsbedachten Schlag- und Streif-Lichtern (»Statt eines Vorworts«, 5­12) in amüsant-hintergründiger Weise Auskunft. Unter »Bibel und Bildung« (13­106) nähern sich sechs Autoren einer möglichen Verhältnisbestimmung und Konkretisierung beider Begriffe. Die Frage der Bibelauslegung (»Vom Verstehen der Bibel«, 107­170) erörtern fünf Autoren und Autorinnen aus Osteuropa und geben damit Einblick in die dortige bibelhermeneutische Diskussion. Die Beiträge aus der Feder von zehn Autoren zur »Didaktik der Bibel« (171­304) bieten viel Neues und Originelles und malen die bibeldidaktische Bandbreite im deutschsprachigen Raum vor Augen. Im umfangreichen Teil »Vom Umgang mit der Bibel« (305­474) widmen sich vier Autoren und Autorinnen der Gestalt(ung) von historischen und aktuellen Kinderbibeln und würdigen damit ein neueres Forschungsgebiet Gottfried Adams. Der bibeldidaktische und -methodische Sammelband klingt aus mit acht vorwiegend bibel- und schulpädagogischen Schneisen in die ostdeutsche und europäische Bildungslandschaft. Die Gattungs- und Gestaltungsvielfalt (Predigten, Vorlesungen, Exegesen, Analysen, Biographisches usw. sowie Tabellen, Schaubilder, Abbildungen) krönt eine gut redigierte Veröffentlichung. Sie würdigt sowohl die Bibel als Buch der Bildung als auch den Jubilar als kritisch-konstruktive Größe der Religionspädagogik und stellt nunmehr selbst ein Buch der Bildung im Hinblick auf die Bibel dar.