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Ausgabe:

1995

Spalte:

145-147

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Fekkes, Jan

Titel/Untertitel:

Isaiah and prophetic traditions in the Book of Revelation 1995

Rezensent:

Taeger, Jens-Wilhelm

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Theologische Literaturzeitung 120. Jahrgang 1995 Nr. 2

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(falls sie in dieser Form tatsächlich ZU beschreiben ist) ja nur malisch gruppieren lassen. Dabei zeigt sich für F., daß mehreinen
Teilbereich der jeweils unterschiedlich interpretierten heitlich "the correspondence between an OT text and its appli-
Schrift Man wird die Antwort - im Sinne des NT - doch eher cation in Revelation goes beyond Similanties in language and
wohl dort /u suchen haben, wo die Unterscheidung und gegen- imagery. and extends also to the sett.ng and purpose of the on-
seitige Beziehung von Gottes früherem und neuem Reden aus- ginal biblical passage" (102). Dies widerstreite der verbreiteten
drücklich chnstologisch fundiert wird, wie dies in Hebr l.lf Ansicht, "that John is not consc.ously interpret.ng the OT"
geschieht - ein Text der merkwürdigerweise bei E. überhaupt (ebd.). Außerdem werde deutlich, daß es für den Apk-Autor
keine Beachtung findet nicht das atl' Buch oder dessen Verfasser sei, "which dictates

Fazit: Das Buch spiegelt gut die charakteristische Position his choice of passages, but the topic" (103).
des VI s wieder die auch (und gerade auch dann) interessant Aufgrund dieser Erkenntnis hätte es sich angeboten, der Ver-
und beachtenswert ist wenn man meint, andere Antworten wendung des AT bei Johannes themenor.ent.ert naher nachzusuchen
(und auch: andere Fragen stellen) zu müssen. gehen, doch F. untersucht im zweiten Hauptteil ("John and the

Prophet Isaiah: Allusions and Application : 105-290) die Apk-

MünMer Dietrich-Alex Koch Anspielungen auf ein atl. Buch (vgl. A. Vanhoye zu Ezechiel.

D. Mollat zu Exodus, G. K. Beale zu Daniel). Eingehend prüft

--- der Vf., ob (ca. 73) vermutete Anspielungen auf Jesaja tatsäch-

1 Vgl. z.B. die l-rwägungen bei O. H. Steck: Der Kanon des hebräischen |jch vorliegen, und wenn das S.E. zutrifft, wie der atl. (für

Alien Testaments, in: W. Pannenberg und Th. Schneider: Verbindliches Johannes sei das der hebräische |I7|) Text aufgenommen und

Zeugnis! Kanon Schrift-Tradition: DiKI 7. Freihirg/Oottingen 1992. I- jmerpretiert wird p ha„ 4I Fa||e für gesichert (9 weitere für

wahrscheinlich); sie entstammen etwa 23 Textpassagen bei
Jesaja, von denen einige herausragen (Jes 6,1-4; 34,4.9-11.13-

^ekkes, Jan Isaiah and Prophetic Traditions in the Book of 14; 60,1-3.5.11.14.19; 65,l5-20a>. Wieder bestätige sich die

Revelation. Visionary Antecedens and their Development. Prophetentexte seien nicht nur consc.ously seected aecording

Sheffield- JSOT Press 1994 333 S 8» = Journal for the Stu- to subject. but they are also applied aecording to subject (282).

dv of the New Testament.' Suppl.Senes 93. Lw. £ 32.50. Mehr noch. Johannes bediene sich exegetischer und literari-

ISBN I x5075 456 x scher Tecnmken- die zT den sPateren rabbinischen Interpreta-

tionsregeln (middot) ähnelten. A. Feuillets häufig zitiertes - und

Mehr als jedes andere n.l. Buch ist die Johannesapokalypse bei diesem, was F. nicht erwähnt, eingeschränktes - Urteil, die

durchzogen von Anspielungen auf ad. Texte und Traditionen. Apk sei »une relecture de Ancien Testament a I. lumiere de

doch n„:, . V i r v, „ivHnirklich zitiert (Die bei l'evenement chretien« (L'Apocalypse. Etat de la question,.

r£,l Si All . . Sn 7ita«-' dürfen nicht 1963. 65). verdecke, daß ein Großteil der AT-lnterpretation der

zu u U'ld kUrMV geSe,Zen ,v' t 2^ der Apk wurde Apk "could as eas.ly be attributed to a non-Christian Jew with

« falschen Schlüssen verleiten ) Diese &g*n«tde Apk wurde ApK nay,ionallslic concems" (285). Prophetische

«J ol, bemerk,, daher nur ^J^J^^S^Z Aktivität und Autorität sei nicht unvereinbar mit exegetischer

halb sehr verdienstvoll, daß F. diese Arbeit (gegen E. Schüssler Fiorenza u.a.). Fazit: Die Jesaja-

l^ngereg, durch B. Lindars; ursprünglich wohl eine D.sserta.i Interpretation des Apk-Au.ors "was clearly one of the most

• anchester 1988). . ■ , ■ ]n(emn. important pre-visionary influences which provided the sub-

-ÄaTlÄÄ stieand L.rat.on for the vision expenence and for „s fina,

% the Prophet. (sc. die des AT) lef. off redackuonmä )• untersuch jene auffass ^

jver »Ha, ,hey lef. behind» (58). Zu d^weckenmrf. der J™^^^ „ Krafts zugrun8deJ ,ieg, ^ abef eher

zunächst vor dem Hintergrund einer vorausgesetzt als wirklich begründet und methodisch abgesiebten
im frühen Christentum - und im E.nklang m t emem g ^ p Johannes füh|(e sjch a|s

h e.ten Zweig der Forschung - ein Bild des ÜJ abschließender Ausleger der al.testamen.lichen

^'Pheten Johannes (22-58). Obgleich dieser sich«UChUÜ^ Prophethie" (HNT 16a, 1974, 16). Sicher hat F. recht, wenn er

^bezeichnet, glaubt der VI. doch dessen WerkCTmenmen ^ ^ Apk.Au,or ejnfach willkürlicn mjt dcm AT

au können, daß es sich bei ihm um einen den Klc,nd , ; ()) um nt (9, u ö ). Doch weder der Überblick (59-103) noch die

^ressatengemeinden eng verbundenen "circuit Pr"P detaillierten und weithin lehrreichen Ausführungen zu den

"•»Meli, der das Wort Gottes "through a var.ety ot ree w*j jeSaja-Anspielungen (105-290) haben mich von der These zu

,cd'a. including visions and oracles. both writien überzeugen vermocht. Johannes interpretiere die atl. Texte,

"jnchtet ,48,. Die Frage, ob Johannes mit ™*m *^ "(e)ven ff he does use a passage atomis.ically" (287).

^'genen Profil aUs dem Rahmen der übrigen urchnsuicncn ^ schwerlich kann man m.E. von der Interpretation eines Tex-

™c"e fallt, läßt F. ollen (57t ). Anschließend unt" & tes reden, wenn dieser (durch die vermutete Anspielung auf ihn

uherbl,Lksartig den Einfluß des AT aul Johannes °v"' .. de hindurch) zumeist erst in z.T. mühsamer Arbeit aufzuspüren

"'erscheidet "formal quotations". "informal quotation. . ^ ^ abzugrenzen ist (wie der Vf. im zweiten Hauptteil demon-

nen eine Einführungswendung fehlt, und ,,^fV*,0,etz|eren striert) sowie allenfalls "biblically oriented conventicles" fähig

C Wer zu ziehenden Grenzen zwischen den bei en ^ ^ vermeintlichen Interpretationsvorgang zu erkennen

^dePend un the level ot consciousness or visibility Qf und m würdigen; denn solchen Adressaten hätten nach F. weni-

an OT text by an author. and consequcnlly. on the cg ^ Schlüsselworte eines Textes genügt, weil ihnen ohnehin die

Cognition which that author expects of the reader - i ^ jn der johannes mit dem AT verfahrt, sowie "themes and

jnlen der "formal quotations" hänge nicht mit der aP°^n^m bibjica, topoi» vertraut gewesen seien (ebd.). Wird in der Apk.

j-hcn Gattung zusammen (vgl. Dan 9.2 syrBar 4._). ma[ wje p überzeugend aufweist, bei der Behandlung eines Themas

mit dem prophetischen Bewußtsein des Autors. Für i ^ ^ ß eschatologisches Gericht) bewußt und überlegt auf thema-

Hyotations" meint er einige Bespiele beibringen zu *onn ^ ^ analoge atl. Aussagen zurückgegriffen, ist das - anders als

besten erwägenswert ist das für die Aufnahme von Ks z.. ^ ^ yf_ es sieht (286; vgl. 16.102 u.ö.) - durchaus vereinbar mit

APk 2-26b-27). Er findet in der Apk sichere oder las ^ { exegetjschen Mehrheitsmeinung, die z.B. E. Schüssler

n*Pielungen auf 150 atl. Texte, von denen viele wie Fiorenza (gegen Kraft) vertritt, daß nämlich Johannes das AT
Sendet werden und die weitaus meisten (ca. 125) mM