28.07.2016

Einladung zum Symposium »Martin Luther im Widerstreit der Konfessionen. Historische und theologische Perspektiven«, veranstaltet von der Evangelisch-Theologischen Fakultät und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, 5–7. Oktober 2016, Alte Kapelle am Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2–4, Hof 2.8, 1090 Wien

Das Wiener Symposium »Martin Luther im Widerstreit der Konfessionen« lotet die Bedeutung Martin Luthers und der Reformation für die gegenwärtigen Theologien des Katholizismus und Protestantismus aus. Welche Relevanz haben die Rechtfertigungslehre, die Anthropologie, das Offenbarungsverständnis sowie der Kirchenbegriff des Reformators für das Selbstverständnis der Kirchen und Theologien heute? Welche Impulse seines Denkens sind auch unter den Bedingungen der Moderne rezeptionsfähig?


Programm:

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Historische Brennpunkte
14:30–18:00 Uhr

Luther im Kontext spätmittelalterlicher Reformbewegungen
Vertiefung des Glaubens – Erneuerung der deutschen Freiheit. Luthers frühes gedrucktes Werk zwischen interiosierter Frömmigkeit und humanistischer Nationalbewegung (Volker Leppin, Tübingen)

Papstkritik und Romentfremdung.
 Luther und die spätmittelalterliche reformatio generalis (Thomas Prügl, Wien)

16:00–16:30 Uhr
Kaffeepause

Reformation und Gegenreformation im Habsburgerreich

Eine besondere Konfliktgeschichte:
 Thesen zur Wirkgeschichte von Reformation und Gegenreformation im alten und neuen Österreich (Rupert Klieber u. Rudolf Leeb, Wien)

Festvortrag
19:00 Uhr, Großer Festsaal der Universität Wien Universitätsring 1, 1010 Wien

Luther als Sprachereignis (Sibylle Lewitscharoff, Berlin)


Donnerstag, 6. Oktober 2016

Historische Brennpunkte
9:00–12:30 Uhr

Die Ausbildung der Konfessionskulturen
Die Hammerschläge von Wittenberg und ihr Widerhall in den deutschen Landen – zur konfessionskulturellen Inanspruchnahme Luthers in den Gebieten der Wittenberger Reformation
 (Markus Wriedt, Frankfurt am Main)

Zwischen Verengung und Vertiefung.
 Die Neuformierung einer katholischen Identität in der Auseinandersetzung mit der Reformation (Klaus Unterburger, Regensburg)

10:30–11:00 Uhr
Kaffeepause

Allein die Schrift?
»Was Christum treibet«.
 Luthers Schriftverständnis aus katholischer Sicht (Ludger Schwienhorst-Schönberger, Wien)

Luthers Schrifthermeneutik (Jens Wolff, Rostock)

12:30–14.30 Uhr
Mittagspause

Systematische Brennpunkte
14:30–18:00 Uhr

Rechtfertigung
»Die Sonne, der Tag, das Licht der Kirche«. Die Rechtfertigungslehre als Zentrum der Theologie Martin Luthers (Ulrich H.-J. Körtner, Wien)

Rechtfertigung – ein Novum bei Luther? Anfragen aus der Sicht patristischer und mittelalterlicher Traditionen (Bertram Stubenrauch, München)

16:00–16:30 Uhr
Kaffeepause

Anthropologie (Menschliche Freiheit)
»[D]en mehr viehischen als menschlichen Irrtum und Gotteslästerung, daß kein freier Wille sei«. Anmerkungen zu Martin Luthers Anthropologie (Christian Danz, Wien)

Freiheit und Sünde – zur anthropologischen Bedeutung von Luthers »De servo arbitrio« (Helmut Hoping, Freiburg im Breisgau)

Bedeutung der Reformation heute
Festvorträge

19:00–21:00 Uhr, Großer Festsaal der Universität Wien Universitätsring 1, 1010 Wien

Von der Freiheit eines Christenmenschen (Friedrich Wilhelm Graf, München)

Vermittelte Unmittelbarkeit.
 Die Kirche als Zwischenraum zwischen Gott und Mensch? (Eberhard Schockenhoff, Freiburg im Breisgau)


Freitag, 7. Oktober 2016

Systematische Brennpunkte
9:00–12:30 Uhr

Offenbarungsverständnis – theologia crucis
Selbstständigkeit und Kommunikation.
 Das Evangelium als Neubestimmung der Wirklichkeit (Notger Slenczka, Berlin)

»Der fröhliche Wechsel und Streit« – Bedeutung und Grenze von Martin Luthers theologia crucis aus katholischer Sicht (Jan-Heiner Tück, Wien)

10:30–11:00 Uhr
Kaffeepause

Kirche
Die Tragweite von Luthers Unterscheidung von ›sichtbarer‹ und ›unsichtbarer Kirche‹ (Ulrich Barth, Halle an der Saale)

»Das hieße eine neue Kirche bauen …«
 – Luthers Ekklesiologie als bleibende Herausforderung (Johanna Rahner, Tübingen)

12:30–14:30 Uhr
Mittagspause

Judentum und Islam
14:30–16:30 Uhr


Martin Luther als Begründer des modernen Antisemitismus (Micha Brumlik, Frankfurt am Main)

Martin Luther, die Türken und der Islam. Ein schwieriges Erbe als Auftrag für heute (Karl-Josef Kuschel, Tübingen)

Martin Luther und die Reformation in der Sicht der Kirchen
Festvorträge

18:00–20:00 Uhr, Großer Festsaal der Universität Wien Universitätsring 1, 1010 Wien

Reform oder Reformation? Martin Luther in der ökumenischen Sicht der Katholischen Kirche (Kurt Kardinal Koch, Rom)

Die Reformation und die Einheit der Kirche. Martin Luther und die Konzilien (
Bischof Michael Bünker, Wien)

Anschließend festlicher Empfang


Die Tagung wird unterstützt durch die Evangelische Kirche Österreich und die Erzdiözese Wien.

Anmeldung zur Tagung und/oder zu den Festvorträgen bis 28. September 2016 unter: dogmatik@univie.ac.at

Universität Wien
Institut für Systematische Theologie und Ethik
Schenkenstraße 8–10
1010 Wien
T +43-1-4277-303 01