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Ausgabe:

April/2009

Spalte:

437-438

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Karrer, Martin, u. Wolfgang Kraus [Hrsg.]

Titel/Untertitel:

Die Septuaginta – Texte, Kontexte, Lebenswelten. Internationale Fachtagung veranstaltet von Septuaginta Deutsch (LXX.D), Wuppertal 20.–23. Juli 2006. Hrsg. unter Mitarbeit v. M. Meiser.

Verlag:

Tübingen: Mohr Siebeck 2008. XIII, 772 S. m. Abb. gr.8° = Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 219. Lw. EUR 139,00. ISBN 978-3-16-149317-1.

Rezensent:

Karl-Wilhelm Niebuhr

Zum von Martin Karrer und Wolfgang Kraus geleiteten Projekt Septuaginta Deutsch (LXX.D) sind inzwischen eine stattliche Reihe von Sammelbänden erschienen (vgl. zuletzt ThLZ 133 [2008], 1060 f.). Der vorliegende dokumentiert die Beiträge eines internationalen Septuaginta-Kongresses in Wuppertal 2006. Inzwischen fand 2008 dort bereits ein zweiter, ebenso groß angelegter Kongress statt, was die Ausstrahlung des Projekts eindrucksvoll dokumentiert. Nimmt man beide Kongresse zusammen, kann man sagen, dass hier so gut wie die gesamte Elite der weltweiten Septuaginta-Forschung involviert ist.
Der Band enthält, folgend auf eine umfassende Diskussion von Grundsatzfragen zum Übersetzungsprojekt durch die beiden Projektleiter (8–63), insgesamt 45 Einzelbeiträge unter den Rubriken »Die Septuaginta als Textsammlung, ihre Edition und Übersetzung« (fünf Beiträge), »Umwelt und Kontexte« (sechs Beiträge), »Lexikographie und Grammatik« (sechs Beiträge), »Schriften und Schriftengruppen in der Septuaginta« (24 Beiträge) und »Wirkungen« (vier Beiträge). Der größte Teil der Aufsätze ist Einzelfragen der Exegese bzw. der Geschichte einzelner Passagen, einzelner Schriften oder Schriftensammlungen innerhalb der Septuaginta gewidmet. Besonders ergiebig für Nicht-Spezialisten sind Studien zu historischen und religionsgeschichtlichen sowie kulturgeschichtlichen Kontexten der jüdischen und griechischen Bibelübersetzung(en), so z. B. von W. Ameling zu Leontopolis, von T. Kruse zum politeuma der Juden von Herakleopolis und von T. Rajak zur ptolemäischen Bibliothek in Alexandria. Nur am Rande (bzw. in drei Aufsätzen am Ende des Bandes: F. Wilk zu 2Kor 6,14–7,1, G. J. Steyn zu Hebr 1,6; 4,4, Mogens Müller zur Septuaginta als Teil des christlichen Kanons) kommt thematisch ihre Rezeption im frühen Chris­tentum in den Blick. Eine Zusammenstellung einschlägiger Internetseiten zur Septuagintaforschung sowie umfangreiche Register (u. a. ein griechisches und ein hebräisches Wortregister) beschließen den Band.