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1995

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Theologische Literaturzeitung 120. Jahrgang 1995 Nr. 5

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um den Dienst der Kirche in der modernen Welt so zu gestalten,
daß seine Aufgaben verstanden, bejaht und gefördert werden
können. Für den zukünftigen Weg der Kirche wird es von
großer Bedeutung sein, diese ständig wachsende Bereitschaft
tätiger Mitwirkung zu fördern und zu weiterer Entfaltung zu
bringen, um auf diese Weise... unsere Volkskirche mit Elementen
einer Freiwilligkeitskirche zu unterfangen." (319ff)

Görlitz Joachim Rogge

Becker, Hildegard, u.a.: Der schwierige Weg zum Frieden. Der israe-
lisch-arabisch-palästinensische Konflikt. Hintergründe, Positionen und Perspektiven
. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 1994. 166 S., 2 Ktn 8° =
GTB Siebenstern, 977. Kart. DM 19.80. ISBN 3-579-00977-X.

Berkhof, Louis: Grundriß der biblischen Lehre. Die wichtigsten Wahrheiten
der Bibel auf einen Blick. Übers, von L. Richford. Marburg: Verlag
der Francke-Buchhandlung 1990. 96 S. 4° = Telos Bücher, 2189. ISBN 3-
88224-746-0.

Conzemius, Victor: Luigi Sturzo: ein Wegbereiter christl.-demokrat.
Politik (StZ 119, 1994, 843-855).

Giesen. Traugott: Glaube mit Hand und Fuß. 94 Kolumnen. Stuttgart:
Radius 1994. 200 S. 8° = Radius Bücher, geb. DM 28,-. ISBN 3-87173-
010-6.

- : Ich kann von Glück sagen. 30 Lockrufe. Stuttgart: Radius 1994. 208
S. 8° = Radius-Bücher, geb. DM 28,-. ISBN 3-87173-009-2.

Heilmann, Wolfgang: Versuch einer Wesensbestimmung des Abendlandes
. Hrsg. von V. Wehefritz. Dortmund: Universitätsbibliothek 1994. ISBN
3-921823-21-X.

Isermann, Gerhard: TV-Alarm: Berlusconi ante portas. Das letzte über
das erste Programm (LM 34, 1995, 3).

Kemper, Claus [Hrsg.]: Verpflichtendes Erbe. Ausgewählte Aufsätze aus
„Evangelische Jahresbriefe" und aus „Quatember". Hannover: Luth. Verlagshaus
1994. 164 S. 8° = Kirche zwischen Planen und Hoffen, 31. Kart.
DM 24,80. ISBN 3-7859-0683-8.

Kniff, H. W. de: In memoriam Adriaan Geense (1931-1994) (KeTh 45,
1994, 177-179).

Lindemann, Walter: Hans Graß (DtPfrBl 94, 1994, 271).

Die täglichen Losungen und Lehrtexte der Brüdergemeine für das
Jahr 1995 in der Ursprache. Hebräisch/Griechisch mit Übersetzungshilfe.
Ursprachliche Ausgabe der Losungen bearb. u. hrsg. von Ch. Dein. J.
Luithle, A. Rein u. T. Rolle. Neuhausen-Stuttgart: Hänssler u. Basel: Reinhardt
1994. 380 S. 8°- Kart. DM 29,95. ISBN 3-7751-2169-2 u. 3-7245-
0853-0.

Mensen, Bernhard [Hrsg.]: Multikulturelle Gesellschaft. Nettetal: Stey-
ler 1994. 118 S. gr.8° = Akademie Völker und Kulturen St. Augustin, 17.
Kart. DM 25,-. ISBN 3-8050-0347-1.

Planer-Friedrich, Götz: Die Treuhand rechnet ab. Wie die DDR-Wirtschaft
ausverkauft wurde (EK 28. 1995, 70-73).

Schmitz-Pfeiffer, Heinz: Kirche am »fin de siecle«. Ein Szenario aus
dem Jahr 2000 (EK 1994, 7, 423-426).

Timm, Hermann: Festschrift. Die Geburt des Christentums aus dem Geist
des Buchstabens. Rekapitulationshermeneutik (NZSTh 35, 1993, 266-275).

Wind, Renate: Bis zur letzten Konsequenz. Die Lebensgeschichte des
Comila Torres. Weinheim-Basel: Beltz 1994. 114 S., 8 Taf. 8°. Kart. DM
16,80. ISBN 3-407-80730-9.

Altes Testament

Perlitt, Lothar: Deuteronomium-Studien. Tübingen: Mohr
1994. VIII, 271 S. gr.8° = Forschungen zum Alten Testament
, 8. Lw. DM 178,-. ISBN 3-16-146154-1.

Jeder, der sich mit dem Dtn und der dtr. Literatur des Alten
Testaments beschäftigt, wird das Erscheinen der Deuteronomium
-Studien von Lothar Perlitt (Göttingen) mit Enthusiasmus begrüßen
. Hier sind aus den letzten 23 Jahren fünfzehn Aufsätze
wiedergedruckt worden, deren Mehrheit in Festschriften und
sonstigen Sammelwerken bisher versteckt war. Jetzt sind die

Aufsätze, glücklicherweise ohne nachträgliche Notizen, in chronologischer
Reihe veröffentlicht. Man erkennt leicht, daß die
Übernahme des Dt-Kommentars in BKAT die Wahl der Themata
beeinflußt hat. Das gilt von Nr. 3-15, von 1977 bis 1993.

Der Aufsatz aus 1971, Mose als Prophet (1-19), hat gewiß
seinen Ausgangspunkt in einem Text aus Dtn, durchmustert
aber das ganze diesbezügliche Material des ATs, von (J und) E
über Hosea bis Dtr. Hier wie überall zeigt sich P. als treuer
Wellhausenianer. Der Aufsatz aus 1972, Anklage und Freispruch
Gottes. Theologische Motive in der Zeit des Exils (20-
31) stellt den klagenden und anklagenden Texten aus der Zeit
nach der Zerstörung des Tempels, der Verwüstung der Stadt,
dem Aufhören der Dynastie und dem Verlust des Landes (Thre-
ni sowie Klagepsalmen 74; 79; 48) die Antwort des Deuterono-
mismus gegenüber, die von der, von Dtr so geflissentlich gesammelten
und weiterüberlieferten, prophetischen Literatur
beeinflußt ist: Nicht Gott, sondern die Abtrünnigkeit unserer
Väter ist an unserem Unglück schuld. „Die Theologiegeschichte
des Exils ist noch gar nicht geschrieben", sagt P. (28), indem
er selber vorzügliche Vorarbeiten für eine solche Geschichte
herausarbeitet.

In Sinai und Horeb (32-49) wird aus guten Gründen das Vorkommen
eines Berges Horeb im AT verneint und der Name
Horeb wird, als Chiffre für die Wüste des Gottesberges aufgefaßt
, von Dtr gewählt, um die Nennung von Sinai zu vermeiden.
Die'' Aversion gegen den mit Assoziation zum bab. Mondgott
behafteten Namen Sinai hat nur begrenzte Zeit gedauert, darum
Sinai, bei P. Mit einem Zitat aus Schillers Wilhelm Teil, „Ein
einzig Volk von Brüdern" überschrieben, wird (50-73) dargelegt
, wie und in welchem Ausmaß der biblische Gebrauch der
Bezeichnung „Bruder" seinen Ursprung in den humanitätsge-
prägten Gesetzen des Dtn.s hat. Das emotionell geladene ah
wird dem üblichen re'a zugeordnet, um den (isrelitischen) Mitmenschen
und nicht zuletzt den armen oder freigegebenen zu
bezeichnen. In dem Aufsatz „Wovon der Mensch lebt (Dtn
8,3b)" (74-96) wird die Unsinnigkeil der materiellen Deutung
von käl-mo sa' pi-JHVH mit Rücksicht auf den Kontext des
Verses demonstriert, und in vorbildlicher Weise wird das spät-
dtr 8,3b auf seine Sprache geprüft und dadurch in die Nähe von
Jes 55,1-3a gerückt, und der Aufsatz wird durch einige vergegenwärtigende
Beobachtungen beendet. In „Motive und
Schichten der Landtheologie im Deuteronomium" (97-108)
wird „Das Land" als zentrales Thema für Dtn/Dtr nachgewiesen
, und in „Deuteronomium 1-3 im Streit der exegetischen
Methoden (109-122) verteidigt P. die von Martin Noth behauptete
These über Dtn 1 -3 als Einleitung zum Dtr Geschichtswerk.
Seine These in „Priesterschrift im Deuteronomium?" (123-
143), die er teilweise mit Noth gemein hat und wo der Akzent
auf dem Fragezeichen liegt, wirkt weniger überzeugend. Besonders
schön ist der Aufsatz über Dtn 6,20-25, „Eine Ermutigung
zu Bekenntnis und Lehre" (144-156) mit dem vergegenwärtigendem
Abschluß: „Die Sohnesfrage damals war... die Frage
nach der Identität Israels,... Die Sohnesfrage heute ist... die Frage
nach der Identität der christlichen Kirche..." (156). Jesaja
und die Deuteronomisten heißt der zehnte Aufsatz (157-171),
eine wahre Perle sprachlicher wie begrifflicher Analyse und
zugleich eine Auseinandersetzung mit Otto Kaiser. Berührungen
zwischen dem Jesajabuch und der dtn/dtr Literatur sind
(auffallend wenige:) Dtn 1,26 und 1,32, und das Aufkommen
dieser (nach P. „dtr") Stellen werden von Jes 30,15, bzw. Jes
28,16 und 7,9, aus erklärt.

Schließlich sollen die Überschriften der restlichen Beiträge
jedenfalls erwähnt werden: „Evangelium" und Gesetz im Deuteronomium
(172-183), Hoc libro maxime fides docetur (Deuteronomium
1,19-46 bei Martin Luther und Johann Gerhard)
(184-191), Dtn 1,12 LXX (192-204), Riesen im Alten Testament
. Ein literarisches Motiv im Wirkungsfeld des Deuterono-
mismus (205-246) und nicht zuletzt der 15. Aufsatz: Hebrais-