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Ausgabe:

1995

Spalte:

317-320

Kategorie:

Religionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Būlus ar-Rāhib al-Antākī, Traités théologiques 1995

Rezensent:

Kinzig, Wolfram

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Theologische Literu.urzeitung 120. Jahrgang 1995 Nr. 4

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der I. Aull, d,e Ander** des llaup.titels der 2. Aufl. ist also Islam gehandelt hat. dessen Einfluß NasraUah dem des Johan-

durchaus s - I nes von Damaskus oder des Theodor Abu Qurra gleichsetzt.1

Mit lutea biMisdien Gründen folgt er nicht der frühdialekti- Noch lange nach Pauls Tod hielten es arabische Gelehrte wie

sehen ££ £tü , i , durchaus bereit, den christh- a.-Qarä.T. Ihn Tainüya, Muhammad .bn abtrieb und andere

eben Glauben als „christliche Religion" in einer von Glaube. für notwendig, sich knt.sch mit se.nen Schotten auseinanderzu-

Holfnung und Liebe geprägten Spiritualität, d.h. beim Vf. in setzen.'

einer ganzheitlichen Ausrichtung des Lebens auf Gott, zu ver- Die latsachc daß dieser Autor heute weifein unbeachtet ,st.

Stehen* We W, Z chermaßen ..chnst.icher Religion" mag auch dam,, zu tun haben, daß seme Werke bislang nur

einen le-itimen Platz einräumt (32) der muß sich dann auch der schwer zugangheh waren. Denn d.e e.nz.ge kr.t.sche Ausgabe

he 1, , , h h s lieber Glaube zu den (durch Paul Khoury). die 1965 als Dissertation an der Univer-

nein angenden l'taüe sc en. wie sch cht isliicnci uiauuc/.u uk.ii ... • ,. j i_- u i c. n

anderen Religionen verhalt Aul Kap. 3 ..Gott und die Götter" sität Leiden eingereicht wurde, erschien an abgelegener Stelle

liegt clemgen ^ ,uch d 's theologische Hauptgewicht des 1964 in Beirut. Um so begrüßenswerter ist es daher, daß sich

Buchs 8 zwei deutsche Verlage dieser Edition angenommen und sie jetzt

'im Grunde ha. der Vf. die Weichen schon gestellt, indem er in einer Neuauflage wiederveröffentlicht haben
. , . . . • u,„ „iniiiii, nie -lndercn Die Neuausgabe ist im wesentlichen ein unveränderter Nachdruck. Die
sich positiv aut d.e Rel.g.onsgesch.chte emiaßt Die anderen ^ ^..^ ^ Krstausgabe besteht, wenn ich rech,
Religionen sind ..nicht einfach Menschenwerk . fcr /.Hier, adnci ^ ^ anderen Anordnung des Textes: Der arabische Texl und die
C. H. Ratschow; die Religionen kommen von einem ..Wider- französische Übersetzung sind nun au. gegenüberliegenden Seiten parallel
fahrnis von Offenbarung - welcher auch immer" her. (48). Der sta„ hintereinander gedruckt, wodurch man sich mühsames Hin- und Her-
Vf. spricht nicht einfach in altprotestanliseher Tradition von blättern erspart. Dadurch hat sich die Paginierung grundsatzlich verändert
.,;„„/, , . ,• , u„„,„nt <-s nräziserein dem Darüber hinaus hat Khoury auf S. 344 Literatur nachgetragen, ohne allereiner
revelauo generalis, sondern benenn, es präziser cm..acm ^ Zusii(/.c als M)lchc zu kennzeichnen. (Man vermißt einen Hin-
Hvangehum vorauslaufendes universales äcnoprungsnaiiuciu ^ ^ Nasrahat* Literaturgeschichte, die von Khoury nur im Manuskript
Gottes". (53) Diese positive Wertung der Religionsgeschichte zi(jert wjrd das Nasrallah aber nachträglich noch erheblich revidiert zu
gilt es ernst zu nehmen Auf der anderen Seite weiß er sich haben scnejnt.) Die Ausgabe enthält nur ein Bibel- und Koranstellenregi-
deutlieh abzugrenzen üeuen llldere positive Wertungen in der ster. Ein Namensindex sowie ein Verzeichnis wichtiger Sachen und Begrif-
Keligions.heologie so gegen eine Heilsuniversalität (wie in k^*a^^?***^S^SH , c u r 7 ;

Ä^^^ £ - etwa zwischen 1 ,40 und 1 ,„ fallen. In A,,,

Devananda» OeSfe Khodre) Die Einzigartigkeit und der Aus- chien in eine melk.t.schc Familie geboren, wurde Paul Mönch

ScbÄZ^ÄeW^ werden" om Vf. in keiner und spä.er Bisehof von Sidc» Er scheint we„ herumgekommen

Weise zurück «enon men Er sieht sie ml. Gebot begründet. zu sein, denn er selbst berichtet, er sc, ,n einigen byzantim-

Anlaß ist die S nsehen. und der Grund ist die den sehen Gebieten in Konstantinopel, un Land der AmaUi.aner.

Binder suchend I ehe (ioues. die sich (nur!) in Jesus zu uns einigen fränkischen Provinze, und m Rom gewesen Bnel an

^R£S£* "■«"* rezensier, 28 Mi.....sknpte ,2,-3,, wobeies sich hier

kommen k F aber um eine selectwn raisoimee handelt. (Weitere Codices

Ks k? -."""u1' a- ~ «,.hritt Hiß die systematische reeentiores-werden - in etwas unübersichtlicher Form - auf den

Grund eg^ 5S5ÄÄ2£ ges.ü.zt wird. S. 34-37 beiläufig erwähnt, Doch erkenn, der Herausgeber nur

Darin rc ents du >. Ausarbci- fünf Werke als authentisch an (1: Kurze begründete Abband-

^S^RSl wo lung: 2: Darlegung an die Völker und an die luden, 3: Brief an

'«an sieh nicht in sarcn Abwehrbewegungen ergehen, sondern die Muslime; 4: Christliche Sekten. 5:Emz.gke« und Veremi-

*■ Problem'Unserer Zeit, eine bibli- gung). Sie hegen m, vorhegenden Band ,n einer kritischen Aus-

sch,. tk. i ■ i ,■ ■ • • -----■»* gäbe mit französischer Ubersetzung vor.

**e Theologie der Religionen, neu bedenken will. g dcr Apo|ogelik Pauls ist es, den trinitarischen

Neuendeels ,„ Herwig Wagner Gottesglauben der Christen gegenüber Juden. Heiden und - vor

a|lem - Muslimen mit Vernunltgründen zu beweisen. Dabei

bedient er sich gegenüber den Juden vor allem des Schriftbe-

p.,,,1 j,a , _ . , , , . i'.,iiii„„ rritiaue tra- weises, während er in der Auseinandersetzung mit dem Islam

raul d Antioche- Tra tes theoouuiues. l-.dition critique. ua wci., ,__,

limine, inuies wuiygiH WilrrburB. Echter; auf den Koran zuruckgreilt Darüber hinaus legt der Bischol

Ncstorianer und der Maromten in der einen oder anderen Weise

Während der Geschichte der Beziehungen zwischen Christen defizient seien In diesem Zusammenhang zitiert er das nizäno-

««1 Juden i„ der Wuxages Richen Forschung heute allen,- konstantinopol.tan.sche Glaubensbekenntnis als Ausdruck

halben große tatarfaSrtzuteil wird, stoß, die komplexe eines dogmatischen Konsenses der verschiedenen christlichen

Emwicüung £52 iet sS «.-hcn Verhäl.msses bislang (iruppierungei. Der sons. . der Li.eraU, der Zeit so beliebte

nur be, einigen wenSc^ Fachleu.cn auf Interesse. So sucht man Vä.erbewe.s Ich t h.ngegen las. volls.and.g.

•W* in cla^I Lexika nach dem Namen All dies wird in einem überraschend irenischen Ton vorge.ra-

des P ,„i„ fir , h. „,,n «Jirfon arab Bülus gen. Invektiven liegen Pauls Temperament lern. Statt dessen ist

R J T^r11? ' S w £ AÄI sein Stil stets sachgemäß, und der Au.bau seiner Traktate über-

erg bl M'1,akl u/W, l Irnkam «Ge gS sichtlich und im aflgememen woh.gegliedert. Dabei bandelt es

S M:m m,uB s?('n ZU oS^S* sich nichl Um Ä***6 Abhandlungen im akademischen

£SS%£5KSc'ÄÄr X S Sinne. Khoury nenn, die Schriften vielmehr apologC.scbe

'«•zustellen, daß es sich hierbei um einen der bedeutendsten ecriis claenon oder auch Katechesen. ..aber ,n theologischem

mittelalterlichen Apologeten des Christentums gegenüber dem Stil (68).