Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1991

Spalte:

734-737

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Veijola, Timo

Titel/Untertitel:

David 1991

Rezensent:

Osswald, Eva

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2, Seite 3

Download Scan:

PDF

Theologische Litcraturzeitung 116. Jahrgang 1991 Nr. 10 734

m",8 Ex7 ui '-'0 (196-216); B. Duhm, De inspiratione prophetarum. sen (dazu zuletzt V. Hug: Altaramäische Grammatik der Texte

das u'0'1'V°" RudolfSrncnd (217-230); W.Thiel.„Vom Norden herwird des 7. und 6. Jh.s v. Chr., Heidelberg, im Druck). Aber vielleicht

PhetenhCl1 crötTncl"- Zu Jercmia 1.11-16 (231-245); T. Veijola, Die Pro- kann bald der umfangreiche demotisch geschriebene aram. Text

WriJT u3S A"Cr dcs Sabbat8ebots (246-264); G. Wanke, Jeremias aus dem 4 Jh v. ehr. weiterhelfen, den R. C. Steiner als eine

Elias | R"g ,g 2,,39Gwicht? <265"276>; E- Würthwein. Zur Opferprobe Neujahrsliturgie mit heiliger Hochzeit aus dem Osttigrisland be-

Der BanH»nTk8u J"284!' • n a ■. „■,,■ .■ stimmt hat. Die textlichen und literarischen Fragen des Ahiqar

, enthalt keinerlei Register. Auch eine Bibliographie .„ „ . •. D . . .

es Jubilar« v»™,!). _. j ii wi K. in einem zweiten Buch, an dem er zur Zeit arbeitet, aus-

unars vermißt man. Vermutlich hat der von den Herausge- j, r. ••■ . A. _

er" in ihrPm u „, . „ „ fuhrlich behandeln: Die aramäische Ahiqartradition.
sol h m kr|appen Vorwort erwähnte „beengte Raum zu
er Einsparung genötigt

66 B „ ,, n Heidelberg Klaus Beyer
K.-H. B.

*|. -p . + Veijola, Timo: David. Gesammelte Studien zu den Davidüberlie-

MITeS lestament ferungen des Alten Testaments. Helsinki: Finnische Exegetische
Gesellschaft; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1990.

Ko"sieper, Ingo: Die Sprache der Abiqarsprüche. Berlin-New VI 184 S. 8 = Schriften der Finnischen Exegetischen Gesell-

zu 7 de Gruyter 1990. XI, 302 S., 9 Falttaf. gr. 8 = Beihefte schaft, 52.

Ur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, 194. „ .,, . . r .. ....

Lw- DM 124 - Der Vf., der bereits mit umfangreichen, stark beachteten Untersuchungen
zur atl. Königsüberlieferung, vor allem zur David-

pa u den '906 in Elephantine/Assuan gefundenen aramäischen Überlieferung, in denen es in erster Linie um redaktionsge-

Pyri gehört auch ein fragmentarischer Palimpsest mit dem schichtliche Fragen geht, hervorgetreten ist.1 hat in diesem Band

E en Ur"d den Weisheitssprüchen des Ahiqar, geschrieben am kleinere Arbeiten aus den Jahren 1976-1988. die meist zuerst in

de des 5. Jh.s v. Chr. und jetzt in Berlin (und Kairo) liegend. Zeitschriften publiziert worden sind, vorgelegt. Dabei handelt es

ejach B. Porten ist die Unterschrift eine aram. Schiffszoll-Liste sich um Untersuchungen nicht sehr umfangreicher atl. Texte,

.^"es Mittelmeerhafens. Diese wird zusammen mit dem Ahiqar einen forschungsgeschichtlich orientierten Beitrag und eine Re-

bJ;ürze im dritten Band von B. Porten und A. Yardeni: Text- zension. Dem Vf. geht es darum, auf Grund der Ergebnisse der li-

™ of Aramaic Documents from Ancient Egypt veröffentlicht terarhistorischen Einordnung der Texte Schlüsse für Tradition.

djerden- von der Oberschrift ist die Lebensgeschichte Ahiqars, Theologie und Geschichte zu ziehen (vgl. Vorwort. 1).

IC. wie schon J. M. Lindenberger: The Aramaic Proverbs of In „David in Keila" (5-42) bemüht ersieh, das Verhältnis von

a 'qar- Baltimore-London 1983 nicht behandelt, im normalen Tradition und Interpretation in lSam23.l-13 zu bestimmen.

al Srnenidischen Reichsaram. des 5.-4. Jh.s v. Chr. geschrieben, Mit Hilfe der literarkritischen Analyse versucht er, die sekundä-

n ^'Wahrscheinlich erst im 5. Jh. v. Chr. verfaßt worden, wohl ren Bestandteile zu ermitteln, wobei er von den Orakelszenen

mac alteren Traditionen, was allerdings aus der Sprache nicht ausgeht und dabei zugleich einen wertvollen Beitrag zur Form

ehr zu beweisen ist. Dagegen müssen die Sprüche älter sein, der Gottesbefragung liefert. Er gelangt zu dem Ergebnis, daß

bjnn'hre Sprache entspricht nicht der von 500 v. Chr. an ver- lSam23,lbß.2bß.5b.l0aa--4.b.l laa1 ,s einer einheitlichen Bear-

arnd'ichen reichsaram. Norm. Aber wann, wo und in welchem beitungsschicht, die auf den deuteronomistischen Geschichts-

am- Dialekt wurden sie verfaßt? Diese Frage sucht K. mit einer Schreiber (DtrH) zurückgeht und zu der wahrscheinlich auch V. 6

./Undliehen. originellen und anregenden Untersuchung zu be- gehört, zuzuweisen sind.

tvvorten. auf weite Strecken im Anschluß bzw. in Auseinander- Die Eliminierung der sekundären Teile findet ihre Bestätigung

^ *Ur>g mit meinem Buch Die aramäischen Texte vom Toten durch die Strukturanalyse, mit deren Hilfe der Vf. zeigt, daß die

eer- Göttingen 1984. Er bietet, ähnlich wie Lindenberger, eine ursprüngliche Erzählung zwei kunstvoll strukturierte Hauptteile
neuedition der Ahiqarsprüche (dazu wohlgelungene Abzeich- *V. 1-5 und *V. 7-13, die beide aus fünf Szenen bestehen, aufjagen
, die die Überprüfung seiner Lesungen und Ergänzungen weist. *V. 1-5 stellen eine echte Kurzgeschichte dar. die auf

&r erleichtern), die über Lindenbergers Verbesserungen der bis mündliche Tradition zurückgehen könnte. Auch in *V. 7-13

th maßgebenden Edition von A. Cowley: Aramaic Papyri of kann manches enthalten sein, das dem Autor der Aufstiegsge-

e£lfth Century B. C. Oxford 1923, 204-248 ihrerseits oft hin- schichte Davids bereits vorgelegen hat.

b. sfiihrt. eine historische Laut- und Formenlehre, die teilweise Als historischen Kern der Tradition in lSam23.1-13 betrach-

bu h""1 lJrsernitiscnen ausgreift, und ein vergleichendes Wörter- tet der Vf. einen Streifzug Davids gegen Truppen der Philister.

u Sein Ergebnis ist: Die Sprüche sind sprachlich einheitlich die Keila, das damals eine selbstständige kanaanäische Stadt war,

ku 1Starnmen aus dem westaram. Südsyrien (denkt K. an Damas- belagerten. Nach seinem Sieg war er durch das Verhalten der Bür-

>.750-650 v. Chr. Diese genaue Bestimmung von Ort und ger zum Rückzug genötigt. Die alte Überlieferung ist vom Autor

" kann K. aber nur mit einigen Gewaltsamkeiten erreichen. der Aufstiegsgeschichte und dem deuteronomistischen Ge-

d eh würde sagen (und mich damit wieder in der Nähe von Lin- schichtsschreiber interpretiert worden.

^enberger befinden): Hinter den Sprüchen steht eine ostaram. Ein Vortrag, den der Vf. 1978 in Greifswald anläßlich der 17.

* nftsprache (die älteste bekannte typisch ostaram., minde- Konferenz von Hochschultheologen aus dem Ostseeraum zum

,ns v'er Jahrhunderte älter als die nächste, nämlich die altsyri- Thema „Theologie und Erfahrung" gehalten hat, liegt dem Auf-

e) aus dem Raum Westmesopotamien-Palmyra, die von den satz „Theologische Erfahrungen ohne theologische Sprache"

f-uhScnre'bern erst unvollständig in die reichsaram. Norm über- (43-57) zugrunde. Er versucht nachzuweisen, daß es sich bei der

" 1 worden ist. Denn erfahrungsgemäß setzt kein Abschreiber alten Thronfolgegeschichte nicht um theologische Geschichts-

en Text auf einen Schlag in eine andere Sprachstufe um. Am Schreibung handelt, sondern um eine auf Erfahrung beruhende

^ rscheinlichsten ist. daß sie aus dem 6., aber höchstens aus politisch-gesellschaftskritische Darstellung, die sich gegen die da-

n m 7- Jh. v. Chr. stammt, da die Pluralcndung-e, die kennzeich- vidisch-salomonische Herrschaft richtet. Sie hat zwar die glau-

^ de Neuerung des Ostaram., nicht noch früher durch eine bensmäßige Voraussetzung, „daß alle Macht in letzter Instanz

ni ,riftsprache übernommen worden sein kann. Mehr läßt sich Gott gehört" (53), verzichtet aber auf theologische und morali-

1 ermitteln, solange wir vom Aram. dieser Zeit so wenig wis- sehe Argumente. Das schwierige Problem der Genealogie Meri-