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Ausgabe:

1990

Spalte:

890-891

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Casalini, Nello

Titel/Untertitel:

Dal simbolo alla realtà 1990

Rezensent:

März, Claus-Peter

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Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 12

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Die Schöpfun.sberichte der Genesis im Kontext der al.orienta- fen und Wendungen deren Beweiskraft für einen umfassenden Ver-

lisehen Mvthologien gehören nieh. nur zu den meist verhandelten. gleteh deutheh begrenz« ist.

sondern nach über einhundertjähriger Forschungsgcschichte noch Halle/Greifswald Ernst-Joachim Waschke
immer zu den umstrittenen Themen deratl. Wissenschaft. Die vorliegende
Untersuchung, die im Zusammenhang der Genesisforschung M_M_C T»Qtam*»nt
am Tyndale House, Cambridge, entstanden ist. versucht, einen Ted Neues | esiamem
der Probleme neu zu erhellen. Im Mittelpunkt steht "the etymological

investigation of various key terms and expressions in light of cognate Casa|inj Nello: Dal simboloalla realta". L'espiazione dall'Antica alla

languagessuch as Ugaritic Akkadian. Eblaiteand Arabie" (15). Nuova Alleanza secondo Ebr 9.1-14. Una proposta esegetica. Jcru-

Die Arbeit ist so aufgebaut, daß nach einer Einlcitung(9-12)jewcils ^em: Franeiscan Printing Press 1989.276 S. gr.8- = Studium Bibli-

in einem Dreischrit. Bedeutung und Funktion der Erde, des Wassers Cum Franeis.canum. Analecta. -6.

und das Verhältnis von Erde und Wasser in Gen I (13-83) und Geni ^ Thc, dcr vor|iegcnden Studie - einer 1986 am Institut

(85-139) untersucht werden. Dem folgt ein Kapitel _Godand UM ^ ^ ci ichtcn Dissertation - gibt deren exe-

Waters" ,141-1 54). und am Ende finden steh neben Summryano ,ntcrcsse zu erkennen; Ausgehend von Hebr

Conclusions" (155-168) eine Bibl.ograph.e sowie ,_,4 das thcologische Verständnis der Sühnevorstellung im

Register (169-201). In die Untersuchung sind Hebräerbrief erhoben und dabei insbesondere die Funktion der kult-

schaltct: "A -Canaanite1 dragon myth in Gen 1:_ t («- ™>< theologischen Darstellungsweise des Christusgeschehens näher be-

tureofEnuma elish I 1-9" (81-83): "Time anc place o man sciw - Ejnc knappc Einleitung (15-19) orientiert den Leser

"on"(l 19-122); »Etymologyof Tigris and Euphratcs ( . / - ■ vornherein besonders auf die typologische Methode, in der Vf.

Die ausführlichen und fundierten Untersuchungen zu Oer wenn g entscheidenden Schlüssel für die von ihm angestrebte theolo-

">hü waböhü und zu den Begriffen fMm, Vd »™ **n „ische Interpretation von Hebr 9.1-14 sieht (er spricht von «il me.odo

eigentlichen Wert dieser Arbeit aus. Exegetisch-thcolog.scn fPfli0„iCo della prcllguratione», von «il metodo figurativo» bzw. von

or allem zwei Problemkreisc berührt: Zum einen die weitverbreitete wo m

Auffassung von Gen 1.2 als Besehreibung des Chaos und die damit «typologie»),

verbundene Vorstellung einer urzeitlichen Bedrohung der Schöpfung: Ein erstes Kapitel - «Compositione. tema e metodo d, Ebr 7.1 -

*um anderen die Auffassung einer völlig unterschiedlichen Schöp- Wt»glf " analysier. ,n diesem Sinne zunächst den syste-

'ungsvorstellung in Gen I und 2. Beiden Auffassungen wird in der manschen Mittelteil des Schreibens a s sinngebenden Kontext von

/Vrbeitentschiede d he Hebr 9,1-14. Vf. sieht dabei in 7.1-28 (..Christus als Hoherpnester

Die Wendung"" El beschreibt ,n Gen 1.2 nach T. Analyse nach der Ordnung Melchisedeks") und 8 1 - 10.18 ( Das pries.erliche

die Erde als unfruchtbar (unproduetive) und unbewohnt (uninhabi- Werk Christ, » jeweils eigen geprägte Tex bereche. die sich beide

terti u •• j j- ,7 • Aar p1„mr.lr.i.ie der Be- Bleichermaßen der Typologie als entscheidendem Argumentations-

lt-u(. Begründet wird dieses Verständnis mit der Etymologie ucr ne gicn.it ...... , ,„ . „ .

uriir,.,;- .- . . . ,., ■ r ■„„„ .„-wii.-hen Chaos- mittel bedienen. Damit ist klargestellt, daß die ausdrückliche Zuord-

f-ntle tohü und huhu, die in keiner Weise auf einen urzutlicnen l naos nunc c,-,i,„„i:,,,,.„;„ • o i in j

,„., ,, , ,. ■ _■ • itu "nnnmdnr- nung von a t- und neubundlicher Suhneliturgie in 9.1-10 und

«8tand hinweist. Darüber hinaus wird die Ubersetzung unprouut nung vu. . " .

Öve and uninhabited" auch durch die Struktur von Gen. I selbst 9.1 M4 nurmitBhck auf die typologische Argumentationsweise eine

^ü./t.DieserZustandnämlichwirddurchdieSchöpfungswerkedes angemessene Erklärung linden kann Ausgehend vor,.dieser ntetho-

dritten (Vegetation) und sechsten Tages (Tiere und Menschen), die im dischen Differenzierung analysiert Vf. im zweiten - «Ebr 9.1-10: La

AuftauShT^d^TSL bilden, beendet. Sowenig liturgia delfantica alleanza» ,45-4, - und dritten Kapitel - «Ebr

Gen 1.2 also ein Chaos beschreibt, sowenig verkörpert das Wasser, m 9.11 -.4 :La liturgia della nuova alleanza» (75-.0.,-d.ebeidenge-

erst^ns J 1 u ' ... , o ukm. Fine Abhängig- nannten Textabschnittc. Er geht den in der Forschung aulgewortencn

«sten Schop ungsbencht eine urzeit fiche Bedrohung, tinc Annangig "« .

k«t des Nomen S von dem akkad.schen Göt.ernamen Tiama, Problemen ,m einzelnen nach, diskutier, eingeh nd die unterschied-

«« ugan.isch T<ZZZ laß. sich sprachlich jedenfalls nieh. auf- liehen Losungsmoglichkei.en und markier, vor allem die lur das typo-

roM,, i. . ' y„ „ • . D u .„„ ,„m rhms- Ionische Verständnis wichtigen Verbindungslinien zwischen Hebr

^ hterhalten. weshalb an dieser Stelle jede Bezieht, ng um Chaos log. ^ Kapitel - «Sacrificio di espiazione e

ipImMhos hinfällig wird. Dem Namen hegt V,e Imehl , K,rte salvifica del cristo» (103) - versuch, auf der Grundlage dieser

mitisehe Wurzel m„ der Grundbedeutung "sea/ocean zugrund motesa ^ ^ ^ ™n«j ge^

0|e sich entsprechend auch im Ugantischen. Akkadischen unü tDiai nu'"-su 6 , . . .. . i u au-.

tisch l>i"l-l-iiciiu aucii utu erfassen und damit auch das Anliegen der typologischen Arbeitsweise

en nachweisen läßt. ■ u„m,iht Haßdie des auetor ad Hebraeos genauer zu beschreiben. Dabei erscheint die

U|e Ana vsc von (ien "> ist dann um den Nachweis bemuht, üauaie . , ,, ..

l-, "<>iysc von ucn ^ isi uaiin um uc .. . Sühneliturg e des Alten Bundes als „ligura". mittels derer das Heilstun

heulen Schöofunasberichte der (ienesis n cm und derselben kosmo- »unntmuie . ° ^

ociiopiungsncncntt ocrwcncsis ii rr0„n7Pn iif,„en Christi im S nne einer Suhneliturgie ..figuriert" wird. Die Beziehung

o .sehen Vorstellung wuseln. Die eigentlichen Differenzen liegen Chr ^ ^ ^ R ^ bezcichneteng

c . ,m Bereich unterschiedlicher Schöpfungs^rste lu g ( w te y ^w sc ^gum ^ ^ ^ ^ c^^, daß ^ Sühncllturg,e

haos und "dry chaos" o. ä.). sondern sie ergeben sich daraus daß in ^ ^

2.4ff die Ausgangssituation ^^.^^^^ a c räsent.ert und insofern'auch als Beschreibung der Erfüllung in

°W die Bereiche Erde und Wasser sehr viel differenzierter beschneoen ga» t . .

^s,nGen,,irundsä.z,ichg,,,:"Thed,scourse~^ A^S~^sung ,125-137, bündelt noch.,,

;Jff■«fcrlD .hat ofGen I :.ff: [ ] a tempora ; " ^ ^ tneologlschen Akzente der Untersuchung. Beigegeben smd

2.1» SETTING (1:2.2:5-6)and [3] the Urs. stated EVENTTl _ umfängliche französische Zusammenfassung der

Like 1:2.2:5-6 desenbes the initial State o. the carth s no ye, dre A g (^ j ^ ^ ^ ^ ^

J^cuve' and as being in dose relafonship wi.h the wa.ers vUonr^ragcncgZusammcnfassung der Ergcbnisse „63-167) und der

rT ' „ „ ;„ j:„ von M P. Grelot für die Revue de l'lnstitut Catholique erstellte

D'e Infragestellung bestimmter traditioneller AuHassunge, d - ^[^^bi»crtatiOn(169-l75).
cr Untersuchung ist zweifellos zu begrüßen. Dennoch bleim üer ^ N Casaljnj knupft sowoh, jn den exegetischen Ana-

«Wn daß innerhalb der Strukturanalysen die beiden Schoptungs- ^ ^ herrnerleutisch.thcoi0&ischen Vertiefungen weit-

Zttllungen allzu stark harmonisiert werden. hjn an spe7ie|,e vorgaben der Forschung an. Ihre Bedeutung ist des-
■ verzichtet bewußt auf die Frage nach "a h.story Ol my jn dcn EinZe|analysen als vielmehr im Gesamtentwurf

^»ous thinking in ancient Israel" (15): Er gewinn, somit e ne n. ^ ^^^^^ ^ ^ ^ ^

Bcsehichtliehe Dimension nur im Bereich der Etymologie von Bcgr.l- zu