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Ausgabe:

Juni/2016

Spalte:

626

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Wilckens, Ulrich

Titel/Untertitel:

Studienbibel Neues Testament.

Verlag:

Basel: Fontis Brunnen Verlag 2015. 928 S. Lw. EUR 24,99. ISBN 978-3-03848-002-0.

Rezensent:

K.-W. N.

Bei der »Studienbibel Neues Testament« handelt es sich um eine Neuausgabe der Übersetzung des Neuen Testaments von Ulrich Wilckens (auf einen »Studienführer Altes Testament« als Ergänzung vom gleichen Autor in gleicher Aufmachung wird verwiesen). Sie erschien erstmals 1970 und wurde mehrfach in überarbeiteten Fassungen wiederaufgelegt (u. a. auch in einer Lizenzausgabe 1979 in der DDR). Sie gehört heute wohl zu den fachlich zuverlässigsten Neuübersetzungen des Neuen Testaments und kann auch sprachlich mit ihrem relativ wortgetreuen, immer exegetisch begründeten, relativ sachlichen und doch flüssigen und leicht verständlichen Duktus überzeugen. Seinerzeit hatte sich der Übersetzer von den Praktischen Theologen Werner Jetter und Ernst Lange sowie von dem katholischen Fachkollegen Rudolf Pesch beraten lassen. Besonderen Wert hatten die einführenden und den Text begleitenden Kommentierungen und Fußnoten, die textnah, aber auch mit fachwissenschaftlichem Anspruch der Erschließung der neutestamentlichen Schriften dienten. In dieser Fassung hat die NT-Übersetzung von Wilckens Bibellesern aller Art (unter ihnen auch dem Rezensenten) großen Nutzen gebracht.
Die Neuausgabe ist im Wortlaut der Übersetzung und im Be­stand der Kommentierungen und Fußnoten weitgehend unverändert geblieben. Der Bearbeiter, der evangelikale Theologe Roland Werner (bis 2015 Generalsekretär des CVJM), hat nach eigener Aussage »nichts am Übersetzungstext geändert« und lediglich »die Kommentare, Erklärungen und theologischen Zusammenfassungen und Hinführungen in Richtung allgemeine Lesbarkeit und Verständlichkeit bearbeitet« (Geleitwort, 11). Der Vergleich mit früheren Ausgaben zeigt, dass etwa die Einleitungen zu den neutestamentlichen Schriften bisweilen durch kleine Verständnishilfen er­gänzt und gelegentlich erweitert worden, aber in der fachlichen Substanz (auch in den historischen Urteilen) erhalten geblieben sind. Hinzugekommen sind ein empfehlendes Vorwort von Karl Kardinal Lehmann und eine neue Einleitung vom Übersetzer, die sich beide in der ökumenischen Bedeutung der Bibel ganz einig sind. Auch diese Neuausgabe wird ihren unschätzbaren Dienst bei der Erschließung der Heiligen Schrift für denkende und glaubende Menschen unserer Zeit leisten.