Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1992

Kategorie:

Dogmen- und Theologiegeschichte

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

449

Theologische Litcraturzcitung 117. Jahrgang 1992 Nr. 6

450

des Lebens erfordert, nicht zuletzt angesichts der gegenwärtigen rose" (F. Köhler; 65-203). Alte Bezeichnung ist rota (bezeugt seit

ökologischen Herausforderung, Beachtung. Die vorliegende Mo- 1274). oft übersetzt als „Glücksrad", erst später „Rose" (zuran-

nographie, die in beeindruckender Weise die denkerische Lei- tiken Bedeutung der Fortuna. Göttin des Zufalls, mit Attribut

stung des Philosophen und Bibeltheologcn Oe. vergegenwärtigt, der rota, Symbol des schnellen Wechsels, vgl. Roscher 1.2. 1506).

dient einer dem theologischen Vermächtnis Oe.s angemessenen Die älteste erhaltene F. (Bcauvais. St. Eticnne. 1130; Abb. 2)

Erkenntniserweiterung. zeigt erstmals Fortuna selbst als treibende Kraft im Zentrum, in

der Laibung steigende und fallende Menschen. Im deutschspra-
Jena Eberhard Pältz chigen Bereich zuerst Basel. Münster (vor 1213); hier im Scheitel
--- ein Thronender. Bildprogrammc sind häufig der Apk entnommen
und entsprechen so dem Endzeit-Tenor der Kirchcn-
1 Das geistige Profil Oes und die Tragweite seines Werkes stellt der Vf. Westfassade. In Nürnberg. St. Lorenz, in der Vcrglasung (nach
auch in seiner Octingcr-Biographie (R. Brockhaus Taschenbuch Band 1353) ist im Zentrum Gottvater umgeben von Engeln dargestellt.
107) 1990 dar. zwischen den Lanzetten agnus dci. die 4 Lebewesen, dazu Stiftcr-

- wappen und ehem. Kirchenpatron. Nicht als „Christus. Sol iusti-

tiac" zu deuten ist die Sonne im zentralen Oculus der F.. z. B. in

IBavel, T. J. van:] Collcctanea Augustiniana. MclangcsT. J. van Bavel. Wismar, St Nicolai (nach 1435)

Publ. par B. Brüning. M. Lamberigts. .1. van Houtcm. Leuven: Univcrsitv ,_ Kl . , ,. . .. , ^ .. ,. .. _ _ .

p_ . .. ____.....f......___ T.......„ .„„ ' In der Neuzeit wird, nach last gänzlichem Zurücktreten, die F. Ende des

Press; Leuven: Pcetcrs 1990. XXXVIII.428S.. 1 Tal. u. Vlll.S. 429-1074 . , . .. ., . _.. *T. .. , , c c.

0r „ ,. , „ , . , . i , . , _____ 18. Jh.s wieder beliebt: vgl. Schinkels Musterkarte von F.-Figurationen lur

gr.« = Bibliothcca Ephcmcridum Thcologicarum Lovaniensium. XCII. A ».j:.r. imi/iu.<i> i m tu ■ u r- ■ c

u B Kart BEF 3000 Berlin St. Pctri. 1814 (Abb. 65). Im 19..Ih. begegnen auch F. bei Synagogen

u ... ' , _ '"' „, ,........„. _ . und Profanbauten (189). ein Rückgriff auf Architckturformen des MA. der

neiligenthal. Roman: Wer waren die „Nikolaiten".' Ein Beitrag zur „ . , „ . . .... . . .

Tu i . ■ . . - ... „. •________ ,„ .„ ° im Rahmen des zeitgenossischen Historismus zu sehen ist (zu diesem

I ncologiegcschichtc des frühen ( hnstentums (ZNW 82. 1991. 133-137). RGG-1 III 369-371 H-G Gadamer)

Jacob. Christoph: Zur Amtstcrminologic des Johannes Chrvsostomus .. , ' _ ' , .. ,'_ .,. ,, , ......

(TThz 100 1991 307-315) Nach „Fensterwrrwgelung (E. v. Ktrchbach-Mullcr; 203-

Jaspert, Bernd: Gerhard Tersteegen als ökumenischer Theologe 213) wird „Fensterverschluß" (E. Fitz. W. Haas. I. Haug. F. Ko-

(MEKGR 39. 1990.207-234). bcr: 213-256) behandelt, im Unterschied zum „Fensterladen"

Lang. Bernhard: Der Himmel: zur Kulturgeschichte des ewigen Lebens (Bd. VII) lichtdurchlässige Verschlüsse, schon in der Antike aus

(ZW 62. 1991.209-220). Maricnglas oder Glimmer, auch aus durchscheinendem Marmor

Lentzen-Deis. Wolfgang: Der „pastor bonus" und die kirchlichen „pa- und Alabaster. Glasfenster in Kirchen bezeugt schon Gregor v.

stores" (TThZ 100. 1991.276-288). Tours; gebräuchlich wohl seit 11 VI2. Jh. Für bürgerliche Wohn-

Rade. Martin: Aspekte seines Wirkens. Marburg: Universitätsbiblio- häuscr dagcgcn crst im SpätMA. meist Tür Begüterte; in Nürn-

E «TAw ?,s" ' ^ 8 = schn,,cn dcf univ«*i«,«bibli«hel< ma|- berg jedoch auch für niedere städtische Beamte (lt. Baumeister-

d„- T .. ~ . . ... „ u - „ . . . . ._. buch von 1464/1475); allgemein üblich wohl erst seit dem 1 7. Jh.

Reinhardt. Klaus: Christus, der „kleine Hute - Pastorale C hnstologie ' ° . .

bei Johannes vom Kreuz und Luis de Leon (TThZ 100. 1991. 114-125). Haufi8 statt Glas lichtdurchlässiges organ.schcs Material (T.cr-

Sehönberger. Rolf: Was ist Scholastik? Mit einem Cicleitwort von P. naut- Leinwand. Papier).
Koslowski. Hildesheini: Bernward 1991. 125 S. 8 - Philosophie und Rcli- I 786 notiert Goethe auf der Italien reise in Torbolc. daß ..die Zimmer
8'on. 2. keine Fenster, sondern oclpapiernc Rahmen" haben, aber ..es ist doch
Sommer. Wolfgang: Ein frommer Aufklärer: Erinnerung an Johann Sa- köstlich drinnc seyn " (227). - Als Material für gitterartig durchbrochenen
'orno Seniler (DtPrrBl 91. 1991. 364-368). Fenstcrverschltiß (Transennen) dienten in der Antike Marmor oder Kalk-
Steinacker, Peter: Luther und das Böse. Theologische Bemerkungen im stein, erhalten in frühchristlichen Kirchen Roms (vgl. DACL V. Abb.
Anschlußan Luthers Schrift „ De Scrvoarbitrio" (I 525)(NZSTh 33. 1991. 4331-4334). gefaßt in hölzerne Rahmen (S. Apollinarg in ( lasse, hei Ra-
'39-151). venna) -. Der Zugänglichkeit der F. von außen dienten Laulgänge: so

Widmann, Peter, and Theodor Jorgensen: Karl Barth og den lutherske schon an der sog. Basilika in Trier, um 310 n.Chr. (253).

'radition. Et tcologisk opgor i nordisk peispektiv. Mit einer deutschen Zu- Ein kurzer Artikel behandelt das „Fernrohr" (F. A. Kirchvogcl

^mmenlassung. Arhus: Univcrsitctsl'orlag 1990. 206 S. 8 . Kart. sKr _ a. W. Vlicgenhart; 257/276), von den Vorstufen in der griechischen
Antike (linscnloscs Sehrohr) und den Anfängen astronomischer
Verwendung im MA (Abb. 1: Miniatur des 13. Jh.s. Ptole-
mäus mit Sehrohr) bis zur Erfindung des F. mit Linsen, wohl um
1608. und der technischen Vervollkommnung im 18. und 19. Jh.
(Abb. 3: Spicgcl-F.. Dresden. 1742). - Als Attribut wird das F.

Reallexikon zur deutschen Kunstgeschichte. Hg. vom Zcntralin- nicht nur dem Astronom und Gcometer beigegeben, sondern

stitut für Kunstgeschichte München. Redaktion: K.-A. Wirth. auch der Philosophie, der Prudentia u. A. In der Emblcmatik ist

198 7V/ 520Sf8' 48 5-96: Fenstcrrose-Firnls- München: Beck cs Zeichen negativ des Neides (Abb. 8). positiv bedeutet es u. a.

" ' die Verstärkung des Aufblickes zu Gott, unter Bezug auf Lk 10.23

Pension Teil I: (Abb. 9).

Der seit unserer letzten Besprechung (ThLZ 114, 1989. 10, Interessante h.stonsch-pol.t.sche Pcrspckt.vcn ergeben steh

745f) erschienene Band VIII wird eingeleitet durch ein dankens- aus Art- -FalUHgr (W. Müllcr-W.cncr: 304-348). F. sind „alle

erweitertes Abkürzungsverzeichnis (I -62). s,änd,8 vcrtcidigungsmäßig ausgcbautc(n) Orte, die überregio-

Li ... nalc Aufgaben hatten", wobei cs gleich ist. „ob solche F. als

"'■freich wäre, wenn allgemein unter den Disziplinen Einheitlichkeit bcwohnt odc,. als rcjn nliiitärischc Stützpunkte

' «DKurzungen vereinbart werden konnte. So wird z. B. Paulv Wissowa ... ,, ,,, ,^

■RMlencyclopädiederclass.AI,er.umsw,sscnschaf."ganzunte,'sch,cd nurim Kriegsfall voll benutzt waren (305). Damit crwc.tcrt sich

^kürz,: In RAC. RGG. LThK als PW; bei S. Schwertner. Internat. Ab- dcr Thcmcnhonzont auf städtebauliche Fragen, aber auch auf

;Urzungsvcrzcichnis für Theologie und Grenzgebiete als PRE: in den die politische Geschichte. Besonders aufschlußreich 4 Tafcl-
K|chti,

^bkürzung für.. Realcncyklopädie für Theologie und Kirche" ist. die Vor- nach dem dreißigjährigen Krieg. 3. im 18. Jh.. 4. nach 1815). Auf-

Christliche Kunst und Literatur

, , O"' • V I / V 1^.11111.9 IUI I I IWIV|I« UIIV1 Mlt.ll / I ( i ' 1 V i V, Ul.l Iii III Vi V. I > ■

^'chtlinicn des DAL in RDKu.RbK als RE. was die It. Schwertner übliche Zeichnungen des Vf.s mit Deutschlands F.-städtcn n.f. (I. vor. 2.

hkürzung für „Realcncyklopädie für Theologie und Kirche" ist. die Vor- nach dem dreißigjährigen Krieg. 3. im 18. Jh.. 4. nach 1815). Auf-

u Cl|n des „Theologischen Rcallexikons" (TRE). fallend ist in den ersten drei Perioden das Schwergewicht nach

^ie ersten Artikel führen den am Ende von Bd. VII aufgenom- Westen und Südosten, anfangs auch nach Norden hin. während

'Tlenen Themenkreis „Fenster" weiter, zunächst mit „Fenster- die F. im Osten, entlang Elbe. Oder. Weichsel (dazu Königsberg