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Ausgabe: | 1991 |
Kategorie: | Dogmen- und Theologiegeschichte |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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Theologische Literaturzeitung 116. Jahrgang 1991 Nr. 10 758
Daß hier Verbindungen vorliegen, war immer klar, neu ist die so wie die Dissertation des Vf.s über die Geschichte der evangeli-
itarke Bewertung dieser „Wurzel". Trotz des Untertitels (Plural!) sehen Retraite-Bewegung 1976. Inzwischen ist der Vf. Leiter
erden nämlich andere Einflüsse (Arnold, Madam Guyon Arndt eines Hauses der Stille und versucht mit ökumenischem Geist
"a•) zwar erwähnt (87). aber kaum behandelt oder nur in ihrer und auch im Sinne Tersteegens zu wirken. Diese innere Sympa-
edeutung öfters zurückgewiesen (Madam Guyon). Dabei wird thie zu Tersteegen durchzieht das Buch in angenehmer Weise.
0r allem über die Bücher von H. Bremond (s. Literaturverzeich- Auf jeden Fall liegt ein ernstzunehmender Gesprächsbeitrag vor.
"'s. 192) der Zugang gesucht. Der Vf. ist sich zwar bewußt, mit Als Mangel muß einmal mehr beklagt werden, daß das Buch kei-
?? Quellen „nicht in üblicher Weise gearbeitet zu haben" (185). nerlei Register hat, obwohl Wolff den Wert derselben bei Lude-
11 dieser Einschränkung hat er der Tersteegenforschung eine wig zu schätzen weiß. Die holländischen Briefe Tersteegens hät-
w'chtige Akzentsetzung verliehen, auch wenn hier sicher noch ten in der neuen wesentlich vollständigeren Fassung benutzt
mchr geforscht werden muß. Der Exkurs über eine Neubewer- werden können (Hg. C. P. van Andel in Texte zur Geschichte des
u"g des katholischen Quietismus (147-155) ist über Tersteegen Pietismus V Bd. 8 Göttingen 1982). - Insofern heißt der Adressat
'naus von Bedeutung. Freilich - und hier liegt für mich die auf S. 48 Anm. 7 Vervelt und nicht Vorveld. - Ärgerlich ist. daß
renze des Buches - der Verfasser ist nicht an einer historisch auf S. 95 oben eine oder mehrere Zeilen fehlen.
nachollziehbaren Forschung interessiert, sondern an ideenge-
j*n»chtücher, „geistlicher Verwandtschaft" (99). Der mehrfache Potsdam Peter Schicketanz
nweis, daß man Texte der französischen Mystik und Terstee-
ln^s auswechseln könne, weil sie so identisch seien, ist zwar ein
Sin'2- a°er letztlich noch kein Beweis im wissenschaftlichen -
erstn' Wenn zwei dasselbe sagen, muß es noch nicht dasselbe sein,
chesT*1' WCnn 100 Jahre dazw!?chenliegen- Der 3- Teil des Bu" Arazo, August Monzon: Newmann y cl personalismo (RAE 31. 1990.
dient dem Nachweis der „ Übereinstimmung mit der luthe- 889-903).
"en Rechtfertigungslehre" (155-182). Hier kommt der Titel Backes, Jakob: Die Glaubensanalysc Alberts des Großen (FS 72. 1990.
Js Buches zum Zuge. Das dreifache Solus der Reformationszeit 272-288).
"a bei Tersteegen ohne Abstriche wiederentdeckt. Wolff steht Bavaud, Georges: Lc recours ä fautoritc de saint Augustin dans M debat
ar"it in der Nähe von Gerhard Ruhbach der Tersteegen (vor ecclesiologique francais du XVIIe siede (Aug <L) 40. 1990.975-996).
allem aufgrund seines Testamentes von 1769) als „rechtgläubi- Berranger, O. de: Pour une lecture theologiquc de fhisto.re chez New-
«"Pietisten" bezeichnet (in: G. Ruhbach und J. Sudbrack Hg, man.NRTh 1,2 .990.82.-842).
£r°ße Mystiker. Leben und Wirken, München: Beck 1984. 256). , ü"' R; = La gcncsc dc 'a Spir"Ua",e ,c"hard'cnne (NRTh 112,
Cr befind „ .j. 1990,080-701).
de bindet s«ch damit aber m direktem Gegensatz zu Ludewig, Chapelle, A.: Meditationssur nos_premiersparcnis" (NRTh 112. 1990.
^ e'ne „ Distanz zum Erbe der Reformation" feststellt (650 und 702.717)
• Wallmann, der im Handbuch: Die Kirche und ihre Ge- Clendenin, Daniel B.: A Conscious Pcrptexity-Barth's Interpretationof
nichte. Hg. Bernd Moeller, Der Pietismus, Göttingen 1990 Schlcicrmachcr(WTh! 52. 1990. 281-301).
"gst feststellt: „Die Ferne zur reformatorischen Theologie ist Fäh, Hans Louis: Johannes Duns Scotus: Gegenstand und Wisscn-
"'eht zu übersehen." (35) Wolff umschreibt seine Auffassung der schaftscharaktcr der Theologie (FS 72, 1990. 113-236).
re'ormatorischen Theologie als Betonung des extra nos, als Fiorelli. LewisS : The HolySpirit in thethoughtofSaintFrancisofSalcs
"S'cht der vollständigen Sündhaftigkeit und der Ausschließlich- <Sal 52- 199°- 309-332).
Je" der Erlösung durch Christus" (40). Hier bedarf es mit Sicher- , " ™ * Nwman: R'Chard HurrC" Froudc <,803-
tleit weit krr 1836)(RAE 31. 1990. 839-866).
erer Klärungen. ^ Hei|ige Geisl im Verständnis Luthers und der lutherischen Theolo-
wolff ist mehr an den theologisch-frömmigkeitlichen Konsc- gic. Erlangen: Martin-Luther-Verlag 1990. 118 S. 8 - Veröffentlichungen
quenzen als an historischen Fragestellungen im engeren Sinne der Luther-Akademie Ratzeburg. 17.
'"'eressiert. Daraus ergeben sich kritische Rückfragen: Warum Heilher. Theresia: Der Weg in die Freiheit (EuA 66. 1990. 433-443).
w""d Ludewig vorgeworfen daß die Unterscheidung zwischen Herms, Eilen: Schlciermachers Eschatologie nach der zweiten Auflage
ei8enen Erfahrungen und übernommenen Quellen „nicht nötig der „Glaubenslehre» (ThZ 46. 1990 97-123)
y auch nicht möglich" (41) ist? Traditionsübernahme wird na- m r^T t »'« August.n (RAE 3 990, 821-838).
türlioh ri u j- r-^r _ u , . , »■ . Lambengts. Mathijs: Julien d Eclanc et Augustin d Hippone: deuxcon-
"cn durch die eigene Erfahrung begrenzt, aber jeder Mensch ccptionsd-Adam<Aug(L)40. 1990. 373-410).
dj lmmt n'cht einfach in Traditionen, sondern vennnerlicht Lazcano,Rafacl:J.H.Ncwmancnlaculturadelcnguacastcllana:publi-
einen und die anderen bekämpft er oder läßt sie liegen im cacioncs aparecidas a lo largo de unacenturia( 1890-1990) RAE 31. 1990.
^ufe seines Lebens. Insofern habe ich auch Bedenken, unter Be- 905-929).
^fung auf Hoffmann Tersteegen 1734 als fertige, reife, religiöse Mahlmann. Theodor: Jakob Andrea im Lichte neuerer Forschung
ersönlichkeit hinzustellen und insofern hätten alle späteren Zi- (LuThK 14. 1990. 139-153).
ate keinen Bezug zu seinem Lebensalter (43). Hier liegen anthro- Morales. Jose: La justificacion en el pensamiento de John H. Ncwman
logische Vorentscheidungen beim Vf. vor, die ich so nicht ak- (RAE 31,1990. 867-888).
gieren möchte. Damit hängt auch zusammen, daß Pawlas, Andreas. Zu den Emnüssen der Erlanger Theologie auf das Bal-
Gefiihlc.v. _ . t _, . tische Luthertum: A. v. Oellingens Nahe und Distanz zur Theologie J C
e uh,sa gumente zugunsten theolog>scher Klarheit abgewertet k. von Hofmanns (ZBKG 59. 1990. 199-214)
raen. Welches Menschenbild steht hinter dem Satz: „ Das Stil- Pe|land> Gi||cs: u th(,ologlc et ,.excg6sc dc Marcc| d.Ancvre ^ , Cor
em C * tiefere EbCne dCS Mcnsenen als nur elne 15:24-28. Un scheme hellenistique cn theologic (Gr. 71. 1990.679-695)
j nationale und intellektuelle Ruhestellung" (42) Hat der „See- principe. Walter H.: Some cxamples of Augustines influenccon medie-
"grund als On der Begegnung des Menschen mit Gott" nicht valChristology(Aug(L)40. 1990.955-974).
°eh erheblich mehr mit dem „Innersten und Tiefsten des men- Simmons, Ernest L.:Creation in Luthcr'sTheology oftheCross(Dialog
glichen Wesens" zu tun, als der Vf. wahrhaben will (161)? Ich 30. 1991, 50-58).
m°chte mit diesen kritischen Rückfragen nicht die sorgsam Turrado, Argimifo: La teologia cspiritual dc Santo Tomäso de Villa-
durchgehaltene Unterscheidung zwischen Gott und Mensch hin- nucva(RAE 32, 1991. 523-577).
»erfragen, aber es muß doch das real vorhandene Geschöpf w',son-Anna M : R^on and rcvclation in the conversion aecountsof
Mensch ,n seiner Ganzheit beibehalten werden. .he Cappadocans and Augus.ine (Aug ,L) 40. 1990. 259-278).
Zanetti, U.: Les Lettresdesaint Antoincet la naissancedu monachisme.
uas Buch ist während der Arbeit im Pfarramt entstanden so 'A propos d'un ouvragc recent (NRTh 113. 1991. 87-93).