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Ausgabe:

1993

Kategorie:

Altes Testament

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Neuerscheinungen

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309

Theologische Literaturzeitung 118. Jahrgang 1993 Nr. 4

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Daß am Ende der Arbeit auf ein Stellenregister verzichtet
werden konnte, ergibt sich aus der Tatsache, daß außer den genannten
Psalmen, der Schilfmeertradition von Ex 14 und 15
und einem Ausblick auf „das Verhältnis von Jes 2,2-3 und Mi
4,1-4" (443-445) das atl. Umfeld kaum eigenständig in die Untersuchung
einbezogen wurde. Zu einer forschungsgeschichtlichen
Arbeit gehört allerdings ein Personenregister.

Halle (Saale) Ernst-JoachimWaschke

Ädna, Jostein: Herrens (jener i Jesaja 53 skildret som triumferende Mes-
sia (TTK 63, 1992, 81-94).

Allen, Leslie C: The Structuring of Ezekiel's Revisionist His(ory Les-
son (Ezekiel 20:3-31) (CBQ 54, 1992, 448-462).

Althann, R.: The Meaning of nj» o'ja-iK in 2Sam 15,7 (Bibl 73, 1992,
248-252).

Dorsey, D. A.: Literary Architecture and Aural Structuring Techniques
in Arnos (Bibl 73. 1992, 305-330).

Giesc, R. L.: Slrenght (hrough Wisdom and the Bee in LXX-Prov 6,8a-c
(Bibl. 73, 1992, 404-411).

Gitay, Yehoshua: Reflection on the Poetics of the Samuel Narrative:
The Question of the Ark Narrative (CBQ 54, 1992, 221-230).

Hentschel, Georg: Gott, König und Tempel. Beobachtungen zu 2Sam
7.1-17. Leipzig: Benno 1992. XIII, 99 S. 8° = Erfurter theologische Schriften
, 22. Karl. DM 32,-. ISBN 3-7462-1001-1.

Janzen, J. Gerald: Song of Moses, Song of Miriam: Who is Seconding
Whom? (CBQ 54, 1992, 211-220).

Knoppers. Gary N.: „There Was None Like Hirn", Incomparability in
the Books of Kings (CBQ 54, 1992, 411-431).

Krüger, T.: „Frau Weisheit" in Koh 7,26? (Bibl 73, 1992, 394-403).

Lohfink, Norbert: Noch einmal höq Qmispät (zu Ps 81,5f) (Bibl 73,
1992, 253-254).

- : Opfer und Säkularisierung im Deuteronomium (In: Schenker, A.
[Hg.]: Studien zu Opfer und Kult im Alten Testament. Tübingen: Mohr
1992. 15-43).

- : Psalmengebel und Psalterredaktion (ALw 34, 1992, 1-22).

- : Die Väter Israels im Deuteronomium. Mit einer Stellungnahme von
Th. Römer. Freiburg/Schweiz: Universitätsverlag; Göttingen: Vanden-
hoeck & Ruprecht 1991. X, 135 S. gr.8° = Orbis Biblicus et Orientalis.
III. geb. DM 38,-. ISBN 3-7278-0778-4 u. 3-525-53744- 1.

Luis, Wo de: De ministro donatista a ministro catölico: a propösito de
..Adnotationes in lob 39,9-12", de san Agustim (RAE 33, 1992, 397-431).

Martini, Carlo M.: Das prophetische Feuer. Elija, Zeuge des wahren
Gottes. Freiburg-Basel-Wien: Herder 1992. 160 S. 8°. geb. DM 28,- .
ISBN 3-451-22647-2.

Malheus, Frank: Singt dem Herrn ein neues Lied. Die Hymnen Deutero-
jesajas. Stuttgart: Kath. Bibelwerk 1990. 192 S., 1 Falttaf. 8° = Stuttgarter
Bibelstudien, 141. Kart. DM 37,80. ISBN 3-460-04411-X.

Müllen. E. Theodore: Crime and Punishment: - the Sins of the King and
the Despoliation of the Treasuries (CBQ 54, 1992, 231-248).

Otto, Eckart: Gewaltvermeidung und -Überwindung in Recht und Religion
Israels. Rechtshistorische und theologische Anmerkungen eines Altte-
slamentlers zu Raymund Schwagers Entwurf einer biblischen Erlösungslehre
(In: Niewiadomski, J„ u. W. Palaver [Hg.]: Dramatische Erlösungslehre
. Innsbruck: Tyrolia. 97-1 17).

Reddill, Paul L.: Zerubbabel, Joshua, and the Night Visions of Zecha-
riah (CBQ 54, 1992, 249-259).

RendtoriT, R.: Old Testament Theology, Tanakh Theology, or Biblical
Theology? Refleclions in an Ecumenical Context (Bibl 73, 1992, 441-451).

Sehroer, Silvia: Die Samuelbücher. Stuttgart: Kath. Bibelwerk 1992.
224 S. m. 35 Abb. u. 10 Ktn 8° = Neuer Stuttgarter Kommentar - Altes
Testament. 7. Kart. DM 38,-. ISBN 3-460-07071-4.

Seebass, Horst: Herrscherverheißungen im Alten Testament. Neukirchen
-Vluyn: Neukirchener Verlag 1992. VIII, 95 S. 8o = Biblisch-Theologische
Studien. 19. ISBN 3-7887-1398-4.

Sonnet. J.-P.: Lc motif de l'endurcissement (Is 6,9-10) et la lecture
d"Tsaie" (Bibl 73. 1992, 208-239).

Veijola, Timo: Offenbarung als Begegnung. Von der Möglichkeit einer
Theologie des Alten Testaments (ZThK 88, 1991, 427-450).

Watts, James W.: Texl and Rcdaction in Jeremiah's Oracles Against the
Nations (CBQ 54, 1992, 432-447).

Woude. Adam S. van der: Fünfzehn Jahre Qumranforschung (1974-
1988) (ThR 57, 1992, 225-253).

Neues Testament

Fendler, Folkert: Studien zum Markusevangelium. Zur Gattung
, Chronologie, Messiasgeheimnistheorie und Überlieferung
des zweiten Evangeliums. Göttingen: Vandenhoeck &
Ruprecht 1991. 208 S. gr.8«. Kart. DM 42,-. ISBN 3-525-
87803-6.

Diese Göttinger Dissertation enthält vier in sich selbständige
Studien, die den gegenwärtig wohl wichtigsten Schwerpunkten
der Marktforschung gewidmet sind und zusammen doch eine
Ganzheit darstellen, indem sie sublim aufeinander aufbauen.

(A) Die erste und auch umfangmäßig gewichtigste behandelt
die Frage nach der Gattung des Mk. Der Vf. begibt sich auf das
Feld des "literary criticism", wobei er in der Methodik synchrone
und diachrone Analyse sowie den literarisch-religionsgeschichtlichen
Vergleich berücksichtigt und auf diese Weise
Einseitigkeiten vermeidet. Nach einer informativen Forschungsübersicht
stellt er ein eigenes methodologisches Programm
auf, das den erforderlichen texttheoretischen Ansprüchen
genügt und vor allem praktikabel ist. Im Anschluß an K.
Hempfer unterscheidet er zunächst zwischen der universalen
„Schreibweise" (z.B. narrativ, deskriptiv, argumentativ usw.)
und der historisch-konkreten Gattung selbst, die näher zu spezifizieren
ist. Für die synchrone Analyse werden vier Kriterien
aufgestellt: Sprecherperspektive, Sprache und Stil, Kompositionstechnik
, Thema. In der diachronen Analyse werden die traditionsgeschichtlichen
und soziologischen Aspekte („Sitz im
Leben") untersucht. Ziel und Probe ist dann der literarische
Vergleich. Die Durchführung dieses Programms führt zu plausiblen
Ergebnissen: Der narrative Text Mk wird zur Gattung
der antiken Biographie gerechnet, wie sich insbesondere aus
dem Vergleich mit Philos „Leben des Mose", Plutarchs „Ara-
tos" und Suetons „Divus Claudius" ergibt. Die Gemeinsamkeiten
und Unterschiede zu diesen drei paradigmatischen Texten
führen zu dem Ergebnis, daß Mk als „Sonderform der Biographie
, etwa als anonyme Biographie" bezeichnet werden kann.
„Als solche ist sie dann tatsächlich original christliche Schöpfung
" (79).

Dieses Ergebnis wirft freilich auch Fragen auf: (1) Es wäre interessant,
diese Sicht mit der Geschichte des Apophlhegmas (Chrie. Pronouncement-
story) in Verbindung zu bringen, eine Kleingattung. die nicht zufällig als
Episodenform gehäuft in Mk begegnet und die in der Antike eine Darstel-
lungsform für Lehre und Bios von Philosophen ist. (2) Entscheidend für die
antike Biographie sind Geburt und Tod der Hauptperson - wodurch zugleich
der chronologisch-historische Rahmen gesteckt wird (vgl. die zweite
Studie). Aber die Geburt des Helden spielt in Mk überhaupt keine Rolle.
Diese Besonderheil könnte die Galtungsfrage tangieren. (3) Einige narrative
Züge des Mk könnte man eher als mythisch denn als biographisch
bezeichnen. Isl nicht manches in Mk erzählte und dadurch vergegenwärtigte
Epiphanie? Wäre Mk dann nicht nur eine anonyme, sondern näherhin
eine „mythische Biographie"?

(B) Für eine Biographie ist eine gewisse chronologische Reihenfolge
gattungskonstitutiv. Dem Vf. geht es in der zweiten
Studie darum, die mit dem Kerygmati sehen verbundenen chronologischen
Züge stärker zu beachten. Das Ergebnis, wieder
methodisch vorbildlich gewonnen, ist gleichfalls überzeugend:
Die chronologisch verkettenden Angaben sind im wesentlichen
redaktionell. In der Passionsgeschichte hat das Tagesschema
auch kerygmatische Funktion: Alles zielt auf den 7. Tag, die
Auferstehung.

Auch hier eine Anfrage: Die Zeitangabe „nach sechs Tagen" in Mk 9.2
wird (analog zur Gleichsetzung von „nach drei Tagen" mit „am drillen
Tag") als markinischer Hinweis darauf verslanden, dal.1 die Verklärung
noch nicht die Vollendung (der 7. Tag) sei. die erst mit der Auferstehung
erreicht wird. Könnte aber nicht hinter Mk 9,2 Ex 24,16 stehen („nach
sechs Tagen" = „am siebten Tag" kommt Golles Stimme aus der Wolke)?
Auch Hos 6,2 („nach zwei Tagen" = „am dritten Tag") wäre zu bedenken.