13.02.2014

Einladung zur Internationalen reformationsgeschichtlichen Forschungstagung, 02.–05.04.2014 in Landau/Pfalz: »Kirche und Politik am Oberrhein im 16. Jahrhundert. Reformation und Macht im Südwesten des Reiches«

Unter dem Rahmenthema »Kirche und Politik am Oberrhein im 16. Jahrhundert. Reformation und Macht im Südwesten des Reiches« findet vom 2. bis 5. April 2014 am Universitätscampus Landau die öffentliche Forschungstagung des Historischen Vereins der Pfalz statt. Geographisch erfasst die Tagung die Region vom Bodensee bis nach Mainz, von Württemberg bis nach Lothringen. Thematisch stehen die divergierenden Entwicklungen sowohl in Reichsstädten als auf dem Land, in weltlichen und geistlichen Herrschaften im Mittelpunkt der Vorträge, aber auch Aspekte wie Bauernkrieg, politische Konzepte, Täufertheologie sowie Bildungs- und Geschlechterrelationen. Mehr als 30 zum großen Teil international renommierte Frühneuzeit-Experten, darunter J. Schilling, A. Kohler, Chr. Strohm, E. Campi, F. Jürgensmeier, M. Lienhard oder V. Leppin, referieren in drei Themengruppen: I) Machtverhältnisse in Reich und Region, II) Politik(er) und Bildung sowie III) Kirchenpolitik – Strategien und Konflikte. Zwei öffentliche Abendvorträge von Eike Wolgast (Die Einführung der Reformation im internationalen Vergleich) und Anton Schindling (Ratsschule, Magister und Magistrate – Gestaltung von Bildung in der Bürgerschaft) richten sich an ein breites Publikum. Eine Halbtagsexkursion nach Wissembourg und Bad Bergzabern rundet die außergewöhnliche Tagung ab.

Die Tagung wird vom Institut für Ev. Theologie am Campus Landau in Kooperation mit der Universität Tübingen und dem Historischen Verein der Pfalz durchgeführt.

Informationen, Organisation und Anmeldungen beim Historischen Verein der Pfalz: www.hist-verein-pfalz.de, hv@museum.speyer.de; Fax: 06232/132540.

Programm:

Mittwoch, 2. April 2014
Sektion I: Machtverhältnisse in Reich und Region
11:00 Uhr: Eröffnung
durch den Vorsitzenden des Historischen Vereins der Pfalz,
Grußworte: Präsident der Universität Koblenz-Landau; Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte; Verein für Pfälzische Kirchengeschichte.

11:30 Uhr: Volker Leppin (Tübingen): Habsburger vor der Tür. Zu den Bedingungen der Reformation im Südwesten
12:00 Uhr: Helga Schnabel-Schüle (Trier): Stadtreformation und territoriale Reformation am Oberrhein
12:30 Uhr: Diskussion

13:00 Uhr: Mittagspause

14:30 Uhr: Peter Blickle (Saarbrücken): Krieg für das »Heilige Evangelium« und die »göttliche Gerechtigkeit«; die Feldartikel der oberrheinischen Bauern von 1525
15:00 Uhr: Gerald Dörner (Heidelberg): Die Politik der Stadt Straßburg in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
15:30 Uhr: Diskussion

16:00 Uhr: Pause

16:20 Uhr: Emidio Campi (Zürich): Kirche und Gemeinwesen bei Oekolampad, Bullinger, Bucer und Calvin
16:50 Uhr: Franz Brendle (Tübingen): Schwaben – Elsass – Mömpelgard: politische und theologische Wechselwirkungen
17:20 Uhr: Diskussion

17:50 Uhr: Pause

18:10 Uhr: Alfred Kohler (Wien): König Heinrich II. von Frankreich, Kurfürst Moritz von Sachsen und die Gefährdung der Integrität des Reiches während der letzten Regierungsjahre Kaiser Karls V.
18:40 Uhr: Diskussion

19:00 Uhr: Pause

19:15 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
Eike Wolgast (Heidelberg): Die Einführung der Reformation im internationalen Vergleich
20:30 Uhr: Empfang
durch Oberbürgermeister Schlimmer und Kirchenpräsidenten Schad


Donnerstag, 3. April 2014
Fortsetzung Sektion I: Machtverhältnisse in Reich und Region

08:30 Uhr: Paul Warmbrunn (Speyer): Hoch- und Niederadel in der Kurpfalz im Spannungsfeld von Reformation und Konfessionalisierung
09:00 Uhr: Walter Rummel (Speyer): Hexenverfolgungen in den pfälzischen Territorien
09:30 Uhr: Kurt Molitor (Landau): Religiöse Freiheit als Konfliktpotential und Handlungsoption der politischen Entscheidungsträger der Reichsstadt Landau
10:00 Uhr: Diskussion

10:30 Uhr: Pause

11:00 Uhr: Hermann Ehmer (Stuttgart): Adelssolidarität oder Opportunismus? Zwischen Gewissen und politischer Vernunft – Ritterschaft und Reformation in den Kantonen Kraichgau und Odenwald 1520–1580
11:30 Uhr: Frank Konersmann (Bielefeld): Soziale Lage und religiöse Bedürfnisse auf dem Land im linksrheinischen Südwesten (1466–1548)
12:00 Uhr: Diskussion

12:30 Uhr Mittagspause

Sektion II: Politik(er), Medien und Bildung
14:00 Uhr: Susanne Schuster (Leipzig): »Durch viele Bücher täglich verbreitet« – Flugschriften-Konjunktur
14:30 Uhr: Gury Schneider-Ludorff (Neuendettelsau): Bildung und Geschlecht
15:00 Uhr: Diskussion

15:30 Uhr Pause

16:00 Uhr: Christoph Strohm (Heidelberg): Die Universität Heidelberg als Zentrum der späten Reformation
16:30 Uhr: Mihály Balázs (Szeged): Theologische Fernwirkungen (von Basel, Straßburg und Heidelberg) auf die Unitarier
17:00 Uhr: Diskussion

17:30 Uhr: Pause

18:00 Uhr: Johannes Schilling (Kiel): Katechismen zwischen Theologie und Macht
18:30 Uhr: Diskussion

19:00 Uhr: Pause

19:15 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
Anton Schindling (Tübingen): Ratsschulen, Magister und Magistrate – Gestaltung von Bildung in der Bürgerschaft


Freitag, 4. April 2014
Sektion III: Kirchenpolitik – Strategien und Konflikte

08:30 Uhr: Thomas Wilhelmi (Heidelberg): Martin Bucer als Politiker
09:00 Uhr: Stephen Buckwalter (Heidelberg): Martin Bucers »politische Theologie«
09:30 Uhr: Norbert Haag (Stuttgart): Reformation als ordnungspolitische Aufgabe am Beispiel der Kirchenordnungen in Kurpfalz und Zweibrücken
10:00 Uhr: Diskussion

10:30 Uhr: Pause

11:00 Uhr: Friedhelm Jürgensmeier (Mainz): Vehemente Abwehr? Die Mainzer Erzbischöfe und die Reformation im 16. und frühen 17. Jahrhundert
11:30 Uhr: Hans Ammerich (Speyer): Reaktion der oberrheinischen Bistümer (Speyer, Straßburg, Worms) auf die reformatorische Bewegung und beginnende Konfessionsbildung
12:00 Uhr: Diskussion

12:30 Uhr: Mittagspause

Exkursion nach Wissembourg und Bad Bergzabern


Samstag, 5. April 2014
Fortsetzung Sektion III: Kirchenpolitik – Strategien und Konflikte

08:30 Uhr: Philippe Legin (Murbach): L’abbaye de Murbach, bastion du catholicisme
09:00 Uhr: Joachim Kemper (Speyer): Vogteirechte als Hebel der Reformation
09:30 Uhr: Andreas Neuburger (Karlsruhe): Die Hochstifte am Oberrhein am Scheideweg zwischen Reich und Eidgenossenschaft? Die Reformation in Basel und Konstanz
10:00 Uhr: Diskussion

10:30 Uhr: Pause

11:00 Uhr: Astrid von Schlachta (Regensburg): Das Täufermandat von Speyer 1529 und die territorialstaatliche Verrechtlichung der Täuferverfolgung
11:30 Uhr: Andrea Strübind (Oldenburg): Konvivenz und Konfrontation – die Täuferbewegung in protestantischen Gebieten am Oberrhein
12:00 Uhr: Marc Lienhard (Straßburg): Religion und Politik in der Sicht von Jakob Sturm
12:30 Uhr: Diskussion

Tagungsort:
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau (Im Fort 7, 76829 Landau),
Gebäude E I (Audimax); Tagungsbüro C I.

Anmeldung:
Historischer Verein der Pfalz, Domplatz 4, 67346 Speyer,
Tel. 06232/ 132526, Fax 06232/ 132540,
hv@museum.speyer.de,
www.hist-verein-pfalz.de

Veranstalter:
Historischer Verein der Pfalz, Institut für Evangelische Theologie (Campus Landau) in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Reformation (Universität Tübingen) sowie dem Verein für Pfälzische Kirchengeschichte und der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte, gefördert durch Bezirksverband Pfalz, Fix-Stiftung Landau, Kirchliche Sozial- und Kulturstiftung Speyer