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Ausgabe:

1995

Spalte:

21-24

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Aleph 1995

Rezensent:

Körner, Jutta

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Theologische Literaturzeitung 120. Jahrgang 1995 Nr.

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wir mit «„er essentiellen Modifikation seines philosophischen die ihm selbst w* Wege stehe und die eglichen Versuch bedeu-

Denkens rechnen ? Friedrich-Wilhelm von Hermann - er ge- tungsk» mache, den sozialen, okonom.schen und pohürchen

hört Immerhin zu denen, die mit Hei.s Denkweg am besten ver- Kontext, m dem sich

j • ■ • „ ■ , „ . „ , , „i, .,,,(■ Hip bekommen (203). Kein Wunder also, daß J. Dorothee äolles

traut sind - sieht in „Sein und Zeit" das Grundwert, aut das die ueKommcn K^f- », <j_hrift

1936 begonnenen ..Beiträge zur Philosophie" mit dem bezeich- Schrift über die Politische Theologie« als ..brillante Schaft

nenden Untertitel ..Vom Ereignis"^ SZeüer Ausarbeitungs- preist, der leider zu wenig Aufmerksamke.t geschenkt worden

weg rückbezosien seien insofern nämlich rückbezogen, „als sei. ... . , .....

sich der S35SSbTE Seins aus dem gewandelten Was jedoch weit gravierender ist, zeig sich am völligen

Sichzeigen des ,n Sein und Zeit' eröffneten Bereiches bekun- Unverständnis J.s gegenüber dem Evangelium. Daß es nach

der 44 Dann is der Frei nis Charakter des Seins die denken- Paulus die öüvctixtc, fteov ei« O(DXt,0uxv ist, Rom 1,16 Oottes

sehe fSfaTo3SE^gesehen aber aus einer Dynamis also, und daß das aus der Macht Gottes geschaffene

anderen, S£Z«SE2k£taPerspektive. Man darf Heil den Menschen radikal verändert, ihn neu schafft so daß er

also nur m XSTSSIr Weise vom Denken des Ereig- aus diesem Indikativ dem Imperativ eben dieses Gottes Folge

nisses beim Hei der zwanziger Jahre sprechen. Dann aber ist es leisten kann, dazu hat J. anscheinend keinen Zugang. Und ge-

äußers, unwah s he S daß B. Ja Hei. se.ne Rede vom nau das ist das Bedauernswerte! ^^

Ereignis übernahm. In Glauben und Verstehen 1 ('1933!) wie den folgenden formulieren (204) h, own senseoflhe

begegne, mindestens 33 mal der Begriff „Ereignis"! Und es ist fundamental Lu.heramsm ot b»d»« ha Bult—

zudem zu bedenken, daß die Bandbreite des Verständnisses von unable to escape from the .ron gnp o,: die *,h,Juh Aber es st

Ereignis bei B groß ist Ereignis is. das Wort, das in unsere ja heute zuweilen modern, es ,s zuweilen in , das Luthe nn.

Welt hineintntt (37 s is, nach dem Joh die Sendung Jesu und weil es Luthertum ist. zu J^^J^J^S^

in einem damit das Gerich, in der Welt und ihrer Geschichte lung heute nur noch einmal bedauernd, aber ohne Resignation

(143). es ist das Wunder der Offenbarung der Gnade Gottes für wiederholen. „

den GottloseTZ"Sttes Tat (221) « ist die Vergebung, die 7. Kommen wir zum Schluß unserer Darlegungen! Das The-

in Jesus geworden is,. 2Kor 5.1«. (259), es ma Bultmann ist noch rächt ausdiskutiert. Die entscheidende

ist Christus als Me a (266) es ,s, die Rechtfertigung (309) Monographie über d,e wirkliche, recht komplexe H^Kunfl B.s

usw. B, Verstäi^ o, Ereignis oszillier, also zwischen dem steht immer noch aus. Em solches Unternehmen kann nur gehn-

Christus-Geschehen vor 2(XXHahren und der Verkündigung gen, wenn die Einflüsse ^p^njta^-« H«

bzw. der durch die Verkündigung des Wortes bewirkten Recht- genau und aknbisch untersucht werden M E. st es auch^ner-

fertigung. Das Ereignis der Got.esta, in Christus einerseits und läßlich, den Weg Hei.s von „Sem und Zeit zu den „Beitragen

das ireignis vom Worte GoUes und der wortgewirkten Recht- zur Philosophie" daraufhin zu betragen, ob hier moglicherw .se

'-t.gung ande se-U koüSdkren gewissermaßen. Strukturelemente eines Denkens vorliegen, die die mphkat.o-

p« i.. i Koiii/.iuie.e.i c Sein und Ze t" besser verstehen lassen, und von daher

ts is( also allein schon dieser terminologische Befund bei Hei. und B.. nen von „sein unu ^cn c

der es unwahrscheinlich macht, daß B s Ereignis-Denken direkt von Hei. _ und das ist das Wahrheitsmoment der Studie von Jones! - zu

stammt. Ein anderes ist es freilich, zu fragen, ob dieses Denken des Theolo- sehen, ob es eine Denkanalogie bei Hei. und B. gibt, die tiefer

gen in sachlichem Zusammenhang mit der Beeinflussung durch Hei. steht. jje ^ wif z Z sehen. Die „Beiträge zur Philosophie" sind

Dann aber wäre es eine Beeinflussung durch dessen ftatdamenulonlologl- a^cr für die theologische Welt heute noch weithin terra inco-

nicht aber durch sein späteres KÜagJKhicMk^t Denken. Keines- Hin-Kunft der Theologie B.S angeht, so ist

J,ls darl '"an aber J. anlasten, daß er den Bezug aut die ..Beitrage zur Phi- gtUfO. unu wa.s ui j e

'»Sophie" unterlassen habe. Denn d.ese erschienen erst 1989 im Druck, also auch hierzu noch Kärrnerarbeit ZU tun. Es .St die £«6*. WtU

z" einer Zeit, da möglicherweise das Manuskript von J.s Buch schon fertig wm Theologie? Es ist aber zugleich die Frage: Was ist der

vorlag oder zumindest fast abgeschlossen war. Auch von Herrmanns Publi- Seinsgrund der Theologie? Hält die Beschäftigung mit B. diese

kationen über die ..Beiträge" erschienen erst seit dieser Zeit, so daß J. auch pra„en jn den Köpfen der Theologen wach - nun, dann ist es

nodT n'Chl n'Cht /urück^reifen konn,e Zu den •Bei,rü8en" ist aber gleich Selbst ein Gewinn, wenn Autoren, die sich mit dem Marburger

<*-einiges zu sagen. ' Theologen beschäftigen, mehr oder weniger irren. Schließlich,

einem anderen Aspekt der Monographie von J. Es geh, h ^ ^ wenjger wich(jg ^

hm darum. B s eigentliche Intention gegen dessen taktische wir ™» •

^Verwirklichung zum Tragen kommen zu lassen. Freilich nur: D.eTheolog.e .st ,n via.

geschieht das von der durch J.s gesetzten Prämisse aus, die er in 45 J(mu sjcn auf die englische Übersetzung l). Solle, Political

a"er Kürze so formuliert (202): "Theology... can and should teil Theologie. Philadelphia 1974.

People what to do " Aber es sei eben B s Ereignis-Theologie. 46 Anseheinend kennt Jones nicht die Auseinandersetzung mit ihr: H.

-___ Cotlwitzer, Von der Stellvertretung Gottes. Christlicher Glaube in der

43 M u -j „■ ™. , u- v, t- riaVLIMBl Frfahrune der Verborgenheit Gottes. Zum Gespräch mit Dorothee Solle.

Gesa™ Heu':«Ker- BeUriige ZUf Phlll,s°Pme Vom hre,gms 11936-,938)- wünehen 1968 und H Hühner, Politische Theologie und existentiale In.er-

Ue^m«ausgabe UJ/65, Frankfurt a.M. 1989. Mttactae« ^Vuseinandersetzung Dorothee Solles mit Rudolf Bul.mann.

F-W. von Hertmann. Wege ins Ereignis. Zu Heideggers „Beitragen pretation. Zur Auseinanoerscizu g

™ Philosophie". Frankfurt a.M. 1994, 6. Witt<;n 1973'

Altes Testament

Clines, David J A [Ed.]: The Dictionary of Classical He-
hrew. Vol. I. Sheffield: Sheffield Academic Press 1993. 475
S. gr.8o. geb. £ 50.-. ISBN 1-85075-244-3.

Ein neues hebräisches Wörterbuch am Endes des 20. Jh.s soll
h()hen Ansprüchen gerecht werden, "will concern itself not only
wi>h meanings but with syntagmatic and paradigmatic relations-
hlPs" (25). Es enthält keine vergleichende semitische Philologie
, vielmehr will es informieren über Linguistik heule und auf
die Bedeutung des einzelnen Wortes - "figurative" oder "mcla-
phorical" verwendet - wie auf die Einheit der Rede orientieren.
Das Wörterbuch will alle verfügbaren Angaben über das hebräische
Wort zur eigenen Meinungsbildung rationalisieren. Deshalb
ist es kein konventionelles, vertrautes Lexikon.

"Wi,h some hesilancy bu, also with a certain pride that we
launch this dictionary" (7) schreibt der Hg. im Vorwort (7-13):
denn "this dictionary marks an important departure from the tra-
dition of Hebrew Lexicography" (7). Das Wörterbuch möge von
allen Benutzern - Gelehrten und Studenten - mit großem Wohlwollen
. Interesse und Gewinn angenommen werden.