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1995

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Altes Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Lkeraturzekung 120. Jahrgang 1995 Nr. 7/8

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renzierte Problematik der Elihureden eingeführt wird. Positiv zu werten ist
auch der Versuch. Spezifika der theologischen Aussage Elihus gegenüber
dem übrigen Hiobbueh zu akzentuieren und eigene Galtungsbestimmungen
vorzunehmen. Kritisch anzumerken ist. daß die oben erwähnte Verzahnung
der einzelnen Kapitel den Eindruck der ständigen Wiederholung erweckt,
so daß sich der Autor im Kreis zu drehen seheint. Eine nicht zu verkennende
Eloquenz, über welche der Vf. verfügt, droht zuweilen die Präzision der
Aussage zu überdecken. Natürlich ist vieles aulgenommen, was schon
bekannt ist. Störend wirkt eine unverhältnismäßige Vielzahl von stehengebliebenen
Druckfehlern und Hehlern in der Kommasetzung. Vielleicht war
eine nochmalige Durchsicht des Manuskripts vor der Drucklegung nicht
möglich.

Leipzig Siegfried Wagner

Barre. M. L: Hearts Beds and Repenlance in Psalm 4.5 and Hosea 7.14
(Bibl 76. 1995. 53-62).

Böhl. Eelix: Name und Typologie. Zur Form der Namensdeutung der
Stammväter im Targum Pseudo-Jonathan (FJB 21. 1994. 1-5).

Brandscheidt. Renale: „Bestellt über Völker und Königreiche" (Jer
110). Form und Tradition in Jeremia 1 (TW. 104. 1995. 12-37).

('«•Hins, Nina L.: Evidenee in the Septuaginl of a Tradition in Which the
Israelites l.eft Egypt without PharaolTs Consent (CBQ 56. 1994. 442-448).

Daviau. P. M. Michele. Paul E. Dion: El. the God of the Ammonites?
The Atef-Crowned Head fron Teil Jawa. Jordan (ZDPV 110. 1994, 158-
167).

Eldcr. Linda Bennett: The Woman Queslion and Female Ascetics
Among Essenes (BA 1194. 220-234).

Knns. P.: A Retelling of the Song of the Sea in Wis 10.20-21 (Bibl 76.
1995. 1-24).

Goldman. Y. A. P.: Crispations theologiques et accidents textuels dans
le TM de Jeremie 2 (Bibl 76. 1995. 25-52).

Gosse. Bernard: Genese 13.15 et le don de la terre ä Abraham (RHPR 74.
I*H 395-398).

(irenholm. C'ristina: Christian Interpreteation of the Old Testament in a
■'luralislic Context (StTh 48. 1994. 97-109).

Haan. Ernst: Psalm 40: Das Vertrauensbekenntnis eines leidenden Gerechten
(TThZ. 104. 1995. 56-75).

Irwin. W. FL: Conflicling Parallelism in Job 5.13; Isa 30.28; Isa 32.7
(Bibl 1995. 72-74).

Janzen. J. Gerald: On the Moral Nature ol God's Power: Yaweh and the
Sea in Job and Deutero-Isaiah (CBQ 56. 1994. 458-478).

Kaiser. Otto: Beiträge zur Kohelet-Forsehung. Eine Nachlese (ThR 60.
>W5. 1-31).

Kaiami. Isaae. and James D. Purvis: King Jehoiachin and the Vessels of
'he Lord s House in Biblical Literatur (CBQ 56. 1944. 449-457).

Knight. George A. F.: The Song of Moses. A Theological Quarry. Grand
Rapids: Eerdmans 1995. VIII, 156 S. 8°. Kart. $ 12.99. ISBN 0-X028-0599-X.

Koenen. K.:.....denn wie der Mensch jedes Tier nennt, so soll es heißen"

'Gen. 2.19). Zur Bezeichnung von Rindern im Alten Testament (Bibl. 75,
'•H 539-546).

Kooij. A. van der: De canonvorming van de Hebreeuwse bijbel. het Oude
Testament: Een overzicht van recente literaluur (NedThT 49, 1995, 42-70).

Mabee. Charles: Betöre the Law: Un/rivaling the Old Testament (In:
Wallace. M. [., and T. H. Smith: Curing Violence. Sonoma: Polebridge
Press 1994. 100-120).

Mösls. Rudolf: Beobachtungen zu Psalm 23 (TThZ 104. 1995. 38-55).

N'ßro. Lorenzo: The ..Nordostburg" at Teil Ta'annek. A Reevaluation of
'he Iron Age IIB Defence System (ZDPV 110, 1994. 168-180).

Odcll. Margaret S.: The City of Hamonah in Ezekiel 39:11-16: The
Tunuiltuous City of Jenisalem (CBQ 56. 1994. 479-489).

I'atrick. Dale: ls the T ruth of the First Commandmenl Known by Rea-
s»n? (CBQ 56. 1994.423-441).

Rendtorff. Rolf: Christliche Identität in Israels Gegenwart (EvTh 55.
1995. 3-12).

-Sehenker, A.: Gewollt dunkle Wiedergaben in LXX? Am Beispiel von
Ps 28 (29),6 (Bibl. 75. 1994. 546-555).

Ska, J. I..: De quelques ellipses dans les recits bibliques (Bibl 76. 1995.
63-71).

Sweeney. M. A.: Argons Threat against Jerusalem in Jesaiah 10,27-32
«Bibl 75. 1994.457-470).

Thiel. W.: Von der Steinzeit zu Alexander d. Gr. Zur neuen ..Geschichte
Palästinas" von G. W. Ahlström (Bibl. 75. 1994. 556-567).

Tuhaeh. Jürgen: Der Kalender von Ba albec-Heliopolis (ZDPV 110,
ly94. 181-189).

Vries. Bert de: What's in a Name: The Anonymity of Ancienl Umm einmal
(BA 1994. 215-219).

Willi-Plein, Ina: Sprache als Schlüssel zur Schöpfung. Überlegungen zur
«•genannten Sündenfallgeschichte in Gen .3 (ThZ5l. 1995. 1-17).

Neues Testament

Frankemölle. Hubert; Der Brief des Jakobus. Kap. I und
Kap. 2-5. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus; Würzburg:
Echter 1994. 365 S. u. VIII, S. 367-751. 8» = Ökumenischer
Taschenbuchkommentar zum Neuen Testament, 17,1/2. Kart.
DM 58.- u. Kart. DM 64,-. ISBN 3-579-00517-0 u. 3-579-
00518-9.

Es ist nichts Neues, den Jakobusbrief als eine Weisheitsschrift
zu lesen. Die überspitzten Thesen von F. Spitta und L. Masse-
bieau haben diesen (iesichtspunkt zwar eine Zeitlang in Verruf
gebracht, aber seit der Neubelebung des Interesses für die atl.
Weisheitliteratur in den siebziger Jahren d.Jh.s haben viele Forscher
den lakobusbrief wieder in den Strom der jüdischen
Weisheitsliteratur gestellt.

H. Frankemolle, der den .lakobusbrief als ..eine Weisheitsschrift
in Briefform" (68. 87) liest, hat schon in mehreren Aufsätzen
auf die enge Beziehung zwischen dem Jakobusbrief und
Jesus Sirach aufmerksam gemacht. Sein Kommentar ist ein
großangelegter Versuch, den Jakobusbrief ..als eine relecture
von Jesti Sirach" (85) zu lesen. In last jedem Text findet er Parallelen
zwischen den beiden Schriften, wobei Sir 2 und 15 eine
vorrangige Bedeutung zukommt. Diese weisheitstheologische
Deutung ist bisher in keinem exegetischen Kommentar so ausführlich
begründet worden. Hier liegt der große Verdienst dieser
umfangreichen Arbeit. Nur wäre zu wünschen, daß F. in dieser
Arbeit noch einen Schritt weiterginge und die beiden Weisheitsschriften
monographisch vergleichen würde. Im Rahmen
dieses Kommentars ist ein sprachlicher und geschichtlicher
Vergleich nicht möglich, und die Probleme des Verhältnisses
zwischen dem hebräischen und dem griechischen Text nur an
einzelnen Punkten behandelt.

Man spürt überall, daß F. lange an diesem Kommentar gearbeitet
hat. Die Sicherheit seiner Exegese, die Einsicht in die
Implikationen des Textes sowohl für die Theologiegeschichte als
auch die heutige Situation und nicht zuletzt die Literaturbearbeitung
zeigen sein jahrelanges Ringen mit dem Jakobusbrief. Er
zitiert ausführlich andere Autoren und ist auch in seiner Kritik an
Vertretern anderer Meinung loyal. Dennoch kommt die amerikanische
Exegese irgendwie zu kurz. Die von E. P. Sanders initiierte
Debatte über Paulus und das Judentum sowie die von A. Malherbe
und W. A. Meeks begonnene Bearbeitung der urchristli-
clien und hellenistischen Ethik tauchen in seiner Darstellung
nicht auf. Seine Perspektive ist europäisch, und sein Ausgangspunkt
ist eine kritische Auseinandersetzung mit Dibelius' Verständnis
der Paränese und der evangelischen Engführung des
Jakobus Verständnisses.

Seine Hauptkritik richtet sich gegen das von Dibelius in Bezug
auf die Paränese - in casu den Jakobusbrief - aufgestellte .Kontext
'- und Situationsverbot':

(I) Die Fragen nach der Verbindung und Komposition des
Jakobusbriefes werden sicher auch nach diesem Kommentar
nicht verstummen, aber die energische Arbeit mit den zusammenhängenden
Linien des Text-Geflechts des Briefes sowie seine
Kritik der Eklektizismusthese (Theorie vom fehlenden Dispositionsvermögen
des Briefes) sind nicht zu übersehen. F. verwendet
zu jedem Textabschnitt syntaktische, semantische, textlinguistische
und rhetorische Einschnitte. Diese sind lehrreich und
münden in seiner - schon vorher - begründeten These aus, daß
das semantische Nclz des Jakobtisbriefes im Prolog. Jk 1,2-18
zusammengehalten wird (152-180). Neu ist jedoch seine Arbeit
mit .Amplifikationen' (s. 72. 160, passim) und den Hauptoppositionen
zu jedem Abschnitt. Diese .kompositionskritische Interpretation
' ist wohl nicht .zum ersten Mal' (17) durchgeführt, aber