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Ausgabe:

März/2003

Spalte:

272 f

Kategorie:

Religionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Metzler Lexikon Religion. Gegenwart - Alltag - Medien. Bd. 4: Text- und Bildquellen, Filmographie, Zeittafeln, Gesamtregister. Hrsg. von Ch. Auffarth u. H. Mohr unter Mitarb. von B. von Behr, J. Bernard u. K. Holzapfel.

Verlag:

Stuttgart-Weimar: Metzler 2002. 438 S. gr.8. Lw. ¬ 89,90. ISBN 3-476-01554-8.

Rezensent:

Theo Sundermeier

Während andere Lexika in einem Ergänzungsband Namen- und Sachregister sowie das Autorenverzeichnis unterbringen, publiziert das Metzler Lexikon Religion einen vierten Band und fügt höchst innovativ ein Zeitregister zu allen großen Religionen und neureligiösen Bewegungen hinzu und gibt neben dem jeweiligen Festkalender Hinweise auf wichtige Quellentexte und Literatur und übersieht dabei nicht, dass vor allem jüngere Benutzer des Lexikons auch die entsprechenden Internetseiten aufschlagen wollen. Überzeugend ist auch der Versuch, über "Kulturgeographische Religionen" in Übersichtsartikeln zu den verschiedenen Kontinenten (Afrika, China/Japan/Korea, Indien etc.) größere Zusammenhänge deutlich zu machen. In einem Schlussabschnitt "Systematische Themen" werden Literatur und zentrale Lesehinweise zu den Themen "Bioethik, Biographie/Autobiographie, Caritative Dienste, Kultbau/Architektur, Musik - eine Diskographie - Neue Mythen, Phantastik, Religionsunterricht" zusammengestellt. Das ist sehr nützlich, auch wenn die Kriterien für diese Auswahl nicht ersichtlich sind und ein stärkerer Bezug auf das Thema "Religion" und interreligiöse Perspektiven sinnvoll gewesen wären.

Ein deutliches Defizit ist darin festzustellen, dass wieder einmal die Stammesreligionen nicht durch einen eigenen Artikel bedacht und somit diskriminiert werden, obwohl sie doch so etwas wie die Grundlage, die Basisreligion aller Weltreligionen bilden. Hier ist bei vielen Religionswissenschaftlern mehr als eine bedauerliche Erkenntnislücke festzustellen. Diese Kritik soll jedoch nicht die Bedeutung des Neuansatzes dieses 4. Bandes des Lexikons schmälern, der als ganzer den Nutzwert der ersten drei Bände erheblich steigert.