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Ausgabe:

Dezember/2007

Spalte:

1321

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Hengel, Martin

Titel/Untertitel:

Studien zur Christologie. Kleine Schriften IV. Hrsg. v. C.-J. Thornton.

Verlag:

Tübingen: Mohr Siebeck 2006. X, 648 S. gr.8° = Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 201. Geb. EUR 179,00. ISBN 978-3-16-149196-2.

Rezensent:

K.-W. N.

Gesammelte Studien herauszubringen, war einst Markenzeichen herausragender Gelehrter und Krönung ihres Lebenswerkes. Der nunmehr vierte Band der Reihe der »Kleinen Schriften« von Martin Hengel, die zwischen seinem 70. und 80. Lebensjahr erschienen sind, steht in dieser Tradition und kennzeichnet H. als Altmeister der neutestamentlichen Wissenschaft im besten Sinn des Wortes (im Unterschied zu manchen Exemplaren der Gattung aus jün­gerer Zeit). Bd. III (Paulus und Jakobus, WUNT 141, 2002), der auch drei umfangreiche unpublizierte Studien enthielt, ist in dieser Zeitschrift von Eduard Lohse eingehend gewürdigt worden (vgl. ThLZ 129 [2004], 277–279), Bd.I (Judaica et Hellenistica, WUNT 90, 1996) und Bd. II (Judaica, Hellenistica et Christiana, WUNT 109, 1999) seien wenigstens erwähnt.
Der Band enthält 13 sämtlich bereits publizierte Arbeiten aus den Jahren 1967 bis 2004, darunter für die Forschung der zurückliegenden Jahrzehnte so wegweisende Studien wie »Chris­tologie und neutestamentliche Chronologie« aus der Cullmann-Festschrift von 1972 und die seit langem vergriffene Studie »Der Sohn Gottes«, die ausgearbeitete Fassung der Tübinger Antrittsvorlesung von 1973. Aus jüngerer Zeit ist vor allem auf den großen Aufsatz »Das Begräbnis Jesu bei Paulus und die leibliche Auferstehung aus dem Grabe« von 1999 hinzuweisen, H.s Beitrag zur Debatte um die Auferstehung nach Lüdemann. Corrigenda zu Bd. III sowie von C.-J. Thornton erstellte ausführliche Register zu Bd. III und IV erschließen vorbildlich sämtliche neutestamentlichen Aufsätze H.s.
Krönung muss nicht Abschluss bedeuten. Die neutestamentliche Fachwissenschaft und die akademische Theologie insgesamt dürfen für die nächste Zukunft ein weiteres großes Werk aus der Feder des Altmeisters erwarten, das aus den jetzt gesammelt vorliegenden Einzelstudien erwachsen ist.