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Ausgabe:

September/2013

Spalte:

1039

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Autor/Hrsg.:

Riegel, Ulrich

Titel/Untertitel:

Religionsunterricht planen. Ein didaktisch-methodischer Leitfaden für die Planung einer Unterrichtsstunde.

Verlag:

Stuttgart: Kohlhammer 2010. 189 S. Kart. EUR 19,80. ISBN 978-3-17-021239-8.

Rezensent:

Erhard Holze

»Dass sich die Unwägbarkeiten des Unterrichtens durch eine se­-riöse Planung beherrschbar halten lassen« (5), ist ebenso Erfahrungsgrundlage wie Absicht dieses vorgelegten Leitfadens. Das Buch von Ulrich Riegel besteht aus drei Teilen: In Teil I (»Grund­lagen«) werden typische Unterrichtsphasen sowie Lernziele be­schrieben; in Teil II (»Themenkonstitution«) wird das Tübinger Entwicklungsschema mit den vier Perspektiven der »elementaren Strukturen«, der »elementaren Zugänge«, der »elementaren Erfahrungen« und der »elementaren Wahrheiten« entfaltet; Teil III (»Artikulation«) handelt von Lernschritten, Sozial- und Handlungsformen, Medien usw. Leider enthält das Buch weder ein Schlusswort noch ein Na­men- oder Sachregister; es endet etwas abrupt mit dem konkreten Beispiel eines Artikulationsschemas sowie einem Literaturverzeichnis (183–189).
Die Ausführungen zu den einzelnen Planungsschritten einer Unterrichtsstunde werden häufig durch thematische Beispiele in Bezug auf die unterschiedlichen Schulstufen – angefangen bei der Primarstufe bis hin zur gymnasialen Oberstufe – veranschaulicht. Manche Formulierungen wirken mitunter irritierend, wenn z. B. davon die Rede ist, dass im Religionsunterricht »Noten gemacht« werden (22) oder wenn plötzlich von der »Sakramentenkatechese« (91) gesprochen wird. Einzelne Ausführungen erscheinen eher entbehrlich denn informativ, z. B. 106: »Gegenwärtig ist kaum absehbar, wie sich die Welt entwickeln wird«, oder 159: »Texte mit aktuellem Bezug finden sich in Zeitungen, Zeitschriften und dem Internet«.
Konzeptionell zeigt der Vf. im Kontext der aktuellen Debatte über Bildungsstandards und Kompetenzorientierung Flagge, in­dem er bewusst an dem Begriff und dem Anliegen des Lernziels festhält und dazu feststellt: »Bildungsstandards geben das Fernziel vor, nicht aber den Weg dorthin. Um eine Kompetenz zu erwerben, ist eine Vielzahl von Lernschritten notwendig« (26)!