Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1993

Spalte:

342-343

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Titel/Untertitel:

An anthology of Christian mysticism 1993

Rezensent:

Heidrich, Peter

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

341

Theologische Literaturzeitung I 18. Jahrgang 1993 Nr. 4

342

Hansel. Klaus: Ehrungen in der Evangelischen Kirche Preußens (JB
BKG58, 1991,242-280: III.).

Huth, Joachim: Die Echtheil der Havelberger Stiftungsurkunde vom 9.
Mai 946 (JBBKG 58, 1991, 9-38).

Janssen, Matthias. Linde. Heinz van de: Die Kirchenregister der reformierten
Gemeinde Goch zur Zeit der französischen Fremdherrschaft (1794-
1814): Methoden und Möglichkeiten ihrer Erschließung (MEKGR 40,

1991, 183-214).

Kampmann, Jürgen: .....daß jeder Gemeinde alle übrigen zu Aufsehern

dienen": die markische Visitationsordnung von 1824 (JWKG 85, 1991,
204-228).

Kurze, Dietrich: Ludwig von Neindorf: Bischof von Brandenburg 1327-
1347) (JBBKG 58. 1991, 39-86).

Lagemann, Christoph: Der Kirchenkreis Paderborn: seine Entstehung
und Entwicklung im 19. Jahrhundert (JWKG 85, 1991, 243-266).

Mau. Rudolf: Das „Sprachenkonvikt". Theologische Ausbildungsstätte
der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg („Kirchliche Hochschule
Berlin-Brandenburg") 1950-1991 (Berliner Theologische Zeitschrift 9,

1992. 107-118).

Mazurski, Krzysztof R.: Das Schicksal evangelischer Kirchen in Niederschlesien
nach 1945 (JSKG 70, 1991, 163-172).

Minkner, Detlef: Die Hoffbauer-Stiftung in Hermannswerder bei Potsdam
in den Jahren 1933-1945 (JBBKG 58, 1991,281-314).

Möller, Eckhard: Protestanten und Katholiken im Kirchspiel Gütersloh
von der Zeit der Reformation bis zur Auflösung des Simultaneums 1890
(JWKG 85, 1991, 120-135).

Nischan, Bodo: Kontinuität und Wandel im Zeitalter des Konfessionalismus
, die zweite Reformation in Brandenburg (JBBKG 58, 1991, 87-
133).

Oftestad, Bernt T.: Kirkegeografi for Ostfold. En ny form for kirkehi-
storieforskning i Norge (TTK 62, 1991, 257-260).

Schmale. Franz-Josef: Die Schriftquellen zur Bischofskirche des 8. bis
10. Jahrhunderts in Köln (AHVNRh 194, 1991, 9-32).

Schott, Christian-Erdmann: Die Neuordnung der schlesischen Kirche
nach 1924 in veröffentlichten und unveröffentlichten Erinnerungen von
Generalsuperintendet Schian (JSKG 70, 1991, 7-23).

Sollhach, Gerhard E.: Zum Nutzen des ewigen und irdischen Lebens:
die Geschichte des Damenstifts in Herdecke an der Ruhr (um 810? bis
1811/12). (JWKG 85, 1991, 13-90).

Steinbcrg, Hans: Von der Kirchenprovinz Westfalen zur Evangelischen
Kirche von Westfalen: Einführung in die Geschichte und ihre Quellen
(JWKG 86, 1992,219-232).

Ustorf, Werner: Theologie im revolutionären Bremen 1848-1852). Die
Aktualität Rudolph Dulons. Bonn: Pahl-Rugenstein 1992. 139 S. 8°. Kart.
DM 26.-. ISBN 3-89144-137-1.

Wittenborn, Erich: Kirchenkreis Duisburg von der Gründung 1817 bis
zur Kirchenordnung 1835 (MEKGR 40, 1991, 133-181).

Wittmutz, Volkmar: Die Französische Revolution und ihr Widerhall im
Rheinland (MEKGR 39, 1990, 1-17).

Dogmen- und Theologiegeschichte

Coggins, James Robert: John Smyth's Congregation. English
Separatism, Mennonite Influenae, and the Elect Nation. For-
eword by L B. Horst. Waterloo-Scottdale: Herald Press 1991.
239 S. m. Abb. gr.8° = Studie« in Anabaptist and Mennonite
History, 32.

Schon bald nach seinem Amtsantritt 1603 machte der englische
König James deutlich, daß er weitere kirchliche Reformen
nicht zulassen werde. Der Anglikanismus hatte anscheinend
seine endgültige Form gefunden, die puritanischen Erneuerungsbestrebungen
konnten nicht mehr mit der Unterstützung
der Obrigkeit rechnen. Ein Läuterungsprozeß setzte ein, puritanische
Geistliche und Laien verließen die Staatskirche und gingen
in die Separation. Der Druck von Seiten der kirchlichen
und politischen Behörden ließ sie an Auswanderung denken.
So floh 1608 John Smyth, ein gelehrter Prediger, mit etwa 150
Mitgliedern seiner Gemeinde in Gainsborough (Lincolnshire)
nach Amsterdam. Dort gab es bereits seit fünfzehn Jahren eine
englische, ungefähr doppelt so große, aus London exilierte Separatistengemeinde
. Smyth nahm zu den Eingesessenen jedoch

eine polemische Haltung ein. Die Gegensätze zwischen den
beiden Gemeinschaften bei Bibelgebrauch, Amtsauffassung
und Finanzgebaren trug man in Druckschriften aus, durch
welche die Exulanten zugleich versuchten, Sympathisanten in
der Heimat zu gewinnen. Bald eintretende Abspaltungen dezimierten
die Zahl der Smyth-Anhänger. Der Rest näherte sich
seit 1610 weiter dem örtlichen, niederländischen Täufertum
und ging schließlich nach Smyths Tod (1612) ganz in diesem
auf.

Die wenige Jahre dauernde Geschichte dieser Gruppierung
könnte kaum auf besonderes Interesse rechnen, wenn nicht die
beiden genannten Abspaltungen Entwicklungen von weitreichender
Bedeutung eingeleitet hätten. Der Fraktion des Theologen
John Robinson schlössen sich 1609 etwa zwei Drittel der
Gemeinde von Smyth an. Sie verließen Amsterdam und zogen
nach Leiden weiter. In ihrer Mitte wuchs die Initiative zur Auswanderung
nach New England, welche dann 1620 verwirklicht
wurde, und als Fahrt der Pilgerväter auf der Mayflower in die
Weltgeschichte einging. Die entstehende Kolonie in Plymouth
begründete den nordamerikanischen Kongregationalismus. Im
Frühjahr 1610 trennte sich von Smyth eine Gruppe von etwa
zehn Menschen unter der Führung des adeligen Thomas Hel-
wys, da sie der Annäherung an die Mcnnoniten mißtrauten. Sie
kehrten schon kurz danach trotz drohender Verfolgung nach
England zurück und setzten dort die in Amsterdam aufgenommene
Praxis der Glaubenstaufe fort. Aus dieser winzigen Gruppe
waren bereits fünfzehn Jahre später mindestens fünf selbständige
Taufgemeinden hervorgegangen, was die rasante Entwicklung
des englischen Baptismus einleitete.

Sowohl Kongregationalismus wie Baptismus haben also
Wurzeln im Amsterdamer Exil der Separatistengemeinde von
Smyth. Deshalb kommt den theologischen Kontroversen zwischen
den drei Protagonisten Smyth, Robinson und Helwys besondere
Bedeutung für die konfessionelle Idcntitätsfindung zu.
Dabei geht es um in der calvinislischen Tradition so häufig
kontroverse Themen wie Gemeindeaufbau, Prädestinationslehre
, Glaubenstaufe, Sonntagsheiligung, Christologie, Verhältnis
zur staatlichen Obrigkeit. Die ursprünglich als Dissertation entstandene
Untersuchung von Coggins kommt gegenüber der bisherigen
Literatur zu keinen umstürzenden Neueinsichten, weder
in der Erhellung der theologischen Positionen noch bei der
Darstellung der geschichtlichen Entwicklung. Immerhin kann
Coggins einzelne Präzisierungen anbringen, wobei die Klärung
der Beziehungen zu den holländischen Mennoniten am wichtigsten
sein dürfte.

Das Vorwort von Irvin B. Horst, des früheren Professors an
der Amsterdamer Universität für die Geschichte des Täufertums.
bietet eine wohltuend ausgewogene Würdigung von Coggins'
Arbeit. Was das Klima der Amsterdamer Exulantengemeinden
insgesamt angeht, wird in diesem Buch allerdings nur die Spitze
eine Eisbergs sichtbar, gab es doch in der holländischen Metropole
zu Anfang des 17. Jh.s ein halbes Dutzend solcher englischen
Gemeinden, wie Keith L. Sprunger, Dutch Puritanism.
1982 (vgl. ThLZ 112, 1987, 121f) gezeigt hat und daneben eine
ganze Reihe deutscher und skandinavischer Gruppen; deren Geschichte
ist allerdings so gut wie unerforscht.

Basel Ulrich Gabler

Egan, Harvey: An Anthology of Christian Mysticism. Colle-
geville, MN: The Liturgical Press 1991. XXV, 680 S. gr.8°
= A Pueblo Book. Pb. $ 34.95.

Inigo von Loyola, seine Exerzitien, seine Mystik; die Zukunft
christlich-mystischer Tradition: Das sind Buchthemen