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Ausgabe: | 1991 |
Kategorie: | Systematische Theologie: Ethik |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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Theologische Literaturzeitung 116. Jahrgang 1991 Nr. 6
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onh°effer, auf die Kreuzestheologie und die Möglichkeit ver- (1460 - Begriff nicht-reziproker Verantwortung gerade für eine
tiefter Erfahrung des mit-leidenden Gottes aufmerksam (1300- Ethik der Natur seinen Sinn? - Solche Fragen unterstreichen
in solcher theologischer Ansatz vermag darin zu überzeugen, indes nur noch den Stellenwert der Überlegungen zur Ethik der
aß er es vermeidet, individuelle, existentielle Leiderfahrung Natur, die in dem vorliegenden Buch eindringlich nahegebracht
Urch die These eines überindividuellen „Gesamt"-Sinnes oder werden.
Ul"ch die Verharmlosung des Bösen als Schein und privatio boni
^u bagatellisieren (vgl. 99f, 119, 127f0; und es wird die schon von Wachtberg-Niederbachem Hartmut Kreß
r°eltsch (116) kritisierte dogmatische Engführung überwunden,
°le Leiden und Tod objektivierend auf den Sündenfall bzw. auf Ritsehl, Dietrich: Konzepte. Ökumene, Medizin, Ethik. Gesamte
zurückführt. Freilich: Läßt sich die Theodizee als „ur- "leite Aufsätze. München: Kaiser 1986. 359 S. 8. geb. DM
sprünglich" und spezifisch „christentumsgeschichtliche" Frage
neu!' H"* a'S genuin neuzeitlich' nämlich als durch den Der Vf., seit 1983 Professor für Systematische Theologie in
z.eri n m e" AutonomicansPruch menschlicher Vernunft imph- Heidelberg, versteht diese Sammlung von zwanzig Aufsätzen -
Thenn- °' zure,chend interpretieren? Selbst wenn der Begnjj ebensQ wj£ den ßand „Konzeptc Patristische Studien" (Bern
eine R neUZeitlich gcpragt ist (100)' handelt es Sich d0chum 1976) schon - als Ausführung der theologischen Arbeitsweise, die
nur aKellglonen übergreifende, grundlegend existentielle, nicht ef m seinem Buch Zur Logjk der Thcologic- (Munchen 1984)
autonom-rational bedingte Thematik. Im übrigen w.rd ge- bescnrieben hat (vgl. dazu jhLZ 110, 1985. 765-768) Weitere
a e in jüdischen Reflexionen, an jüdische Religionsgesch.chte soicher Bände seien vorgesehen. Drei der abgedruckten Aufsätze
CbenP !Td- dCr Gedanke des Leidens Goaes in der Welt und dle sind bisher unveröffentlicht, was im folgenden angemerkt wird-
abhTln'?Ung emer objektivierend auf das Allmachtsprädikat Zm Geschicnte der Kontroverse um das Filioque und ihrer
nebenden Gotteslehre entfaltet (z. B. H. Jonas, Der Gottesbe- theologischen impiikationen (15-39); Überlegungen zur gegen-
' nach Auschwitz. 1987): So gesehen wäre es in einen weiteren wärtjgen Diskussion über Mariologie (4o_59); Überlegungen zur
Weh, , rellgl°Sen Denkens einzustellen, wenn die von M. gegenwartigen Diskussion über Heiligenverehrung (60-71) Die
nicht re',glonsgeschlcntl,ch ins Licht gerückten (vgl. 120ff), vier Reiche der „drei göttlichen Subjekte". Bemerkungen zu Jür-
i mehr uberzeugenden Rationalisierungen und die lehrhaft- gen Moitmanns Trinitätslehre (72-84); Warum wir Konzilien
ProbuT"; "Ur scne,nbaren - Auflösungen" des Theodizee- fejern _ Konstantin0pel 381 (84-96); A Plea for the Maxim-
Hub™ 1 u8'SCh überwunden werden sollen- " Scripture and Tradition. Reflections on Hope as a Permission to
denfali l^blehnung."doktnnaler" Theodizee (130) fügt sichje- Remcmber (97_, 10). „Wahre", „reine" oder „neue" biblische
theoS k°"Sfquent ,n sem Verständnis von Theologie ein, das Theo, ie? Einige Anfragen zur neueren Diskussion um „ Bibli-
E.ne Ifu t ? "',C,ht Stf,iSCh a'S Zeitl0SC Wahrheit begrei?- sehe Theologie" (111-130), unveröffentlicht); Some Comments
von T T u ekkles,°log,sche Verdeutlichung dieser Sicht Qn , ination versus Logical Stringency in Theologv (131-
Kirch,glC t6t " ' Te'' d£S BUChCS ("Hoffnung rür d,e 146); Die Erfahrung der Wahrheit. Die Steuerung von Denken
Aschen pWen" Z- B; P!°:Cß d,o7B7ek,eLnnnS7be' "iv'T und Handeln durch implizite Axiome (147-166): Theologie als
Ethik h dragcn unterstnchen w,rd (277" 2850-.^u; p<?lt,s?he.n Erkenntnis. Edmund Schlinks Verständnis von Wahrheit vor
S r0to^rST 1 ! J f f r°fCtl' dem Hintergrund der Theologen seiner Generation (167-178):
schein ? ~ -Prophetische Kritik und dcmokrati- Westliche Theologje jm Ljcnt der ^ aus dep
aufg faß"«"5 h D'eser wird aherdings mcht steil oder exklusiv ^ zum Begriff "Indigenous Thcology- (,79-197); Das
Wh ' Prophe,,scnc Kntlk des ^'tischen sei nicht als theo- -st -_K t in der medizinischen Ethik (201-212)- Die
auto^atÄ^TIT^'S^0^?^^ ^ Herausforderung von Kirche und Gesellschaf, durch medizi-
ontat.v oder unfehlbar zu begreifen (256ff, 265). nisch-ethische Probleme. Ein Expose zu einer Landkarte medizi-
gen Inn 85 ^ dCF Tat notwendigen Ab™™"- n]Scher Ethik (213_243); Menschenrechte und medizinische
Phetter'^eitSgeradc d,e hohe Mißverständlichkct des Pro- Ethjk Gesundheit: Gnade oder Rechtsanspruch
S SS, P USChe Eth'k bZW- " (266-271>- Notes on Mental Health and Mental I>lnessT272
Finp l3!?8,'., u ^ , ,...... 281, unveröffentlicht); Nachdenken über das Sterben. Zur ethi-
*om,n n^itl,Che Konkret'on theologisch-ethischer „Verant- h FragederSterbebegleitung(282-297); Der Beitrag des Cal-
Cn"^^ vinismUS fÜr 016 EntWick'Ung dCS Menschenrechtsgedanken ,n
von d" v SchK°pfung und Na,ur- Schöpfung wird theologisch rf Nordamerika <301-315>; Martin Luther King Jr
faß"er %2SSSSSP "TT61 (1H89)FEm HrelaHt,0H t <316-333>; Zur L0gik d6r F-denssicherung. Eine theologLhe
tech„ JT P 8 8 ,mpl,z,ert - ln der Epoche der Hoch- Position (334-351. unveröffentlicht),
'icher n? TT J " d'e^rderung deJ Begrenzung mensch- £m Namensverzeichnis ist beigegeben,
'•"er Naturbeherrschung (2010- An Kants Begriffsbildung
schließend, wird von der „Würde" der Natur gesprochen, die M. P.
™7 ästhetischer Naturerfahrung und Naturschönheit begründet
'rd (233: 2200- Dieser Begründungsschritt ist freilich mit Zer- _
^ orung und Gewalt in der Natur selbst nicht ohne weiteres ver-
ar und wäre von einem harmonistischen Naturverständnis Altner, Günther: Biotechnologie zwischen alter und neuer Eugenik
Theben. Wenn andererseits aber theologisch, gerade mit den (EvTh 50. 1990, 558-567).
r^umenten der Nichtigkeit und Vernichtung in der Natur, Barth, Hans-Martin: Verschwenden. Eine theologische Kategorie? (PTh
|sohÖpfung" und - Natur" voneinander abgehoben werden (219, 79- 199°- 504-514).
890, wird durch eine solche begriffliche Abgrenzung das Anlie- Bar,hl Hcrmann: Der Schutz des Lebens kennt keine Inseln (Diakonie
8en einer theologischen Begründung ethischer Naturverantwor- l6-J990- 328_"3i)-
"ng eher erschwert. Neben dem ästhetischen Zugang wäre im „ Bindemann; Wallhcr: ***** ^ kern Bildnis machen. Vorurteile i«
Übrigen Hei. A„ . . i i u n ■• _> ~> v Umgang mit Ausländern (C hnstcnlchrc 44. 1991,6-12).
scii aer Ansatz einer te eo ogischen Begründung des Eigen- •_ « j t-.- u .• ., . •
*ensvn„m , u / r, u .. , v . i , 6 ' Cavina, Adnana: Etica e battestimo nclla tcologia paohna (Prolcst. 45.
■ ' 00 Natur und Leben (z. B. bei H. Jonas) zu bedenken und 1990, 162-172).
winn?rrelat'0n ZU theol°8ischen Überlegungen zu bringen. Ge- Dahm. Karl-Wilhelm: Schmerzhafte Einübung in Sozialethik. Probleme
nicht auch Jonas' - von Huber anderweitig kritisierter in der lutherischen Batakkirche Indonesiens (LM 29. 1990.443-446).