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Ausgabe: | 1995 |
Spalte: | 932-934 |
Kategorie: | Praktische Theologie |
Autor/Hrsg.: | Biener, Hansjörg |
Titel/Untertitel: | Christliche Rundfunksender weltweit 1995 |
Rezensent: | Isermann, Gerhard |
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Theologische Literaturzeitung 120. Jahrgang 1995 Nr. 10
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Publizität gemeint oder Publikum?), hat sein Referat etwas
Ungenaues und Schillerndes an sich. Ein Beispiel: „Öffentlichkeit
erfindet sich in den Medien. Umgekehrt wird die Welt erst
in der Öffentlichkeit, den Medien, erfunden."
Karl-Josef Kuschel hat einen guten Ruf als theologischer Interpret
von Literatur. So ist seinem Referat „Ästhetik oder
Ethik? Analysen zur Gegenwartsliteratur" viel Gutes für die Literatur
zu entnehmen. Von der Publizistik scheint er nicht so
viel zu verstehen, sonst würde er nicht einfach von dem einen
auf das andere schließen wollen. Die Regeln und die Versuchungen
der Arbeit in den Massenmedien sind denn doch eben
bei diesen und nicht in der Literatur zu erheben.
Thomas Hausmanninger schreibt über: „Grundlagen einer
Ethik medialer Unterhaltung." Und das ist den Veranstaltern
besonders zu danken. Ist doch die Unterhaltung in den Kirchen
zumeist ein ungeliebtes Kind. Deshalb war für ihn der „Umweg
" über Thomas von Aquin wohl unvermeidlich. Aber dessen
„delectatio est operatio" ist natürlich eine gute Ausgangsbasis
. So kann er die „prinzipielle Legitimität medialer Unterhaltung
" notieren und den arroganten Gegensatz von Kunst und
Massenkultur kritisieren.
Schließlich war es die Sache des Kardinals Carlo M. Martini,
über „Kirche und Medien" zu sprechen und alles Neue mit der
römischen Tradition zu verbinden. Wie es sich gehört, setzt er
ein bei der Pastoralinstruktion „Communio und Progressio".
spricht über den göttlichen Plan der Kommunikation, die ja
schon in der Trinität angelegt ist, wünscht sich eine gute katholische
Medienarbeit, scheut sich dabei nicht vor trivialer Forderung
(„Die Kirche muß Kommunikation praktizieren") und
stellt schließlich fest, daß die Kirche doch die Bibel habe, die
Fundgrube für eine Ethik der Information und der menschlichen
Kommunikation. Wie schön, daß man das auch in Salzburg
sagen durfte.
Hannover Gerhard Isermann
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Das Buch hat einen größeren historischen und einen geringeren
grundsätzlichen Teil. Auf den gut 250 ersten Seiten wird ein
erstaunliches Detailwissen über die Entwicklung der christlichen
Rundfunksender in der ganzen Welt dargeboten. Nach einem