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Ausgabe:

1991

Spalte:

917-919

Kategorie:

Kirchengeschichte: Mittelalter

Autor/Hrsg.:

Leclercq, Jean

Titel/Untertitel:

Bernhard von Clairvaux 1991

Rezensent:

Holze, Heinrich

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Theologische Literaturzeitung 116. Jahrgang 1991 Nr. 12

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^kert. Jost: „ich ermahne euch bei der Sanftmut und Milde des Chri- von Clairvaux (Saint Bernard Mystique, 1948; L'armour des let-

s,us" (2KorlO,l) - Zur pastoralen Strategie des Apostels Paulus (TThZ tres et le desire de Dieu, 1957; La Spmtualite du Moyen Age,

'°0. 1991, 39-55). 1961). L., der auch eine kritische Werkausgabe vorgelegt hat

El'ott, John H.: Paul.Galatians,andtheevileye(CThMi 17,1990,262- (Tractatus et Opuscula, 1963), entfaltet das „Lebensbild" Bern-

p". hards in zwei Schritten.

t'1'ot.j. Keith: Textkritik heute (ZNW 82, 1991,34-41). Im ersten Teji zeichnet er „ein geschichtliches Portrait". Kri-

CoHamm.D.:ZacchaeusRevisitedOnceMore:AStudyofVindicationor ^ sondjert L dje zeitgenössischen Zeugnisse zur Vita Bern-

Hei^i0p?(^blc72"199^1,•249"2^2^; ^ „ ,. h„7S3 « nwBibl hards aufihre historische Glaubwürdigkeit hin. Zunächst werden

72/99/ 182 i9en0ry SUSa Adul,ereSs(J°hn 7'53"811)(B,bl Kindheit und Jugend skizziert (9fT). sodann die Motive beschrie-

Horn, Friedrich Wilhelm: 1 Korinther 15,56 - ein exegetischer Stachel ben, die Bernhard zusammen mit fast allen seiner Geschwister

(ZNv 82. 1991,88-105) zum Klostereintritt veranlassen (20ff). Schon früh erweist sich

Kalin, Everett R.: Re-examiming New Testament canon history: I. The Bernhard als entschiedener Reformer, der mit „ Radikalität" das

«non of Origen (CThMi 17, 1990. 274-282). Mönchtum zu seinen Ursprüngen zurückführen will. Sein

Kingsbury. Jack Dean: Observations on „ thesonof man "in theGospel >>Wachsende(r) Einfluß" bleibt nicht auf Clairvaux beschränkt:

Börding to Luke (CThMi 17,1990, 283-291). L zeigt, wie Bernhards reformerisches Streben, das zunächst vor-

(c5^n,z- Edgar: Images of the resurrection in the New Testament wiegend auf das Mönchtum ausgerichtet ist. zunehmend eine

HiMi 18, 1991 98-108). 1Q,rThM l7 ,qq0 kirchliche und politische Dimension erhält (43ff). In das letzte

429:439' name °f G°d d'Srepute: R0ma"S 2:17"29 <C ' Jahrzehnt se.nes Lebens fällt die Auseinandersetzung mit Abä-

KrodeL Gerhard: The "Religious power of law.essness" (Katechon) as lard, der Kampf gegen die Katharer sowie sein umstrittener Ein-

Precursor of the "Lawless one" (Anomos) 2Thess 2:6-7 (CThMi 17, 1990, satz für den zweiten Kreuzzug (68ff). Mit einer Skizze der „letz-

440-446) ten Lebensjahre" und mit eindrücklichen Zeugnissen des Abtes

Lambrecht, J : Transgressorby Nullifying God's Grace. A Study of Gal von Clairvaux zu Tod und Sterben endet dieser Abschnitt über

2-I8-2i)(Bibl 72. 1991.217-236). die Vita.

Lmdboe. Inger Marie: Women in the New Testament. A Select Biblio- im zweiten Teil seines Buches entfaltet L. „die Botschaft"

Sraphy.Oslo: University of Oslo 1990. 90 S. 8 - Bibliography Series, 1. Bernhards Anknüpfend an E. Gilson. „Die Mvstik des heiligen

McCartney.DanG.:Logikosin 1 Peter 2,2 (ZNW 82, 1991, «8-132). Benhanj von Ciairvaux" (frz. 1932, dt. 1936). ist es auch sein

Mwi"*' °aVid : He"eniS,ic His,orians and ,he Sty'e °f AC'S ( Ziel. Bernhard als Theologen zu interpretieren. Es gehe darum.

m„ j" 4i. 66*' .,, ■ der Genese seines Denkens über die einzige Wirklichkeit nachsende
. Theresia: „Wen der Herr liebhat, den zuchtigt er (Hebrl2,6)- „uciuciiotju & ...

2"m alttestamentlichen Hintergrund einer christlichen Paränese (TThZ zuspüren, die in seinen Augen zahlt: die Vereinigung des Men-

100. 1991. 23-38) sehen mit Gott, die ein Aufeinanderzugehen von beiden Seiten

Moloney. Frandis J.. SDB: A Sacramental Reading of John 13: 1-38 voraussetzt." (118) Daraus ergibt sich für L. die Darstellung der

(CBQ 53. 1991, 237-256). wichtigsten Schriften Bernhards in chronologischer Reihenfolge.

Monshouuer. D.: The Reading of the Prophet in the Synagogue at Naza- jn der sich zugleich die Entwicklung seiner Theologie widerspiegln
(Bibl 72. 1991. 90-99). geit. Als eigentliche Intention des bernhardinischen Denkens
^O-Neill. J. C: The Word Did Not "Become" Flesh (ZNW 82. 1991. ^ L Gm jn der Begegnung mit dem Menschen" (119ff) her-

~.27^ . „ w- aus und verdeutlicht dies an den Ausführungen über die Demut.

^mf^lT' ChriS'ian Pr°PheCy: ^ UPO" 3 die Gottesliebe und das Verhältnis von Gnade und freien Willen.

Reumann", John :Colossians 1:14: historyofexegesisandecumenicalad- Christus, „der Mittler" (137ff). hat diesen göttlichen Heilsplan

vance (CThMi 17. 1990.454-461). durcn seinen Tod verwirklicht und dadurch Erlösung für die

Sabugal. Santos: El vocabularioanastasiolögicodel NuevoTestamcnto: Menschen gewirkt. Weil er als das fleischgewordene Wort die Er-

P°lisemiasemänticayteolögica(RAE 30. 1989.385-401). fahrung des Menschseins gemacht hat. ist er „unser Vorbild in

-: Ucuraciöndel„cojo de nacimiento"por Pedro (Act 3. l-ll)(RAE der Erfahrung seines ganzen Lebens" - ein Gedanke, aus dem

32-1991. 565-613). Bernhard seine umfassende Theologie der Nachfolge entwickelt.

^Sandt.Huub van de: Whyis Arnos 5,25-27 quoted in Acts 7,42f?(ZNW ^ , Gottesrnutter Maria" gilt ein weiterer Abschnitt, wobei L.

• 1991, 67-87). f dje mrJiische Verankerung ebenso wie auf die christozentri-

«uSfmt?M AU,°rität " MarkuSeVan8e- sehe Ausrichtung der mariologischen Äußerungen Bernhards

Serna.E.dela:Losorig,nesdeCorintios(Bibl72. 1991, 192-216). aufmerksam macht (149ff). Die heilsgeschichtliche Bedeutung

Smiga: Romans 12:1-2 and 15:30-32 and theOccasion ofthe Letter to der „Kirche" besteht für Bernhard dann, daß sie das Erlösungs-

'he Romans (CBQ 53, 1991. 257-273). werk Christi vergegenwärtigt. Daß sie dies vermag, obwohl sie

Smith. Robert H.: Matthew 27:25. the hardest verse in Matthew'sgospcl aus begrenzten Menschen besteht und als hierarchische Institu-

(CThMi 17. 1990.421-428). tion geordnet ist, kennzeichnet ihr „Geheimnis" (157ff). L. zeigt.

Stylianopoulos. Theodore: The indissolubility of marriage in the New daß Bernriards Ekklesiologie sich aus seiner Christologie ableitet

Testament: principle and practice (GOTR 34. 1989, 335-345). und darum vom Gedanken gegenseitigen Dienens durchdrungen

Trümmer. Peter: Die blutende Frau. Wunderheilung im Neuen Testa- ^ djeser ,ntentjon jb, sich ^ Forderung nacn ejner

ment. Freiburg-Basel-Wien: Herder 1991. 184 S. 8 . Lw. DM 28,-. . ... . c . „. . . . .

geistlichen Erneuerung der Kirche, wie sie die gregorianische
Reformbewegung programmatisch vertrat. Abschließend be-

KirchenaeSChichte: Mittelalter schreibt L^den Weg des Chris^n"(l70f0. An dieser Stelle zeigt

3 sich, daß das Denken Bernhards von „einer tiefen persönlichen

Erfahrung des inneren Kampfes" (171) geprägt ist. was L. dazu

Leclercq Jean: Bernhard von Clairvaux Ein Mann prägt seine veranlaßt VQn einer Theo, j der Bußfertj kejt- zu ecnen

Zeit. Ubers, von H. J. Benning. Munchen-Zurich-Wien: Ver- __. . . ,° „ B, . , „ ,

lag Neue Stadt 1990. 198 S. 8 = Große Gestalten der Christen- Sie gewinnt in Umkehr und Demut. Kontemplation und Gebe,

heit Pp DM ">S - Gestalt und weist dadurch über sich hinaus auf Gott selbst, auf

das Erkennen seiner Wahrheit und auf die Einheit mit ihm in

Mit diesem handlichen Buch aus der Reihe „Große Gestalten vollkommener Liebe,

der Christenheit" gibt L. anläßlich des Jubiläumsjahres 1990 ein L. hat mit seinem Buch eine konzentriert geschriebene und

Resümee seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit dem Abt doch leicht lesbare Einführung in Leben und Denken Bernhards