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Ausgabe:

1992

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

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Neuerscheinungen

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875

Theologische Literaturzeitung 117. Jahrgang 1992 Nr. 11

876

zu widmen (E. dal Covolo, Sulla natura degli studi patristiä e i
loroobiettivi, 13, 15, 17; S. Felici, Rilevanza degli studi filologici e
letterari nel'approccio ai Padri, 139, 140, 143).

Insgesamt kann dieser Band als interessante Einführung in und
vorläufige Bilanz über die heutige wissenschaftstheoretische Diskussion
der römisch-katholischen Patristik-Forschung betrachtet
werden.

Allcssandria Fulvio Ferrario

der Wirkungen der Moderne analysiert Herve Carrier, S. J.,
wobei seine These sich einprägt, daß Evangelisation unter den
aktuellen Bedingungen die soziokulturelle Umwelt (und nicht
das Individuum allein) im Blick haben müsse.

Der Band läßt insgesamt wünschen, daß im europäischen Kontext
die entsprechende Diskussion vertieft werden möge. Der
Protestantismus muß sich dabei authentisch zu Worte melden.

Rostock Jens Langer

Yuhaus, Cassian [Ed.]: The Catholic Church and American Cul-
ture. Preface by D. S. Nesti. New York - Mahwah: Paulist Press
1990. XVI, 115S. 8°.

Gerade zu diesem Thema im spezifischen Kontext dürfen die
protestantischen Erfahrungen nicht fehlen! Martin E. Marty
reflektiert sie, vom Umfang des Bändchens zu großer Kürze
gedrängt, von 1607 bis in die fünfziger Jahre des 20. Jh.s:

Das unübersehbare Selbstvertrauen amerikanischer Protestanten
, von Anfang an „dabeigewesen" zu sein, sowie ihre Rolle als
Initiatoren und Teilhaber einer moderaten Aufklärung beschreibt
Marty ebenso wie protestantische Dominanz in der US-
Gesellschaft. Und er erinnert daran, daß noch 1927 der Franzose
Andre Siegfried die Staaten eine protestantische Nation mit
ebensolcher Kultur nannte. Die zunehmende Distanz zwischen
Staat und kirchlich organisierter Religion führte auf dem Bildungssektor
mit der Gründung neuer kirchlicher Colleges zu
einer Privatisierung von Religion angesichts sich mehr und mehr
differenzierender Ausbildungsstätten auch in staatlicher Regie.
Die-wahrlich erhebliche-Spanne zwischen 1830 und 1950 charakterisiert
Marty mit dem Hinweis auf die Ungewißheit über
ihren Status, den Protestanten in der pluralistischen Gesellschaft
empfinden. In der Gegenwart wird der Stimme der Religion immerhin
auch im Bildungsbereich wieder mehr Gehör verschafft.
Das ist auch notwendig: "the church-related institution of higher
learning is(...)a small dement in the academiceconomy, but an
important local for stating alternative visions of life in the va-
rious central zones of culture. It is a time which will demand the
best brains, much energy, and a willingness to hear and speak
up." (115) (In einer Beschreibung der achtziger Jahre hat Marty
inzwischen speziell die Protestanten lutherischer Prägung zu
ökumenischer Weite aufgefordert: "The Religious Meaning of
the '80s", in: The Lutheran Jan. 3, 1990 25-29).

Wie sehr diese Analysen im akademischen Bereich ökumenisches
Allgemeingut sind, beweisen die Autoren der anderen Aufsätze
von ihrem kulturellen Hintergrund aus. Dabei ist es wohl
Aufgabe dieser aus Konferenzbeiträgen entstandenen Publikation
, den Blick von Angehörigen des katholischen Milieus in den
USA historisch und kulturell zu weiten.

David O'Brien beschreibt in Geschichte und Gegenwart praktizierte
Stile, die Integrität des Glaubens durch Trennung von der
gesellschaftlichen Kultur zu gewährleisten. Die Rolle der katholischen
Intellektuellen untersucht Margret O'Briens Steinfels. Sie
beschreibt hierbei die Gefahr des Antiintellektualismus in der
katholischen Gemeinschaft. Ihr Anliegen ist die Ermutigung an
die Intellektuellen, sich an einem Dialog über Glaube und Kultur
zu beteiligen. Drei Dimensionen der amerikanischen Demokratie
hebt John Coleman hervor, nämlich Konsumismus, Technologie
und Individualismus. Die katholischen Intellektuellen
müßten eine Führungsrolle bei der Meinungsbildung über eine
neue Vision für das Leben in der Gesellschaft übernehmen. Monika
Hellwig will menschliche Freiheit als Wert der amerikanischen
Kultur auch in der katholischen Kirche ernstgenommen
wissen. Das könnte - so ihre Auffassung - die Bedeutung des
Glaubens im öffentlichen Diskurs nur stärken. Die Ambivalenz

Akpunonu, Peter Damian: Die afrikanische Synode und die universale
Kirche (In: Bertsch, L.: Was der Geist den Gemeinden sagt. Freiburg: Herder
. S. 137-147).

Alberigo, Giuseppe: Ekklesiologie im Werden. Bemerkungen zum „Pastoralkonzil
" und zu den Beobachtern des II. Vaticanums (ÖR 40, 1991,
109-128).

Bertsch, Ludwig: Einleitung. Überlegungen zu einer zweiten ekklesiolo-
gischen Wende des Zweiten Vatikanischen Konzils (In: Bertsch, L.: Was der
Geist den Gemeinden sagt. Freiburg: Herder. S. 7-12).

Connor, R. A.: Contraception and the Contralife Will (Gr. 72, 1992,
705-724).

Hulshof, Jan: Christenen en de vrijheid van anderen. Mensenrechten als
hermeneutisch probleem in de katholieke traditie(TTh 32, 1992, 31-56).

Legrand, Herve: Collegalitedescvequesetcommunion deseglisesdansa
reeeption de Vatican 11 (RSPhTh 75, 1991, 545-568).

Logister, Wiel: Vrijmoedigheid in geloof en theologie. Reflecties bij de
vaticaanse instruetie over de theoloog (TTh 32, 1992, 3-30).

Lohfink, Norbert: Der weiße Fleck in Dei Verbum. Artikel 12 (TThZ
101, 1992, 20-35).

„Reri, novarum": 100 Jahre später. Eine Tradition, die gefeiert, kritisch
hinterfragt und weiterentwickelt werden muß (Themenheft Concilium 27.
1991. Heft 5).

Schatz, Klaus: Universalkirchlichcs Konzept und kulturelle Einheit (In:
Bertsch. L.: Was der Geist den Gemeinden sagt. Freiburg: Herder. S.
42-56).

Schmitz, Josef: Das Vernehmen und Bezeugen des „Wortes Gottes"
nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (TThZ 100, 1991, 205-221).

Thome, Josef: Gedanken zum Zölibat. Mit einer Einführung von F.
Lüttgen. Aachen: Verlag Mainz 1992. 51 S. 8'. ISBN 3-925714-58-8.

Wilfried, Felix: Die Vereinigung asiatischer Bischofskonferenzen
(FABC). Zielvorstellungen, Herausforderungen und Erfolge (In: Bertsch.
L.: Was der Geist den Gemeinden sagt. Freiburg: Herder. S. 148-167).

Ziegenaus, Anton [Hg.]: Maria und der Heilige Geist. Beiträge zur pneu-
matologischen Prägung der Mariologie. Im Auftrag der deutschen Arbeitsgemeinschaft
für Mariologie. Regensburg: Pustet 1991. 91 S. 8" - Mariolo-
gischc Studien, 8. Kart. DM 28,-.

Ökumenik: Ostkirche

Kirche im Osten. Studien zur osteuropäischen Kirchengeschichte
und Kirchenkunde. Im Auftrag des Ostkirchenausschusses der
Evang. Kirche in Deutschland und in Verb, mit dem Ostkirchen
-Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
hg. von P. Hauptmann. Band 34/1991. Göttingen: Van-
denhoeck & Ruprecht 1991. 197 S. m. 4 Abb. gr.8°. Lw. DM
76,-.

Einleitend vermerkt P. Hauptmann zu Recht, daß die Umwälzungen
des Jahres 1990 in Osteuropa wie auch in Ostdeutschland
die bei den Kirchen im Osten Europas trotz aller Bedrängnisse
und manchen Fehlverhaltens vorhandene Lebenskraft bewiesen
haben und damit die Wichtigkeit des dem Jahrbuch zugrundeliegenden
Arbeitsfeldes bestätigen.

Bei aller Bedeutung der aktuellen Entwicklung ist die kirchengeschichtliche
Detailforschung nicht zu kurz gekommen. Der
Aufsatzteil I bietet die Entfaltung von vier Fragestellungen. E.
Bryners Aufsatz „Der Zürcher Theologe Johann Jakob Ulrich