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Ausgabe:

Februar/2004

Spalte:

228

Kategorie:

Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Mensen, Bernhard [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Dialog. Akademie Völker und Kulturen St. Augustin.

Verlag:

Nettetal: Steyler 2002. 106 S. gr.8 = Akademie Völker und Kulturen Vortragsreihe 2001/2002, 25. Kart. Euro 17,90. ISBN 3-8050-0482-6.

Rezensent:

Friedrich Huber

Die hier angezeigte Veröffentlichung enthält die Beiträge zu einer von der "Akademie Völker und Kulturen" in St. Augustin veranstalteten Vortragsreihe zum Thema Dialog. Die sechs, von Bernhard Mensen herausgegebenen und eingeleiteten Vorträge bieten eine Einführung in grundsätzliche Fragen des Dialogs und sie greifen in die aktuelle Diskussion um theologische Voraussetzungen und Gestaltung des Dialogs ein. Vorwiegend ist dabei der interreligiöse Dialog im Blick. Nur Wolfgang Beinert befasst sich mit dem Dialog in der Kirche, und er kann sich mit seiner These, dass "die Wahrheit selber" "Dialogizität und Dialog" fordert (42), auf Kardinal Ratzinger berufen. Josef Salmen SVD führt - besonders unter Aufnahme der hermeneutischen Diskussion - in Voraussetzungen und Ziele des Dialogs ein. Theo Sundermeier stellt verschiedene Grundverhaltensmuster gegenüber dem Fremden dar und erläutert schließlich kurz sein eigenes Modell des Verstehens des Fremden (30-32). Besonders instruktiv ist der Beitrag von Christine Lienemann-Perrin über "Mission und Dialog in den Kontexten der Welt" (45-60). Sie zeigt auf, wie unterschiedlich Christen in den verschiedenen Regionen der Erde über Mission und Dialog denken. Manche Kirchen und christliche Gruppen in Afrika, Asien und Amerika haben ein ausgeprägtes missionarisches Anliegen, und auch in Deutschland verbirgt sich hinter dem Begriff "Öffentlichkeitsauftrag" vieles von dem, was früher als Mission bezeichnet wurde (58). Im Zentrum der Abhandlung von Lienemann-Perrin steht eher das Thema "Mission" als die Frage des Dialogs. Aber sie bringt beide Themen in Verbindung miteinander und plädiert für eine Wiedergewinnung des Missionsbegriffs und der mit ihm gemeinten Sache, da auch der Dialog "das Gegenüber von erkennbar unterschiedlichen Profilen" braucht (60). Ihr Plädoyer leitet über zu den beiden letzten Beiträgen, von denen sich der erste (von Bettscheider) um den Aufweis der Möglichkeit der Erkenntnis letztgültiger Wahrheit bemüht, während letzterer (von Waldenfels) die Bedeutung des Bekenntnisses für die Dialogfähigkeit aufzeigt, wobei freilich "Bekenntnis" in umfassendem Sinn verstanden wird.

Im Ganzen bieten die Vorträge eine gute Einführung in die gegenwärtige Gesprächslage zum Thema "Dialog".