Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1991

Spalte:

649-652

Kategorie:

Bibelwissenschaft

Autor/Hrsg.:

Artola, Antonio María

Titel/Untertitel:

Biblia y palabra de Dios 1991

Rezensent:

Nagel, Walter

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

649

Theologische Literaturzeitung 116. Jahrgang 1991 Nr. 9

650

Stehen worden. Während sich die Altgläubigen um die unver- tanic. Dogmaticcskij ocerk. Paris 1931. Trubcckoj war Vicepräscs des all-

'alschte Bewahrung des Alten mühten, hing die Bildungsschicht russischen Reformkonzils in Moskau 1917/1918. an dem auch Bulgakov

Weitgehend einer religiösen Malerei an. die kaum noch etwas mit beteiligt war.

derlkonp,, , u „, ._• r. ,■ ■ u-i u- a in m c Bogoslovskic trudy 27. 1986.61-80.

iKone zu tun hatte. Wie die Rehgionsphi osophie des 20. Jh.s ... 6A ' . „, . _

dann h ' r •■»v.iBw»i.»p h lu S. o. Anm. 6. Etwas früher war bereits O. Wullt u. M. Alpatofl. Denk-

n aie Deutung der wicdcrcntdeckten Ikone bestimmte, ist der Ikonenmalerei in kunstgeschichtlicher Folge. Hellerau 1925. cr-
utn gezeigt worden. Die neue Deutung wird als alte Tradition schjcncn.
ausgegeben, und dies durch den Verweis auf die Väter des 7- 11 L. Ouspcnsky u. Wladimir Lossky. Der Sinn der Ikonen. Bern-Oltcn
• Jn.s gestützt. 1952; L. Ouspcnsky. La Theologie de l'icöncdans l'Eglise orthodoxe. Paris
Dazu ist aus unserem kritischen Überblick anzumerken: Die 1980.
Ikone ist weder so alt wie die Kirche noch auf eine bestimmte 12 L. Dcubncr. Kosmas und Damian. Texte und Einleitung. Leipzig-
Technik festgelegt. Ihr Formenrepertoire. soweit es die altrussi- Berlin 1907. 1.12-134.
Sche Ikone betrifft, wird einem Zeitstil verdankt und war nicht 1 E^ü- 1371

a|s eine Weise gedacht, das Göttliche wiederzugeben. Vielmehr ., „ i ~ „ , ™ CMU . ■ h, , ,, „. fc D ,, . .

lStHoo/->- .■ . ..... 1 H. G. Thummcl. Die Frühgeschichte der ostkirchlichen Bilderlehrc.

aas Göttliche - und dann herrscht Einstimmigkeit unter den ^ und Untcrsucnungcn zur Zcit vor dem B,iders.rcii. Berlin (TU 139)

mern - nicht darstellbar. Auch Christus kann nur dargestellt (jm Druc|<). Nr. 58-65.

Verden, weil er Mensch wurde. Nur das Menschliche kann darge- 16 £Dd Nr 70-77.

s|ellt werden. Auch die umfassende platonische Deutung der 17 Ebd. Nr. 70.

kone ist modern. Der einzige, der etwas derartiges in patristi- 1« Mansi 13. 56AB.

^eher Zeit versucht hat. war Ioannes von Damaskos. und er 19 Thümmel. Frühgeschichte. Nr. 77. Vgl. ders.. in: Stimme der Ortho-

konnte damit nicht wirksam werden. Daher ist es auch unberech- doxic 5/89. 37f.

l,8t- wenn sich die moderne Deutung immerauf den Damaszener 20 Besonders deutlich in der pseudoathanasianischen Quacstio ad An-

Wt. ja wenn sie Theodoras Studitcs und Nikephoros durch die lio1c,hum duccm 39: P,G28' 621; Thümmel Frühgeschichte. Nr. 71.

Brill» i-n ,• ,,, , r ■• ■ 1 ■ H. C. Thümmel. Positionen im Bildcrstreit. in: Sludia bvzantina.

'he de, Damaszeners liest. Wenn auch eine La.cnfrommigkc.t Fol ,, hg v j. Irmschor u.Nagc|. Berlin 1973. 177-191. '

« Ikonen zu wunderwirkenden Subjekten und Gnadenspen- 22 ß Kolter. Die Schriften des Johannes von Damaskos III: Contra ima-

m erhob, so ist man sich doch auch in der Ostkirche da, wo ver- gjnum caiumnjatorcs orationes tres. Bcrlin-New York 1975 (Patristische

ntwortlich Theologie getrieben wurde, bewußt geblieben, daß Texte und Studien: 17).

Ie Ikone nur ein Bild, und nicht mehr als ein Bild ist. Auch im 23 Ebd. 125-130. 135-141.

esten sollte die Ergriffenheit vor einem Kunstwerk nicht dazu 24 H. v. Campenhausen. Tradition und Leben. Kräfte der Kirchcngc-

uhren. diesem Gefühl Offenbarungscharakter zu verleihen. Das schichte. Tübingen i960. 247f.

Noblem betrifft im ökumenischen Gespräch die evangelische 25 Mansi 12. 951-13, 820. Vgl. H. G. Thümmel. Nicaca II. in: TRE(im

w,e die katholische Kirche, die vor gleichen Fragen stehen. Wie Druck).

Irnmer auch die Antworten ausfallen, die Gesprächspartner soll- s- 0 Anm' 2 L

ten wissen, wovon sie reden, und nicht zu schnell dogmenge- ,« , ' „ ______. U-A- . ...

Sck' .... , , .. . _ .. ,1 00 zu pQ 100.612A.612D-6I3A; HG. Thummcl. Heidnische und christ-

mchtlich unbegründeten Positionen verfallen. |iche Bi|d(ncoric. in: Byzantinischer Kunstexport, hg. v. H. L. Nickel.

________ Halle 1978 [Wissensch. Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-
Wittenberg 1978/13 (K4)]. 283-288.

1 29 PG 99: Thümmel. wie Anm. 28.

M. Pospelov. nach K. Chr. Fclmy. Die Deutung der göttlichen Litur- 1() gg 1640AB

K,Z rUSsischcn Tneol°gic- Berlin-NewYork 1984. 264 (Arbeiten zur „ H Q Thümmci Bi|d und Bjlderstrcit in der Dichtung, in: Festschrift

1 engcschichtc: 54). rür Klaus Wcssc| z Jf) Gcb jn mcmorlam ng v M Rest|c München

G Butikov. St. Isaac-sCathcdral - Leningrad. Leningrad 1974. ,9gg 283-30l, hier: 292f (Münchener Arbeiten zur Kunstgeschichte und

Mir liegen or:Th. I. Buslaev. Socincnija I: Socincnija po archcologii Archäologie 2)

J'Morii iskusstva. Sanktpeterburg 1908 (Nachdruck Leipzig 1970): ders., J2 H. G. Th'ümmel, Eine wenig bekannte Schrift zur Bilderfrage, in: S.u-

onccskic ocerk, russkoj slovesnosti , iskusstva II: Drevncrusskaja na- dien zum 8. und 9. Jahrhundcrt in ßvzanz. hg. v. H. Köpstein. Berlin 1983

^naja litcratura , iskusstvo. Sanktpeterburg 1861 (Nachdruck Leipzig , 53_| 57; ders., in: stimme der Orthodoxie 10/82.53-58.

4 w 33 In der römisch-katholischen Kirche treten die Probleme deutlicher

, * S Leskov" Sobranie soc,neniJ 4- Moskva l957- 32°-384- zutage, insofern es in ihr selbst eine Tradition des wunderwirkenden und

6 *ystavka drevnerusskago iskusstva. Moskva 1913. verehrten Gnadcnbildcs gibt, die aber kein Locus der Dogmatik ist und
sisrh ,?' gC" N- Trubc,zko>- D,e rcliSiöse Weltanschauung der altrus- ^ hcruntcrgcspicU wird Zum andern stützt sicn dlc röm jscnc Kirche ,n,
boTner9i7°nenm '• hg' " emgclei,CI v' Nikolaus v' Arse"iew. Pader- Gespräch mi, der 0stkjrcne auf die sicbcn ökumenischen Konzile der un-

7 _~ " getrennten Kirche, deren siebentes nun aber gerade die Bilderverehrung
_ Bogoslovskie trudy 9. 1972. 80-148. sanktioniert. Konsequenterweise mahnt hier der Osten deren Ancrken-

Indem einerseits u.a. die Ikoncntheone der russischen Religionsphi- nungan Und da BfTne, man sich gem dcr |konc ausgchcnd von cincr theo-

*>Phen von der Orthodoxen Kirche rezipiert wurde, andererseits die bei- |ogisicr(en Asthctik. untcr dcr Fiktion> hicr handclc „ sjch um C|n reinere_

n bedeutendsten Rehgionsphilosophcn des 20. Jh.s. Florcnskij und Bul- Bildvcretändnis. Dies entspricht jedoch nicht der Wirklichkeit, sondern al-

tr,Z T^l '91, '" ,icfsinni8cn Gcspräch 8C,llal, ha,)' sich zu lenfalls isolierter religionsphilosophischer Deutung. Die Ikone ist in der

estern weihen ließen, kam es zu einer gewissen Verständigung zwischen ostkirchllchcn Frömmigkeit nichts anderes als die Gnadenbilder des We-
^^ngionsphilosophie und kirche. Vgl. S. N. Bulgakov. Ikona 1 ikonopoci-

stens.

Bibelwissenschaft

Artola, Antonio M.. et Jose Manuel Sänchcz Caro: Biblia y Pa-
labra de Dios. Estella (Navarra): Vcrbo Divino 1989. 450 S. 8
" Introduccion al Estudio de la Biblia, 2.

In der geplanten Reihe von 10 Bänden mit dem Gesamttitel
-Introduccion al Estudio de la Biblia" (Einführung in das Studium
der Bibel) liegt bislang der 2. Band vor. Er wurde gemeinsam
von den spanischen Theologen Artola und Caro verfaßt.
Caro steht dem Gesamtwerk als Coordinador vor. Über ihre
kirchliche oder wissenschaftliche Tätigkeit als auch von einer Zugehörigkeit
zu einem Orden ist nichts zu erfahren. Das Vaticanum
II hat in der Konstitution „Dei Verbum" die Aufgaben gestellt
, die in dieser Reihe zu entfalten waren. Darum darf den hier
gezogenen Folgerungen ein offiziöser Charakter zugemessen wer-