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Ausgabe:

1993

Spalte:

868-870

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Krause, Friedrich

Titel/Untertitel:

Visitation als Chance für den Gemeindeaufbau 1993

Rezensent:

Krusche, Günter

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Theologische Literaturzeitung 118. Jahrgang 1993 Nr. 10

868

Jongeneel, J. A. B.: Christus Jezus, icoon van de onzichtbare God (KeTh
43, 1992, 270-272).

Kamstra, J. H.: De plaats van de godsdienstwetenschap in de theologie
(NedThT46, 1992, 277-287).

Leich, Werner: Ministerium docendi evangelii et porrigendi sacramenta
semper reformandum est (Theologische Beiträge 24, 1993, 85-94).

Lochman, Jan Milic: Angst vor dem Jüngsten Gericht? (ThZ 49, 1993,
77-88).

Menken, M. J. J.: John 6,51c-58: Eucharist or Christology? (Bibl 74,
1993, 1-26).

Moonan, L.: Attributing Things to God (EThL 68, 1992, 86-117).

Richard, Luden: What Are They Saying About the Theology of Suffe -
ring? New York - Mahwah: Paulis! Press 1992. IV, 163 S. 80. ISBN 0-
8091-3347-4.

Riiegger, Hein/: Christus als Gemeinde existierend: Grundzüge der
Sozialgestalt des christlichen Glaubens (IKZ 82, 1992, 50-76).

Sänger, Peter: Von Ordnung und Revolution in Deutschland. Eine
Selbstprüfung am Maßstab Iwandscher Kategorien (CommViat 34, 1992,
54-63).

Samuelson, Norbert M.: Maimonides' Doctrine of Creation (HTR 84,

1991, 249-271).

Schäfer, Philipp: Die Taufe. Gemeinschaft mit Christus im Geist. Weiden
: Schuch 1993. 120 S. 8°. ISBN 3-926931-11-6.

Schwager, Raymund: Erlösung durch das Blut - Inhumanität eines
gewalttätigen Gottes?: Zu einem Buch von Franz Buggle (StZ 118, 1993,
168-176).

Seckler, Max: Theosoterik - eine Option und ihre Dimension: fundamentaltheologische
Anfragen und Anstöße zur Soteriologie (ThQ 172.

1992, 257-284).

Sonneberger, Klaus, u. Johannes van der Ven: Ekklesiologische Hypothesen
zur kirchlichen Autorität (Bijdr. 53, 1992, 234-263).

Stuhlmacher, Peter: Volkskirche - weiter so? (Theologische Beiträge
23, 1992, 151-176).

Veken, Jan van der: De referent van het woord "God". The referent of
the word God (Bijdr. 53. 1992, 118-134).

Wallner, Karl Josef: Gott als Eschaton. Trinitarische Dramatik als Voraussetzung
göttlicher Universalität bei Hans Urs von Balthasar. Heiligenkreuz
: Verein der Heiligenkreuzer Hochschulfreunde 1992. 432 S. gr.8o =
Heiligenkreuzer Studienreihe, 7. Kart. öS 240.-.

Zimmer, Christoph: Sakrament und Simulation. Zur Semiotik dereucha-
ristischen „Realpräsenz" (LingBibl 1992, 67, 5-28).

Praktische Theologie: Allgemeines

Koch, Herbert: Zwei Welten? Zum Verhältnis von Arbeitswell
und Kirche. Mit einem Beitrag von H.-J. Pabst und einer
Dokumentation: Evangelische Beiträge zur Mitbestimmung
in der Wirtschaft. Hannover: Verlag Sozialwissenschaft. Studiengesellschaft
1992. 196 S. 8° = Quellen und Forschungen
zum evang. sozialen Handeln, 2. Kart. DM 22,89. ISBN 3-
928488-02-3.

Selten einmal findet unsereiner die Praxiserfahrungen seines
Arbeitsbereichs, der kirchlichen Industrie- und Sozialarbcit,
zwischen Buchdeckeln reflektiert vor. Schon das macht den
hier anzuzeigenden Band zu einer Ausnahme. Er enthält eine
Reihe von Einzclbeiträgen des Verfassers, eines Industrie- und
Sozialpfarrers im kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA)
der Hannoverschen Landeskirche, zu Themen dieses Arbeitsfeldes
; außerdem den Bericht über eine Untersuchung zum Dialog
zwischen Kirche und Wirtschaft im Bereich dieser Landeskirche
aus der Feder von Hans-Jürgen Pabst und eine Sammlung
wichtiger älterer Texte von kirchlicher Seite zur Frage der Mitbestimmung
in der Wirtschaft.

In den Beiträgen des Vf.s werden weniger konkrete Ansätze,
Arbeitsformen oder Einzelfragen kirchlicher Industrie- und
Sozialarbeit als vielmehr ihre generell sowohl gesellschaftlichen
wie theologischen und ekklesiologischen Voraussetzungen
untersucht. Im Mittelpunkt des Interesses stehen gängige Denkmuster
und Vorstellungen, die kritisch unter die Lupe genommen
werden. Da wird Stimrunzeln auf beiden Seiten hervorgerufen
, bei den Vetretern traditioneller kirchlicher Arbeitsformen
ebenso wie bei denen einer unmittelbaren gesellschaftlichen
Verantwortung der Kirche. Doch erweist sich gerade dadurch,
wie notwendig die Hinterfragung der Selbstverständlichkeiten
heute ist.

Die befragten gängigen Auffassungen sind mit folgenden
Stichworten angedeutet: die Entfremdung zwischen Arbeitnehmerschaft
und Kirche und im Zusammenhang damit das Verhältnis
von Kirchengemeinde und Zielgruppen- bzw. lebenswelt-ori-
entiertem kirchlichen Sonderdienst; die Rolle des Ethischen und
Sozialethischen in der Predigt; die Voraussetzung kirchlicher
Äußerungen zu gesellschaftlichen Fragen und insbesondere die
eigene Interessenlage der Kirche, dargestellt am Beispiel der
Auseinandersetzungen um die Sonntagsarbeit; die gängigen Begründungen
theologischer Arbeitsethik und Verständnisschwierigkeiten
im Dialog zwischen Kirche und Unternehmern.

Was die einzelnen Beiträge miteinander verbindet, ist der
Umstand, daß hier zwei Fragen durchgehalten und aufeinander
bezogen werden: 1. die nach dem inhaltlichen Beitrag, den die
Kirche nach ihrem Auftrag zum Verständnis der säkularen
Wirklichkeit von Arbeitswelt und Wirtschaft und zu deren einzelnen
Problemen zu leisten hat. Und 2. die Frage nach den „alltagsstrukturellen
Voraussetzungen" (15), auf die sie bei der
Vermittlung ihres Auftrags in den gesellschaftlichen Lebensbereich
der Arbeitswelt hineinstößt.

Dabei soll und kann kein systematischer Entwurf einer theologischen
und ekklesiologischen Grundlegung kirchlicher Indu-
strie-und Sozialarbeit geliefert werden. Wichtige Fragen, z.B. die
nach der Bestimmung des Verhältnisses zu den ebenfalls auf eine
Humanisierung der Arbeitswelt ausgerichteten Gewerkschaften,
bleiben ausgeblendet. Dennoch ist das Buch durchaus geeignet,
in die besonderen Bedingungen dieses kirchlichen Arbeitsfeldes
einzuführen. Das ist um so nötiger, als Wirtschaft und Arbeitswelt
aufs Ganze gesehen, für die gewohnten Lebensformen der
Kirche in den alten Bundesländern nach wie vor ein wenig vertrautes
und abseits liegendes Terrain darstellen und für die Kirchen
des früheren Kirchenbundes als Aufgabenfeld gar erst noch
zu entdecken sind.

Um des Wirklichkeits- und Lebensbezuges der kirchlichen
Verkündigung willen darf es nicht bei dem unverbundenen Nebeneinander
der zwei Welten Arbeitswelt und Kirche bleiben.
Was sie im Buchtitel miteinander verbindet, ist das Fragezeichen
, und das heißt: nicht die vorgefaßte und fertige Antwort,
sondern das überlegte, die Voraussetzungen reflektierende Sicheinlassen
auf die andere Welt, auf das Gespräch mit ihr und die
Bemühung um eine den Sachfragen angemessene ethische Praxis
. Gerade hierbei kann das angezeigte Buch gute Dienste tun.

Frankfurt/M. Walter Sohn

Krause, Friedrich: Visitation als Chance für den Gemeindeaufbau
. Mit einem Geleitwort von Ch. Möller. Göttingen:
Vandenhoeck & Ruprecht 1991. 157 S. gr.8°. Kart. DM 34,-.
ISBN 3-525-60375-4.

Das Buch, eine überarbeitete Greifswalder Habilitationsschrift
von 1989, füllt eine literarische Lücke. Die Visitation,
wiewohl auf den verschiedenen Ebenen kirchlichen Lebens
häufig und regelmäßig geübt, hat in den letzten Jahrzehnten sei
ten wissenschaftliches Interesse gefunden. K. will durch seine
Arbeit zum einen den „Entwurf einer praktisch-theologischen
Perspektive für Gemeindevisitation als Element des Gemeindeaufbaus
" und zum anderen einen „Orientierungsrahmen /in
Einführung freiwillig mitarbeitender Gemeindeglieder in die
Praxis der Gemeindevisitation" (12) bieten.