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Ausgabe:

1995

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

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Neuerscheinungen

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945

Theologische Literaturzeitung 120. Jahrgang 1995 Nr. 10

946

Entkirchlichung und Religionsferne vieler Schülerinnen und
Schüler aufgeworfene Frage nach einer Elementarisierung christlichen
Glaubens im Religionsunterricht wird durch den neologischen
Versuch Salzmanns unabweisbar gestellt, auch wenn man
seinen inhaltlichen Reduktionen kaum zustimmen kann. Schließlich
ist die Aufgabe. Religionsunterricht sowohl pädagogisch als
auch theologisch zu verantworten, in den drei abgedruckten Religionsbüchern
für die damalige Zeit aufgenommen worden. Sie
ist bis heute noch nicht hinreichend gelöst.

Halle (Saale) Christian Grethlein

Bleistein. Roman: Perspektive und Programmatik: Bericht zur Lage der
kirchlichen Jugendarbeit (StZ 119. 1994. 363-375).

Englert. Rudolf: Warum ist Erwachsenenkatechese so schwierig'.':
Erwachsenenkatechese aus katholischer Sicht (ThQ 174, 1994, 107-120).

Fechtner. Krislian: Religionsunterricht an öffentlichen Schulen: Skizzen
zu einer unübersichtlichen Debatte (DtPfrBl 94, 1994, 521-522).

Goßmann. Klaus: Religionsunterricht in ökumenischer Offenheit Die
Positionen der Kirchen zur Kont'essionalitiit des Religionsunterrichts (MD
45. 1994,46-52).

Grethlein. Christian: Leben mit Kindern - auch im Gottesdienst (PTh 83,
1994.509-518).

-: Religionsunterricht in den neuen Ländern. Chancen und Grenzen innerhalb
der Aufgabe religiöser und kirchlicher Bildung (DtPfrBl. 95, 1995,
183-185)

Grethlein. Christian, u. Helmut Manisch |Hrsg.| unter Mitarb. von R. Hiewald
u. B. Marchlowitz: Religionsunterricht. Informationen zu einem neuen
Unterrichtsfach im Osten. Leipzig: Evang. Verlagsanstalt 1995. 38 S. kl.8°.
ISBN 3-374-01572-7.

Gntmann, Hans-Martin: Popularmusflc als Gegenstand ästhetischer Praxis
. Zu einem vernachlässigten Thema der Religionspädagogik (PTh 83.
1994. 285-302).

Krvch. Margaret A.: The future of the catechisms in teaching (CThMi 21,
1994, 333-339).

Langer. Wolfgang: Das Evangelium lernen: Herausforderung für die
Erwachsenenkatechese (ThO 174. 1994.83-94).

Marty. Martin E.: The future of the cateehism (CThMi 21. 1994, 325-332).

Molinski. Waldemar: Religionsunterricht am Scheideweg'.' (StZ 119.
1994,617-628).

Nipkow. Karl Ernst: Evangelische Erwachsenenbildung: Grundlagen.
Grundsätze. Aufgaben u. Herausforderungen (ThQ 174. 1994, 95-107).

Sehuehardt. Erika: Erwachsenenbildung und Theologie in Lebenslauf-
lind Lebensbruchkrisen: in Krisen glauben (ThQ 174. 1994. 149-158).

Schweitzer. Friedrich: Lebensgeschichte als Thema von Religionspädagogik
und Praktischer Theologie (PTh 83, 1994. 402-414).

Stoodt. Dieter: Warum Religionsunterricht? (PTh 83, 1994. 378-390).

Wagner, Marion: Sind neue Katechismen notwendig? Dogmatische Überlegungen
zu einer katechelischen Grundsatzfrage (StZ 119. 1994, 465-476).

Von Personen

Werner Georg Kümmel zum Gedenken

Am 9. Juli 1995 starb in Mainz im Alter von über 90 Jahren der
bekannte deutsche Neutestamentier Werner Georg Kümmel, zuletzt
Professor für Neues Testament an der Universität Marburg.
Kümmel war, als Nachfolger von Ernst Käsemann (geb. 1906),
195 I auf das Erste Ordinariat für Neues Testament an der Evangelisch
-Theologischen Fakultät der jungen Johannes Gutenberg-
Universität Mainz berufen worden, das er zwei Semester lang
innehatte. Sein Nachfolger in Mainz wurde 1952 Gustav Stählin
(1900-1985).

Werner Georg Kümmel, in Heidelberg am 16. Mai 1905 als
Sohn des Heidelberger Medizinprofessors Werner Kümmel
(1930) und Enkel des Greifswalder Historikers Heinrich
Ulmann (1841-1931) geboren, studierte in Heidelberg, Berlin
und wiederum Heidelberg evangelische Theologie. Bei Martin
Dibelius (1883-1947) promovierte er 1928 in Heidelberg mit
einer Arbeit über ..Rom. 7 und die Bekehrung des Paulus".
Dann wurde er Assistent bei Hans Frhr. v. Soden (1881-1945) in

Marburg. Hier erreichte ihn schon 1932 ein Ruf nach Zürich. In
Zürich blieb Kümmel 19 Jahre; 1935 heiratete er dort Dr. Auguste
Bender. 1951 nach Mainz berufen, fand er in der zerstörten
Stadt für seine siebenköpfige Familie keine passende Wohnung,
sondern nur ein provisorisches Domizil in Bodenheim. So folgte
er zum WS 1952/53 einem Ruf nach Marburg auf den Lehrstuhl
Rudolf Bultmanns (1884-1976). Auch nach der Emeritierung
(1973) blieb Kümmel in Marburg; erst im Dezember 1994
zog er mit seiner Gattin in das Haus von Tochter und Schwiegersohn
Reichardt nach Mainz-Bretzenheim. Hier feierte er im
Mai 1995 noch seinen 90. Geburtstag im Kreis seiner Kinder
und Enkel; wenige Wochen später, am 9. Juli schloß der müde
Gewordene seine Augen für immer.

Mit den Methoden historisch-kritischer Exegese hat W. G.
Kümmel in ungewöhnlich zahlreichen Veröffentlichungen wichtige
Beiträge zu fast allen Schriften und Problemen des Neuen
Testaments geleistet. Auch nur die wichtigsten Titel aufzuzählen,
ist aus Platzgründen unmöglich. Den meisten Theologen ist
Kümmel bekannt als Bearbeiter der „Einleitung in das Neue
Testament" von Feine-Behm (12. Aufl. 1963), die erst seit der
17. Auflage (1973) ausschließlich Kümmels Namen trägt, obwohl
das unendlich gelehrte und materialreiche Werk längst
gänzlich von ihm stammte, hatte er die zuvor noch lebende Witwe
Johannes Behms nicht kränken wollen. Die Aufsätze der Jahre
1933-1964 und 1965-1976 liegen unter dem Titel „Heilsgeschehen
und Geschichte" in zwei Bänden (Marburg 1965 und
1978) vor, die beide auch ein ausführliches Verzeichnis der
Schriften W. G. Kümmels enthalten. Besonders genannt sei:
„Verheißung und Erfüllung" (Zürich 1945, 3. Autl. 1956); „Das
Bild des Menschen im Neuen Testament" (Zürich 1948); „Das
Neue Testament - Geschichte der Erforschung seiner Probleme"
(Freiburg/München 1958, 2. Aufl. 1970); „Die Theologie des
Neuen Testaments nach seinen Hauptzeugen" (Göttingen 1969,
5. Aufl. 1987); „Jesu Antwort an Johannes den Täufer - Ein Beispiel
zum Methodenproblem in der Jesusforschung" (Wiesbaden
19174). Seit 1957 war Kümmel Mitherausgeber der „Theologischen
Rundschau", seit 1973 Herausgeber des von ihm initiierten
, noch nicht abgeschlossenen Sammelwerks „Jüdische Schriften
aus hellenistisch-römischer Zeit" (Gütersloh).

Wie seine Lehrer Martin Dibelius und Hans Frhr. v. Soden
verband Kümmel in seinen Arbeiten in vorbildlicher Weise die
Ehrfurcht des Christen vor dem Bibeltext mit der kritischen
Sorgfalt des fragenden Historikers und Philologen. Niemals hat
Kümmel durch radikale Thesen Aufsehen erregt, wohl aber die
Forschungsergebnisse anderer verständnisvoll referiert und diskutiert
. Unlösbare Fragen hat er nicht durch Spekulationen verdeckt
, sondern ausdrücklich offengelassen; sein Aufsatz über
Jesu Antwort an Johannes den Täufer ist für diese Haltung ein
auch literarisch reizvolles, künftige Neutestamentier verpflichtendes
Beispiel.

Mainz Otto Bücher

Hans-Günter Leder zum 65. Geburtstag

Lieber Herr Kollege Leder,

die Theologische Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität,
ihre Professoren, Mitarbeiter und Studenten grüßen Sie zu Ihrem
65. Geburtstag am 17.10.1995 recht herzlich. Dieser Tag gibt
Anlaß und Grund, in Erinnerung zu rufen, was Sie unserer Fakultät
bedeuten.

Sie blicken auf jahrzehntelange akademische Tätigkeit in dieser
Fakultät zurück. Seit der Zeit Ihres Studiums, das Sie 1950
begannen, gehören Sie nahezu ununterbrochen der Fakultät an.
Nach dem Examen und einem Vikariat in der Pommersehen
Evangelischen Kirche wurden Sie 1956 Assistentund 1961 Ober-