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Ausgabe:

Oktober/2015

Spalte:

1100

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Sparsa Collecta. The Collected Essays of W. C. van Unnik. Part Four

Titel/Untertitel:

Neotestamentica – Flavius Josephus – Patristica. Ed. b. C. Breytenbach and P. W. van der Horst.

Verlag:

Leiden u. a.: Brill 2014. XIII, 396 S. = Novum Testamentum Supplements, 156. Geb. EUR 150,00. ISBN 978-90-04-27122-7.

Rezensent:

K.-W. N.

Der mehr als 30 Jahre nach seinem Tod herausgegebene Sammelband (drei weitere erschienen unter demselben Haupttitel zwischen 1970 und 1983) enthält drei monographische und elf kürzere Studien des bedeutenden niederländischen Gelehrten Willem Cornelis van Unnik (1910–1978) aus den im Untertitel genannten Forschungsgebieten. Alle Beiträge wurden zwischen 1970 und 1978 erstmals publiziert, fünf von ihnen ursprünglich auf Niederländisch, von denen wiederum vier hier erstmals auf Englisch erscheinen. Hervorzuheben sind die drei längeren Untersuchungen: »Flavius Josephus als historischer Schriftsteller« (69–128, erschien 1978 als Franz-Delitzsch-Vorlesung und hat erhebliche Wirkungen in der Josephus-Forschung erzielt); »The Divine Predicate ›The Beginning and the End‹ in Flavius Josephus and the Apocalypse of John« (158–235, eine Studie zu bemerkenswerten Übereinstimmungen im Gottesverständnis zwischen Josephus und der Johannes-Offenbarung, die 1976 als Akademieabhandlung erschien und hier erstmals auf Englisch vorgelegt wird [Übers. David Orton]); »Studies on the So-Called First Epistle of Clement« (239–305, eine erhellende Untersuchung zu Gattung und Intention des 1. Clemensbriefes, ebenfalls eine Akademieabhandlung, die schon 2004 auf Englisch erschien).
Alle Studien zeugen von exegetischer Meisterschaft, umfassender historischer und philologischer Bildung und starkem theologischem Engagement. Willem van Unnik kann als Altmeister der Bibelwissenschaften im besten Sinne angesehen werden, an dem sich zu orientieren und von dem zu lernen für die gegenwärtige Exegese nur förderlich sein kann. Die Herausgeber, selbst führende Repräsentanten in den Fachgebieten, auf denen van Unnik gearbeitet hat, verdienen Dank, weil sie durch den Wiederabdruck seiner Studien Maßstäbe in Erinnerung rufen, die wir Heutigen nicht unterbieten sollten.