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Ausgabe:

Dezember/2003

Spalte:

1321

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Autor/Hrsg.:

Weitlauff, Manfred

Titel/Untertitel:

Kirche zwischen Aufbruch und Verweigerung. Ausgewählte Beiträge zur Kirchen- und Theologiegeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Verlag:

Hrsg. v. F. X. Bischof u. M. Ries als Festgabe für Manfred Weitlauff zum 65. Geburtstag. Stuttgart: Kohlhammer 2001. VIII, 632 S. m. 1 Porträt. gr.8. Geb. Euro 50,00. ISBN 3-17-016967-X.

Rezensent:

Reinhart Staats

Der Band vereinigt 14 Aufsätze und Miszellen, die Weitlauff zwischen 1975 und 2001 veröffentlicht hatte. Als Mitherausgeber der ZKG ist er vertraut auch mit der protestantischen Theologie- und Kirchengeschichte, zumal im 19. und frühen 20. Jh. Das belegen zwei Beiträge zu Adolf von Harnacks Sicht der "katholischen" Kirchengeschichtsschreibung und zur neueren Forschung über Harnack, Martin Rade und Theodor Mommsen.

Insgesamt macht der Band aber deutlich, dass die hier im Einzelnen nachgezeichneten, dokumentierten und aus der Sicht eines deutschen katholischen Kirchenhistorikers der Gegenwart bewerteten Konflikte zwischen Progressiven bzw. Modernisten und Konservativen bzw. Antimodernisten im katholischen 19. Jh. anscheinend ohne innere Anteilnahme an evangelischen Theologen und Philosophen protestantischer Tradition geschahen. Descartes war wichtiger als Kant. Jene Geschichte und jene Geschichten zeigen wieder einmal deutlich, welch ökumenischen Fortschritt das Vaticanum II gebracht hat. Hervorzuheben sind die Aufsätze über die Säkularisation von 1802/03 und ihre Folgen, über die Entstehung des "Denzinger", über "Edmund Bishop (1846-1917) a modernist before modernism".