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Ausgabe:

1993

Spalte:

371

Kategorie:

Referate und Mitteilungen über theologische Dissertationen und Habilitationen in Maschinenschrift

Autor/Hrsg.:

Zehner, Joachim

Titel/Untertitel:

Kirche und Weltreligionen 1993

Rezensent:

Zehner, Joachim

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371

Theologische Literaturzeitung 118. Jahrgang 1993 Nr. 4

372

Diese Dissertation über Keil tritt der Untersuchung Siegfried
Wagners: Franz Delitzsch: Leben und Werk, BEvTh 80, München
1978, zur Seite.

Zehner, Joachim: Kirche und Weltreligionen. Konzil und
Ökumenischer Rat in der Herausforderung der Weltreligionen
. Diss. Tübingen 1990. 224 S.

Angesichts unserer heutigen Gesellschaft, in der nicht mehr
eine Religion vorherrscht, sondern in der immer häufiger Menschen
unterschiedlicher Religionen miteinander leben müssen
und wollen, stelle ich die Ausgangsfrage: Wie gelingt es den
christlichen Kirchen, einen theologisch verantwortbaren Weg
zu gehen, der es Christen gestattet, die Wahrheit der anderen
Religionen zu akzeptieren, ohne die Wahrheit der eigenen Religion
und damit die eigene Identität preiszugeben? Mein Ziel ist:
1. anhand der maßgebenden Dokumente der katholischen Kirche
und des Ökumenischen Rates repräsentativ zu zeigen, wie
sich christliche Kirchen dem Phänomen des religiösen Pluralismus
stellen; welche theologischen Gründe führten zu einer dialogischen
Haltung gegenüber den Weltreligionen? 2. die sich
dabei ergebenden Fragen an die theologische Grundlagenforschung
, insbesondere an die systematische Theologie, herauszuarbeiten
und zu benennen und 3. mit einer Dokumentation aufzuzeigen
, welche theologischen Entwürfe und weiterführende
Literatur heranzuziehen sind, um diese Fragen zu beantworten.
In einer zweiten Arbeit werde ich die entstehenden Fragen verfolgen
; denn eine solche zusätzliche Untersuchung müßte den
Rahmen einer Dissertation sprengen.

A. Grundsatzentscheidungen für den Dialog: Das Zweite
Vatikanische Konzil 1962-1965: Methodisch-hermeneutisch
wird die Antwort des Konzils auf unsere Ausgangsfrage aus
einer ganzheitlichen Sicht der Dokumente erschlossen. Die Anthropologie
der Pastoralkonstitution ist die Grundlage für die
neue Sicht der anderen Religionen: Hindus, Buddhisten, Muslime
und Juden, alle Menschen sind mit Jesus Christus - dem
neuen Menschen im Heiligen Geist „modo Deo cognito" verbunden
. Aber: Wird bei dieser Position der Dialogpartner ernstgenommen
?

B. Grundsatzentscheidungen im Dialog: Der Ökumenische Rat
der Kirchen 1971-1979: Methodisch-hermeneutisch wird - um
eine mit dem Konzil vergleichbare Antwort des ÖRK zu gewinnen
- der geschichtliche Entstehungsprozeß der offiziellen Aussagen
verfolgt. Der ÖRK erkennt, daß eine neue Weltsituation
schöpferisch-neue Antworten verlangt und sucht Grundsatzentscheidungen
im Dialog mit Menschen anderer Religionen. Es
zeichnet sich ein Wandel in der Christologie ab: Christus kann
gegenüber den Heilsgestalten und Heilsbotschaften anderer Religionen
nicht mehr normativ-ausschließend, sondern nur noch re-
lational-besonders verstanden werden. Aber: Wird bei dieser Position
die Sicht des Neuen Testaments ernstgenommen, die
Kreuz und Auferstehung Jesu universale Gültigkeit zumißt?

C. Kirche und Weltreligionen: Grundzüge - offene Fragen:
Eindeutig ist, daß die christlichen Kirchen vom Wahrheitsverständnis
des Evangeliums her den Dialog mit den Weltreligionen
suchen und aufnehmen können. Es stellen sich aber Fragen
an die theologische Grundlagenforschung: 1. (besonders für reformatorisch
geprägte Theologie) Wie ist die Religiosität in anderen
Religionen theologisch zu beurteilen? 2. Müssen und
können Christen für ein friedliches Miteinander der Religionen
den normativen Anspruch Jesu aufgeben?

D. Dokumentation: „Theologie und Weltreligionen": Die
Dokumentation bietet theologisch Weiterführendes unter dem
Titel „Neubesinnung angesichts der natürlichen Theologie"
(zur 1. Frage) und „Theologie in der Begegnung der Weltrcli-
gionen" (zur 2. Frage).

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Str. 21, Haus H, W-6300 Gießen
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