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Ausgabe:

September/2022

Spalte:

847

Kategorie:

Systematische Theologie: Dogmatik

Autor/Hrsg.:

Allen, Michael, and R. David Nelson [Eds.]

Titel/Untertitel:

A Companion to the Theology of John Webster. Foreword by K. J. Vanhoozer.

Verlag:

Grand Rapids u. a.: Wm. B. Eerdmans 2021. 366 S. Geb. US$ 50,00. ISBN 9780802876744.

Rezensent:

Ingolf U. Dalferth

Der früh verstorbene John Webster (1955–2016) war einer der pro- filiertesten protestantischen Systematischen Theologen der englischsprachigen Welt in den vergangenen Jahrzehnten. Sein theo-logischer Weg führte von Eberhard Jüngel und Karl Barth zu einer kreativen Neubegründung dogmatischen Denkens als einer »theo-logischen Theologie«, in der Gottes Gegenwart in Wort und Geist im Zentrum standen. Wie wenige andere verstand er es, die Anliegen der kontinentalen hermeneutischen Theologie im Kontext der angelsächsischen theologischen Debatten aufzunehmen und eigenständig weiterzuentwickeln.

Der von seinen Schülern und Kollegen zusammengestellte Band bietet eine ausgezeichnete Einführung in sein Denken. Nach einem theologischen Memoire von I. J. Davidson (1–18) wird von 16 Autoren in zwei Abteilungen zunächst in sechs Beiträgen »John Webster’s theological development« dargestellt (21–116), dann in elf Beiträgen zu »John Webster on the theological topics« (119–296) ein profunder Einblick in zentrale Bereiche seines theologischen Denkens geboten (Schrift, Vernunft, Trinität, Gottes Vollkommenheit, Schöpfung, Anthropologie, Christologie, Soteriologie, Kirche, Metaphysik und Ethik). Damit liegen die Umrisse einer Dogmatik vor, die Webster selbst nicht mehr schreiben konnte. Dass er eine auf fünf Bände angelegte Systematische Theologie geplant hatte und wie sie ausgesehen hätte, wird vom einen Herausgeber R. David Nelson in einem Epilog ausführlich dargelegt (297–314). Welches Konzept der Theologie Webster dabei entfaltet hätte, wird vom anderen Herausgeber Michael Allen eingangs präzis beschrieben (21–44). Besser kann man das theologische Lebenswerk Websters kaum würdigen.

Eine Bibliographie seiner Publikationen (315–330), eine Liste der Mitwirkenden und ein ausführlicher Sach- und Personenindex (333–344) beschließen den ausgesprochen gelungenen Band.