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Ausgabe:

Mai/2004

Spalte:

485

Kategorie:

Altertumswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Auffarth, Ch., u. J. Rüpke [Hrsg.] unter Mitarbeit v. F. Fabricius u. D. Püschel

Titel/Untertitel:

Eptome tes oikumenes. Studien zur römischen Religion in Antike und Neuzeit.

Verlag:

Für Hubert Cancik u. Hildegard Cancik-Lindemaier. Wiesbaden: Steiner 2002. 284 S. m. Abb. gr.8 = Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beiträge, 6. Kart. Euro 48,00. ISBN 3-515-08210-7.

Rezensent:

Theo Sundermeier

Auch wenn es im strengen Sinn keine Festschrift ist, so werden Hubert und Hildegard Cancik mit dieser Aufsatzsammlung dennoch angemessen geehrt, sie, die gemeinsam und jeweils für sich mit philologischer Akribie und in religionsgeschichtlich weiträumiger Perspektivität Wegweisendes zur Erforschung jenes "Verschnitts der bewohnten Welt" (so der Titel der Aufsatzsammlung und eine von H. Cancik oftmals gebrauchte Formel), jener so vielschichtig angereicherten Religion Roms und ihrer Multikulturalität beigetragen haben.

Die Aufsatzsammlung will eben diese Multiperspektivität spiegeln, indem Aufsätze höchst unterschiedlicher Provenienz das Thema römische Religion behandeln. Linguistisch orientierte Aufsätze (z. B. B. Lang zum Begriff "Kult") wechseln mit religionsgeschichtlich orientierten (zur Prosopographie schreibt J. Rüpp) oder theologischen (z. B. M. Hengel zur Geschichte des frühen Christentums) ab. Gegenwartsorientiert sind die Aufsätze von M. Haase (zum "Judenbild" in der Forschung des Dritten Reiches) und G. Dörr und H. Mohr, die einen aufschlussreichen Vergleich zwischen italienischer und deutscher Religions- respektive Kulturwissenschaft erstellen.

Alles in allem liegen eine intelligente Ehrung der Canciks und höchst lesenswerte Beiträge zur Forschungsgeschichte römischer Religiosität und ihrer Rezeption in der abendländischen Geistesgeschichte vor.