Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

Juli/August/2022

Spalte:

681

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Alkier, Stefan [Hg.]

Titel/Untertitel:

Strategien der Positionierung im 1. Pe­trusbrief.

Verlag:

Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2014. 113 S. = Kleine Schriften des Fachbereichs Evangelische Theologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main, 4. E-Book. EUR 9,99. ISBN 9783374038831.

Rezensent:

Theo K. Heckel

Stefan Alkier veröffentlicht fünf Beiträge zum 1Petr, die zu Ehren von Jisk Steetskamp 2013 in Frankfurt a. M. gehalten wurden. Die Aufsätze kreisen um die Metaphern von Heimat und Fremde im 1Petr. Die Ausführungen bieten Anregungen, die im mündlichen Vortrag interessant gewesen sein dürften, aber für die Veröffentlichung durch eine verstärkte Auseinandersetzung mit insbesondere englischsprachigen Arbeiten gewonnen hätten. A. entfaltet, dass der 1Petr trotz realer Bedrängnisse eschatologische Freude vermitteln will. Ja, aber wie? Wenn A. im 1Petr das Programm einer »Se­miotisierung des Alltags« zu finden meint (19), vernebeln seine Worte fehlende Antworten. S. geht der Frage nach, ob der 1Petr eher zum gehorsamen Dulden von realer Unterdrückung aufruft oder dazu anregt, unter der Herrschaft des auferstandenen Christus die Le­bensbedingungen zu verändern. Nach S. fordert 1Petr Duldung bzw. Unterordnung (43). Das ist nichts anderes als Beschwichtigung z. B. für sexuell ausgebeutete Frauen, eine Rolle, die Sklavinnen zumindest auch zu erdulden hatten. Die durch S. aufgenommene, mittlerweile alte Debatte zwischen Balch/Elliott nennt S. in einer Fußnote (28, Anm. 11), bringt sie aber nicht voran. S. übergeht die m. E. weiterführenden Ansätze D. G. Horrells (zuerst 2007 veröffentlicht, wiederum in: Ders., Becoming Christian (LNTS 394), 2013; einschlägiger Exkurs: Th. K. Heckel, Die Briefe des Jakobus, Petrus […], NTD 10 [2019], 107–109). T. Nicklas vergleicht vorsichtig tastend die Konzepte vom Leben in der Fremdlingsschaft im Brief an Diognet mit denen des 1Petr. Das Bändchen sammelt Wegmarken, m. E. keine wichtigen Forschungsergebnisse zum 1Petr.