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Ausgabe:

Januar/2007

Spalte:

48

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Becker, Eve-Marie, u. Peter Pilhofer [Hrsg.]:

Titel/Untertitel:

Biographie und Persönlichkeit des Paulus.

Verlag:

Tübingen: Mohr Siebeck 2005. VIII, 392 S. m. Abb. gr. 8° = Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 187. Lw. EUR 94,00. ISBN 978-3-16-148662-3.

Rezensent:

K.-W. N.

Der Band vereint Vorträge eines Erlanger Kolloquiums anlässlich des 60. Geburtstages der dortigen Neutestamentlerin Oda Wischmeyer. Auf eine knappe Einführung von E.-M. Becker folgen Beiträge zur Forschungsgeschichte (W. Sparn, O. Merk, A. J. M. Wedderburn), zu »Autobiographie und Person« (E.-M. Becker, O. Wischmeyer, L. Bormann, M. Göttel-Leypold und J. H. Demling, F. Vouga), zu »Biographie und Person« (A.-M. Schwemer, J. Frey, G. Theißen, U. Schnelle, B. Heininger), zu »Rezeption und Werk« (H.-C. Brennecke, C. Jäggi, W. Wischmeyer) sowie ein »Meditativer Ausblick« (G. Schneider-Flume). Autorenverzeichnis und Register bilden den Schluss.

»Die Beiträge des vorliegenden Bandes zielen auf die Wahrnehmung der Interdependenz von Biographie und Person« (Becker, 2), wobei biographisch-psychologische (vgl. besonders den fachpsychologischen Beitrag von Göttel-Leypold/Demling, 125­148; zur Problematisierung des neuzeitlichen Persönlichkeitsbegriffs und seiner Anwendung auf Paulus s. aber Sparn, 10­13) und rhetorisch-literaturwissenschaftliche Fragestellungen (besonders Becker, O. Wischmeyer, Bormann) im Mittelpunkt stehen, weniger historische (vgl. aber Schwemer, 169­191, zu den Auswirkungen der Verfolgung der Urgemeinde unter Agrippa I. auf die paulinische Mission) und theologische (vgl. besonders Wedderburn, 46­64, mit einer kritischen Würdigung der »neuen« und der von ihm so genannten »neueren«, auf eine »Zwei-Bünde-« bzw. »Heilswege-Theorie« hinauslaufenden Paulusperspektive, außerdem Frey, 192­227, zum Verhältnis zwischen Paulus und den Jerusalemer Aposteln, sowie Schnelle, 245­270, zur viel behandelten Frage »Paulus und das Gesetz«). Lässt die Auswahl der Referenten (nicht allein der Neutestamentler) deutlich fränkisch-bayerisches Lokalkolorit erkennen, so bieten die Beiträge gleichwohl gute Einblicke in die aktuelle internationale Paulusforschung und Anregungen für ihre die Disziplinen übergreifende Fortführung.