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Ausgabe: | 1995 |
Spalte: | 166-167 |
Kategorie: | Systematische Theologie: Ethik |
Autor/Hrsg.: | Christensen, K. Chr. |
Titel/Untertitel: | Erkendelsen af Guds vilje 1995 |
Rezensent: | Hornig, Gottfried |
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Theologische Literalurzeitung 120. Jahrgang 1995 Nr. 2
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ausdrücklich darauf, daß genau dieser Typ von Theologie zumal
im Verbund mit der von S. verteidigten ..analogia entis"
sich bis heute mit Sexismus usw. verbindet.
Von da aus aber können leider nicht nur alle Ansätze zur Kritik
oder zur begrifflichen Differenzierung von S. innerjemini-
stisch verpuffen, um zugleich Dogmatikphobien noch einmal zu
verstarken. Von da aus steht leider auch zu befürchten, daß S.s
Buch außerfeministisch Blindheiten. Starrheiten und wohl auch
einfach Ängste unterstützt, die mit dem Erscheinungsjahr 1989
nachweislich auch protetantisch alles andere als vergangen sind.
Es ist zu hoffen, daß S. bei der Ausführung ihres an sich
durchaus nicht antifeministischen (vgl. Ausklang, 217). durch
den Titel angedeuteten ..theologischeren" und nach ihrer eigenen
Auffassung allererst „theologischen" (s.o. und ebd.) Gegen-
Programms sich manches noch einmal neu durchdenkt - auch
ihre These vom „paradoxen Traditionalismus feministischer
Theologie" (208ff - vgl. „Wesen der Frau"). Dieser war schon
damals nicht zuletzt bei R. R. Ruether z.T. sehr wohl kritisch im
Blick. Ja, er wurde schon auf eine Weise von S. de Beauvoir in
"Le deuxieme sex« ad absurdum geführt, die insbesondere in
der feministisch-philosophischen Diskussion um die Geschlechterdifferenz
der letzten Jahre wieder aufgenommen wurde
. Diese und andere Theoriediskussionen aber, die feministisch
interdisziplinär verschränkt sind und schon damals geführt
wurden, hat die Systematikenn S. seltsamer Weise überhaupt
nicht im Blick.
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Die vorliegende dänische Untersuchung ist eine sorgfältige Interpretation
der Grundgedanken der von Paul Althaus (1888-
1966) konzipierten Ethik. Ais wichtigste Quellen werden der
„Grundriß der Ethik" von 1953, aber auch die Dogmatik „Die
christliche Wahrheit" (1947/48: 8. Aufl. 1969) sowie andere
Werke des Erlanger Systematikers herangezogen. Die neuere
deutsche und skandinavische Althaus-Forschung hat kritische
Beachtung gefunden. Doch die immanente Rekonstruktion der
systematischen Probleme und metaethischen Gedanken, wie sie
sich aus der Quellenanalyse ergibt, wird schließlich überschritten
durch einen Ausblick und eine Wertung, welche die
Schwächen und Mängel der Althausschen Konzeption zu vermeiden
und die Grundgedanken einer für unsere Gegenwart
geltenden lutherischen Ethik zu skizzieren sucht.
Im ersten Teil der Untersuchung (21-116) behandelt der Vf.
das Althaussche Verständnis von Aufgabe, Autorität und
Begrenzung der theologischen Ethik sowie die Frage nach
Wesen und Inhalt des göttlichen Willens. Der zweite, umfassendere
Teil (117-378) beschäftigt sich mit den Quellen für das
Erkennen von Gottes Willen. Er hat der gesamten Untersuchung
den sachgemäßen Titel „Die Erkenntnis des Willens Gottes
" gegeben, der in seinem Wortlaut letztlich auf Althaus selbst
zurückgeht (vgl. Grundriß der Ethik, Erlangen 1936, § 5). Der
dänische Vf. hat sich an der Theologie des Erlanger Systematikers
orientiert, weil dieser die wesentlichen Elemente der
Erkenntnis des Willens Gottes in ihrer Verbindung deutlich
angegeben hat: die Gewissenserfahrung, die Wirklichkeitserkenntnis
in Natur und Geschichte sowie die im Neuen Testament
bezeugte Christusoffenbarung. Nach Althaus wird die uns
angehende Wirklichkeit erst durch Gottes Offenbarung richtig
gesehen. Daraus folgt, daß wir. um Gottes Gebote zu erkennen,
einerseits auf die gegebene Wirklichkeit der Natur und Geschichte
, andererseits auf die in der Heiligen Schrift bezeugte
heilsgeschichtliche Offenbarung Gottes blicken müssen. Die
gegebene Wirklichkeit ist in das Licht der Offenbarung zu setzen
, und die Offenbarung ist auf die gegebene Wirklichkeit zu
beziehen. Nach Althaus schließt dieser Ansatz sowohl den ethischen
Naturalismus und Positivismus als auch einen Biblizis-