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Ausgabe: | 1993 |
Spalte: | 145-146 |
Kategorie: | Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie |
Autor/Hrsg.: | Feige, Gerhard |
Titel/Untertitel: | Die Lehre Markells von Ankyra in der Darstellung seiner Gegner 1993 |
Rezensent: | Bienert, Wolfgang A. |
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145 Theologische Literaturzeitung 118. Jahrgang 1993 Nr. 2 146
ir:p«ho F. geht es in seiner Untersuchung aber nicht nur um da- ur-
MrChengeSChlChte: Alte Miene sprüngliche PositionMarkells und ihre Bekämpfung durch Euseb.
Er fragt vielmehr nach ihrer Vorgeschichte, d.h. den monarchia-
r • • j r»..- niarhmi Streitigkeiten des 3. Jh.s. zu denen er auch den ..Streit
Fe-ge. Gerhard: Die Lehre Marke..* von Ankyra ,n der Da - U13-118 - gegen L. Abramowski; vgl. auch
Stellung seiner Gegner. Leipzig: Benno 1991. A1£vfOJ K Seibt TRE -,2 1991 87f.). und ihrer Nachgeschichte im 4. Jh.
gr8o = Erfurter theologische Studien, 58. Kart. DM 48,-. j--^ ^^^^ den verschiedenen Synoden und
ISBN 3-7462-0388-0. einschlägigen Erklärungen zwischen 341 und 375 zu (135-162)
... j . . ,»„ „nj cphriften die sich mit „Sabellius" kritisch auseinandersetzen
Mit der vorliegenden, von R. Hübner (damals ElchsOtt, J^ und SJ^JJ^ • Sabellianos - eine Schrift, die R.
München) betreuten und im April 1987 abgeschlossenen Unter- wie z.B. Ps.-Atnanasius «n erwiesen hat
-hung promovierte der Vf. a'n der Gregoriana-Hoc^u.e ,n Hübner als We* des Apo an v™ Laodicea erwiesen ^ha,
Rom - zu einer Zeit, als für ihn eine Promotion ,n Kaftoluch« 0^191^ be de J» r. Hühner, u.a.
Theologie innerhalb der DDR nicht möglich und im anderen 1 eil Contrai Noeium. aauui
Deutschlands nicht erlaubt war. Schwierigkeiten bereitete auch F .Fragwürdigkeit und Berechtigung der
d'e Drucklegung, die noch unter den Bedingungen der DDR Abschließend prut h B * -
^ann und Lh'dann durch den deutsch-deutschen Einigungs- ^^^^^^Zö^T^
Prozeß immer wieder verzögerte. Vor diesem ^rgrund ^ komm M> « « zu dem E ^tafaU, Ent^rf
« fast schon an ein Wunder, daß diese - zweifellos wichtige und M'scnees " Schwächen" (242)
Arbeit schl.eß.ich doch noch erscheinen könnt. Allerdings -st hatte,«in diesem dür-
d.e langwierige Drucklegung an dem Werk nicht ganz spurte J^ESTaEuS kommt. Sie biete, vielmehr einen sorg-
orubergegangen. Die Tatsache, daß das Manuskript.bereit 19 r Faz t J Auseinandersetzung 2
abgeschlossen und zuletz, nicht mehr ergänzt wurde, macht sich fal,g ^ «n ^ en Einbljck ,n das vielschichtige Problem
'"sofern störend bemerkbar, als die Hab.l.tat.onssch f von R. de ~ der Altcn Kirche und seine Verbindung
Hubner, die 1989 unter dem Titel erschien: „Die Schnft des Apo- de ^™^Xn und christologischen Streitigkeiten des
Sri0" ^^rV656" Prtin ^uSS^Sichte). D/ß auf diesem schwierigen
^abellmnos) und Basilius von Caesarea PTS 30, Be im. Forschung z.T. umstrittenen Feld viele Fragen offen-
nach dem Manuskript (von 1976?) zitier,^w.rd (T.tePs. und mde r ho g ^ njcht ^
Athanasius, contra Sabellianos. Eine Schnft des Apol.nar u.von ^bhcten^nianc ^ ^
Laod,cea und ihre Spuren bei Basilius von Caesarea und andern» ggJg^S kirchenpolitischer) Zusammenhänge
^genossen"; vgl. XV; bes. 182-191). Die bis zu diesen Ze. - chenge hthehe , n« £ p^^^ £ £££
Punk,t erschienene Literatur wird jedoch gewissenhaft notier, (vor^en bjsweiien ^ ^
<XU-XVHI) und in der Arbeit in vollem Umfang kntisch ausge- msses zum h.s.or »CM ^ ^ ^ ^ ^ £ ^
i 6 " ■• i u Hi i^nip M irkells (etwa gegenüber Photin) geht. Wichtig und wei-
ta Mittelpunkt der Untersuchung steht die Lehre de B,- og. perspective ..zwischen den Fronten", die neue
hofs Markell von Ankyra (ca. 280-374), des „wohl bedeutend .erluhrend s. d £ d und tneo, ; hicht.
S Mon^hianers des 4. Jh.s" (3), dessen Theolog. 5 m den tr Ems.ch.en, nd ^ denen ^
■Manschen und christologischen Streitigke.ten d.eser Ze.t - in der liehen *mtotojd
Auseinandersetzung mit Arianismus und Origenismus. neben Markell maßgebl.ch beteiligt waren.
Athanasius und Apollinaris besondere Bedeutung erlangte, zu- Wolfeanc A Bienen
gletch aber selbst heftig umstritten war und später als häretisch Marburg »gang
verworfen wurde. Deswegen ist sein Werk weithin verlorengegangen
, vieles nur durch Schriften der Gegner erhalten oder un- ^ Commentaire sur le Cantique des Cantiques. Tome
er anderem Namen weitergegeben worden. , ,, , e, n Texte de la version latine de Rufin. Introduction. Tra-
F- geht es nun nicht darum, die umstrittene L*h«M««^ • ^ ^ L H m Borret
^stematisch darzustellen und kritisch zu würdigen (vgl. l : . auc ^ ^ § gQ = ^^^^ chrd(jennes 3?5 u 3?6
?enn dies ist in der Forschung bereits mehrfach gesehenen , vgi. • (sßN 2.204-O4397-4«-2O4-O4513-6.
Th- Zahn. W. Gericke, u.a.). Er verzichtet auch darauf, die Pseud- rr ao,
eP'graphen. die in jüngster Zeit Markell zugewiesen wurden (vgl. Kommentar des Origenes zum Hohenlied wurde vom Kir-
"r R,chard- F- Scheidweiler. M. Tetz, u.a.) genauer zu' untersu- enva(er Hicronymus ^sonders gelobt. Euseb berichtet von der
«en, zumal weiterhin Zweifel an ihrer Echtheit bestehen leou.^ ehu| ßej einem Auten,nai, m Alhen begann Origenes das
»>n beschäftigt die Frage: Wie haben die Gegner ^"7*.™ Wefk ^ in Caesarea beendete; die Athenreise gehört wohl in
tuseb" - der wichtigste und einflußreichste Gegner Maricei. . ^ yon Jen ,0 Büchern des Kommentars sind nur 4
"d'e Lehre Markells verstanden und dargestellt. (11) - , Rufin jn dje iateinische Spracbe übersetzt hat. Seine
gangspunkt sind dabei die antimarkell.schen Nehmten ' ^ jn ßuch ,v ab es fehU dn Vorwort (xjer ejn
fusfbs. ..Contra Marcellum" und „De eccles.ast.ca theolog.a, . ™* f Man vemlute, daß Rufin den Kommentar des On-
W denen der Bischof von Ankyra nicht nur heftig bekampn. y ^ ^ übersetz(e; er Quchte(e nacn Sizilj.
ondern auch ausgiebig zitiert wird. 7weifel en vor den Goten, die unter König Alarich 410 Rom eroberten;
von dieser verhältnismäßig schmalen, aber onne ^ Rufins Tod beendete auch seine Übersetzertätigkeit. Rufin hat
^ehtigen und insgesamt zuverlässigen Quellenbas.s aus 11 - ; mitun(er frei übersetzt, aber er hat den Sinn der Vorlage stets
ISt F' den «'"'ergründen der Kontroverse zw.schen buseD Anspielungen des Origenes auf Besonderheiten der
K fs h arke" 3Uf diC SpUr k0mme" ■ ^"^M W U°a s Säbel griechischen Tex.e (Aquila. Symmachus. Theodot.on u.a., wur-
^"schees. in denen Euseb als „Arianer" und Markell dls f aD ^ von Rufin nicht übernommen in der Meinung, daß er damit
aner" bezeichnet werden. Dabei war Euseb wohl der erste. Aufnahmemöglichkeiten seiner lateinischen Leser überforde-
denM a'S "neuen Sabellius" bezeichnete. Er legte i hm a am Neben dcr lateinischen Übersetzung Rufins sind noch
^ Namen eines zu Beginn des 3. Jh.s verurteilten Ketzer be chiscne Fragmen.e erhalten, zumal in Ka.enen des Prokop
r- nach allem, was wir wissen, -in der Tradition des i von Gaza (t 538). Diese Fragmente werden in französischer
^myrna Gott-Vater und Sohn als identisches Wesen betrachtete.