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Ausgabe:

1992

Kategorie:

Praktische Theologie

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 117. Jahrgang 1992 Nr. 1

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Berlin Christian Bunncrs

Gegenüber einer besonders im reformatorischen Christentum Praktische Theologie '.

öfter anzutreffenden Sorge, Meditation könne eine Art geistli- Seelsorge/Psychologie

eher Werkgerechtigkeit sein, betont Sudbrack: „Bereitung ist

menschliches Tun, gelungenes Gebet ist Gnade" (87). Gotteser- Birkemaier Rainer [Hg.]: Werden und Wandel eines neuen kirch-
tahrung erzwingen zu wollen, das wäre wiederum eine geschlos- ,ichen ßerufs Sechzjg Janre Seeisorgehelferinnen. Gemeinde-
sene Meditation, ja wäre „gelebte Gotteslästerung" (91). In Sud- referent(inn)en. Mit Beiträgen von M. Fritz, 1. Geißler, C.
bracks besonders der ignatianischen Tradition verpflichteten Kohl, W. Kirchschläger. München-Zürich: Schnell & Steiner
Buch finden sich Hinweise auf die reiche Meditationstheologie [989. 84 S. 8° Kart. DM 14,-.
und -praxis der evangelischen Kirche in Vergangenheit und Gegenwart
nur sehr selten. ,n der kaurn nocn zu überblickenden Diskussion über das

Thema „Frau in der Kirche" mit all seinen Ausfaltungen könnte
leicht ein kleines Buch übersehen werden, das sich konkret und
praxisnah, aber auch theologisch dem Thema nähert, welche pa-
storale Bedeutung der Frau in der Kirche zukommt. Es geht aus

Mittendorf, Hermann [Hg.]: „Gottes gesammelte Stückwerke", vom Beruf der „Seelsorgehelferin", den es in Deutschland seit

Hundert Jahre evangelischer Pfarrverein in Würtemberg. etwa siebzig Jahren gibt und dokumentiert Referate, die in einer

Stuttgart: Quell 1991. 176 S. m. Abb. 8° Kart. DM 24,80. Akademietagung zum 60jährigen Bestehen des Freiburger Semi-

^ , ...„„• „r nars für Gemeindehilfe und Religionspädagogik gehalten wor-

Durch den l. Teil, der „Theologische Reflexionen zum Pfar- ^

rersein heute" enthält, zieht sich das Problem der Prioritätenfin- über, dieses Büchleins wird nicht nur - jubi-

dung im Pfarrberuf. Landesbischof Sorg setzt die Prioritäten.bei ,äumsmaßl _ zurückgebiickt, und auch wenn Martin Fritz, der

den klassischen" Pfarramtsaufgaben. D.e Pfarrfrau G. Schule Jahrzehnte hjndurch Leiter des Seelsorgehelferinnensemi-

mochte im Konflikt zwischen Ord.nat.ons- und Ehegelubde die Magdeburg war, die geschichtliche Entwicklung dieses

Priorität bei der Ehe sehen und die geistlich» Überhöhung des a,en Laienberufes der Kirche" (8) nachzeichnet,

ordmierten Amtes durch ein am Volk Gottes orientiertes Denken ^ ^ ^ ^ ^ historiscnern Interesse, sondern

korrigieren. R. Strunk versteht pastorale Existenz als „ Entdek- um ^ ^ Kenmnis def Vergangenheit das Werden des Berufes,

ken können". - Der 2., umfänglichste Teil enthalt eine Chronik ^ ^ 1%? ^ Bezeichnung „Gemeindereferent.n" trägt, zu

Jer „Hundert Jahre Württembergischer Pfarrverein von H. ^ ^ an ^ Zukunft d)eses pastora|en Diens,es mitzu-

tnmer, illustriert durch charakteristische Auszuge aus dem arrjejten

.Kirchlichen Anzeiger" (37-105). - „Zeitzeugen erinnern sich" ^"hauptamtlich pastoral arbeitende Frauen - und Laien
»m 3. Teil: L. Volz an die schw.er.gen Anfange der Theologinnen übefh _ jn der Kirche Zukunft habe„t wird dann durch einen
b>s zu ihrer Gleichstellung, R. Scheffbuch an die Beziehungen ^ Scnwester /„^G^r gezeigt, in dem analoge Entmischen
„ Pfarrer und Pietismus in Württemberg H R.ess und wick, jn einem Und der Dritten Welt, in Mosambique, be-
H- Rucker an ihre persönlichen Erfahrungen mit der Landesk.r- schrjeben wefden Djeser Dienst der Frau in der Kirche hat nach
che. Aus der jungen Generation sagt B. Liebendörfer, was er vom ^ ^ ^ Mosambique einen speziellen Auf-
Pfarrverein erwartet. - Erinnerungen an „Originale und Or.gi- ( ^ dje FanlllienSeeiSorge, für das Sakrament der Taufe, die
"dies aus der Württembergischen Pfarrgesch.chte bringt auch Vorbere)t auf die Eucnaristie und das Wachhalten des eucha-
der 4. Teil, dem sich eine Bestandsaufnahme und perspektivische ___,______■.. -.— - .

Gedanken zum Pfarrverein von Mittendorf anschließen. Der Ju- »tischen Sinnes der Gemeinde, sowie für den Trost der Sterben
Wäumsband ist ein informativer und kurzweiliger Beitrag zur den ,und de,r Angehörigen der Verstorbenen.
Pastoraltheologie und zur Geschichte des Pfarramtes. Christoph Kohl untersucht in seinem Beitrag den ekkles.olog.

sehen Ort der Gemeindereferentin bzw. des Gemeindereferen-

E W. ten. Ausgehend von den Aussagen der Enzyklika „ Mystici corporis
" und des II. Vatikanischen Konzils analysiert und kritisiert
das Rahmenstatut für Gemeindereferent(inn)en, das von der

Adriaanse, H. J.: Godsdienstwijsgerig onderzoek in Nederland 1980- Deutschen Bischofskonferenz (in der Fassung von 1987) vorliegt

"0; een overzicht (NedTht 44, 1990,308-331). und die Laienposition vom Klerus klar absetzt. Aufgrund der

Balthasar, Hans Urs von: Bibliographie 1925-1990. Freiburg-Einsie- Communio-Ekklesiologie des II. Vatikanischen Konzils kommt

eln: Johannes 1990. 175 S. 8. Lw. DM 32,-. er zu Aussagen, in denen nicht zuerst das vom geweihten Amts-

s -j Mein Werk. Durchblicke. Freiburg-Einsiedeln: Johannes 1990. 113 träger Unterscheidende eine Rolle spielt, sondern das mit allen

■ Kart. DM 23.-. Christen und auch mit anderen pastoralen Diensten Gemein-

nie "'""'•Werner Frei"it nutzen oder den Sabbat empfangen (Diako- same Er sient das Spezifikum des Dienstes der Gemeinderefe-
u|e I99| 4 216-226)

Hin.,.' U - ~ . . . , „. . . — rent(inn)en als integrierendes Element von „Kirche als Commu-

"inzen, Georg: Zum Thema „Eucharistie und Kirchengcmeinschaft . ■ „ „. . ~. . n ..

padcrhnr„ D c. ,„„„ o' u j • u <-■ c u u i nio . Dieser Dienst tragt Verantwortung dafür, daß die
. crD°rn: Bonifatius 1990. 100S. 8-Handreichungfür Erwachsenenbil- . . e e , ,

dun8 Religionsunterricht und Seelsorge. Kart. DM 15.80. Gemeinde ihre Sendung erkennt und erfüllt - unbeschadet der

Müller-Kent, Jens: Religionsunterricht und Militärseelsorge im Osten Letztverantwortung des ordinierten Amtes,
eutschlands. Einige Anmerkungen zu zwei umstrittenen Westimporten Während die frühere „Seelsorgehelferin" zumeist ehelos blieb,

'PfrBl 91, 1991, 56-58). leben heute die Gemeindereferent(inn)en oft in Ehe und Familie.

b ^"ke-Bugzel, Sabine u. Alfred Büß [Hg.]: Geisteskinder. Ein Lese- Deswegen untersucht Walter Kirchschläger, ausgehend vom

WestfZ|Um Kircnen,ag- Dortmun,d: Arbeitsstelle der Evang. Kirche von Neuen Testament, was Ehe bzw. Ehelosigkeit im pastoralen

a en 1991. 252 S. m. Abb. 8. Dienst bedeutet: Beauftragung zum pastoralen Dienst ist Beauf-
blioarZ; E?' ^ Theology of pastoral communicat.on: themes and bi- Zeugnis. Der jeweilige Lebensstand als Stand der

"ographical sketch (Sal 52, 1990,621-675). i u u. . a a- t ~~ i

„ S'efSert, Folker: Prophe.ie und Diakonie. über das „Amt" im Neuen Te- Liebe &ht notwendig in dieses Zeugn.s ein.
s'ai«ent, verglichen mit heutiger kirchlicher Praxis (Theologische Beiträge Das Buch vermittelt viele Anregungen nicht nur für Geme.n-

' l99i, i74_i94j dereferent(inn)en, sondern für pastorale Dienste überhaupt. Der

b SorB. Theo: Einladende Kirche. Stichworte zum Thema Gemeindeauf- Ausgangspunkt, ein Frauenberuf in der Kirche, wird allerdings

au (Theologische Beiträge 22, 1991, 7-20). m. E. zu zeitig verlassen. Es ist auch ein „Schönheitsfehler", daß