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Ausgabe:

1990

Spalte:

885-887

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Fischer, Georg

Titel/Untertitel:

Jahwe unser Gott 1990

Rezensent:

Levin, Christoph

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Theologische Literaturzeitung 115. Jahrgang 1990 Nr. 12

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• u iw«.k 7,,m Sin-ii mituchen Ciottes mit einem Menschen in der Bibel" (46). Methodenformalis-

tion der Texte den Wei> von /ion über Horch /um Mnai niugcncu. - —

ucr 1 exlc acn CB , . Tran«MtKtera Das mus ist dem Verfasser fern. Bei einer gewissen apologetischen C>rund-

d. h. vom Bild zun, Wort, von f^^SSSSS^ haltung wird uns ein erfrischend unbefangener Blick auf den Text

alles ist jeweils als eine Hinwendung zur dt ^ ^ y jn ^ Sprachc und ^

verstehen. Die Sinaiperikope zeigt in ihrer ^harmonisiert abschnittweise Zusammenfassungen und .ndices sehr gut erschlos-
Khicdene Sichtweisen der göttlichen Gegenwart unnarmonisien

nebeneinanderstehen, ohne doch wirklich getrennt ATsein. Dg* ^ ^ ^ Übersetzung.

Erkenntnis ist von weitergehender Bedeutung, z. B. Pur das Sakra ^.^J^ ^ ^ Abgrcnzungder Einhcit2U.dic unter

mentsverständms. seinen Voraussetzungen besonders wichtig ist. Dabei kommen auch

Berlin Volkmar Hirtn ^ Übergänge Ex 2,25 auf 3,1 und 4,17 auf 18 sowie der Nachtrag

4,18-26 in den Blick, merkwürdigerweise nicht der szenische Zusam-

Kischer Georg Jahwe unser Gott. Sprache, Aufbau und Erzähl- mcnhang zwischen 2,23a« und 4,19-20a (vgl. Noth, ÜP 32. Anm.

technik in der Berufung des Mose (Ex 3-4). Freiburg/Schweiz: |03; Weuhausen, Composition. 71). Die Beschreibung der Form

Univcrsitätsvcrlag: Göttingen: Vandcnhoeck & Ruprecht 1989. V, begjnnt mit dem Aufbau des Dialogs zwischen Gott und Mose. Dazu

262 S. gr. 8' = Ortys Biblicuset Oricntalis, 91. geb. sFr 68.-. §tb&H ein Exkurs, in dem Fischer die wiederholte Redceinleitung, für

v u n;k„iin«titnt ver- andere eines der sichersten Zeichen für einen zusammengesetzten

Der Verfasser der im Jahre 1988 am Papstlichen BiW^ver ande t ^ eingesetztes StUmittel deutet. Für die Gattung kann

teidigten (noch von Dennis J. McCarthy angeregten) Dissertations e vcrschiedene Schemata des Berufungsberichts voraussetzen,

die Auslegung von Ex 3-4 unter einer grundsätzlichen AI trna . ^ Erzählschcma. nach dem Ex 3-4 gelesen werden kann, ist

Auf der einen Seite die im deutschen Sprachraum herrsenenoe . . lrvin)die Sendung des Retters. Bedeutsam dabei der dreifach

den Text als Ergebnis einer Entwicklungsgeschichte zu sehen. naco * « ^ ^ ^ _j______bih.ü m i,v .:-------A.

hrgebe der Text ..die Organisation eines aus verschiedenen Quellen (3,7; 4,10.13) oder gar fünffach (3.7.13: 4.1.10 13) neu einsetzende

und Redaktionen zusammengesetzten Gemisches wieder", das. wie es Einwand des Berufenen, den Fischer mit seinen Ghederungsvorschlä-

vorliegt. an sich selbst keinen Sinn hat. sich vielmehr erst durch Zer- gen verbindet Der Spannungsbogcn. der die Einheit umgreift, wird

Gedern des Gemisch« in seine literarischen Vorstufen erschließt. von dem mehrfachen Begehren Gottes und der Erfüllung durch Mose

Auf der anderen Seite das in Teilen der jüdischen, angelsächsischen bestimmt. Au der semantischen Ebene unterscheidet Fischer anhand

lmj r .. . . , . _ , ., m„Kr minder der leitenden Verben vier Felder: Die Sendung des Mose wird unter

und franzosischsprachigen Exegese verbreitete, mehr oder minacr uti »w i» . . .

n-u-h.i,- Li- u di. r, ,;■ u -.r -ki*>it unter Her Vorausset- den Aspekten geschildert, wie sie entsteht (Sehen. 3.1-9). wie sie

nachdrückliche Beharren aul der Einheitlichkeit unter acr voraussci ,„,,,„.,,.. r__. ..... .

. ■ „ • • i .«i. m,nhp Sinn" credit (Sendung, 3,10-22), wie sie autgenommen (Glaubwürdigkeit,

'ung. ..der uns überlieferte Text in seiner Letztgestalt mache Sinn erguu lau uu 6, , B B

m c- , „ ■. „ N4x„ii,.htpit Fr setzt 4 I-9) und wie sie vermittelt wird (Sprechen. 4,10-17). Den Ablauf

<->). Fischer nimmt Partei zugunsten der zweiten Möglichkeit, trseui t.i y, u

die Einheitlichkeit nicht nur voraus, sondern will sie erweisen, indem von Ex 3-4 „Entwicklung ) gliedert Fischer nach sechs Bildern .

er aufzeigt, daß Ex 3,1-4.17 in allen seinen Teilen eine zielstrebig Diese Einteilung ist sofort einsichfg: Nur in der Epiphanieszene

, _. ....... . , or in i«l7ier ■? |_6 gibt es so etwas wie eine Inszenierung. In 3.7-12 bringt Jahwe

durchgestaltete Sinneinheit tatsächlich ist. Auch wenn er es in letzter .u o gm c

F„i . , , , . c „k»,H!.raiif hinaus sein Anlegen vor. Die Beauftragung des Mose wird in 3,13-15 durch

rolgenchtigkeit nicht behaupten mag, kommt Fischerdaraul hinaus. sem nn 6 c j j . k u ■ ->

.,.,„.. . B , , IT l V n . .„i. in nieFnleeist die Frage nach dem Namen des Sendenden unterbrochen. In 3.16-22

«B die Letztgestat des Textes auch die Erstgestalt ist. Llie folge isi . ... c. .. , ....

h; . ,• • i, „i,iii^pn /noanp folat d e konkrete Anweisung. Aul Moses Einwände antwortet Jahwe

die weitui'lenile Ahkehr von e nein tnidltiOIlsgesch chtlichen /.Ugang mip urc wua d

'um Text iraamonsgc ^ ^ Machterwejs und ,n 4,10-17 durch die Mitbcstel-

n; c". ' . u , ^ . „,rf H.r wenn er durch- lung Aarons. Das Buch wird mit der Darstellung der die Erzählung

L»ie Studie versteht sich alt Gegencntwurl. der, wenn er uuich . °

srhl.i t - , , c n 4 cnnnern lür die Pen- tragenden literarischen Konventionen und einem Blick auf die beiden

seil uge nicht nur nirilie Aus eaune von Ex 3—4, sonaern luruic reu u"6'

t ,. Lr nur tur uic /vusicgung von ca Fi(.(.herdie Personen der Erzählung, Jahwe und Mose, beschlossen,
'.euchorschung als Ganze von Belang war, Me«enh£ tanta P-o"e Beobachtungen kann hier nicht ausgebre,-
^Iruckliche Auseinandersetzung mit er, ' tetwerden. Für alle kennzeichnend ist. daß Fischer sich auf den Ober-
Exegese vermieden und s.ch ^^J*« ÄffS dächensurvey konzentriert. Damit kommt eine Ebene des Textes zur
b<-gnugt. Das trägt zur guten Lesbarkeit des Buches bei, aber es ist ... j: ji i . u c

.„_,. , u<,Kl ■ 6Ul .. „ „yu i„ht nie vollen Ge tung. über die die analytische Exegese leicht hinweggeht.

•'Uch riskant da die Beweisführung von ihrem Gegcnbild Icht. L>it voiicn uwu b- j . "TT

Miwr ki n u ,„erTe«i infseincn ieweili- Aber da Fischer sich kaum jemals veranlaßt sieht, in die Tiefe zu

Mo^ ,chke,t, daß auch c.n zusammengesetzter Text a seinen jewe entschiedenere Einseitigkeit an die Stelle,

gen literarischen Ebenen, und auf der letzter.zumal. e ne S'n^ "m J Biemdend ist vor allem das Fehlen der begrifTsgeschichtlichen

bilde,, konnte, ist in der Argumentation nicht vorgesehen Fo g« man Bcficmdc endcn ^

dem Ltteraturverzeichnis. hat Fischer weder die «"fluschen Vcr Frag g ^

uche von v. Rad und Noth zur Kenntnis genommen, die tie^e^e^&n mn ^

J« der Quellenschriften überheferungsgeschichthch zu verstehen der g zusamme ^

och die Bestreitung der Urkundenhypothese zugunsten der E gan G ha^ g■ ^ ^ ^

i^hypothese durch Rudolph und Vo.z^noch ne = e red^ ^on, Ver J ^ wirk„chkeitsgetreu..

geschich.hche Entwürfe wie denjenigen H.Ch. Sthm'Um"°Cn ^ wiederzugeben (66). Daß das Gespräch zwischen Jahwe und Mose

"berlieferungsgeschieh.lichen Thesen von Rendtorff und Blum^ Sein ^ J daß dje Darste||u

G^nüber ist die mechanische Mosaikhypothese Konventionen und Vorbildern lebt, „aus Jahrhunderte-

Wellhausen sich gewandt hat und die in der ^«^JS anger Erfahrung mit von Gott gesandten Menschen heraus formu-

"i-ehn.en überwunden ist. Die tradi.ionsgeschicht ,ch Excgc* g Widerspruch dazu. Das Wirkliche ist das

s,c von Fischer gern über Sprache. Aufhau u d Erz lach ^ Jhe A|ssolchcs hat esauch seine weitergehende Bedeutung:

»2*3-4 belehren lassen. Schwerlich wird sie •^^d™ Die Berufung des Mose, gedeutet als „die Verwandlung des Mose" zu

^notig, sehen. den Tex, als literarische Einheit zu nehm . Z ma D e Be g ^ unanlastbare Autorität genieß," (230).

Jeher selbst Spannungen in Sprache und Aufbau bemerkt, die er Pries,erweihe.

b^tenfalls damit erklärt, daß „in einer Erzählung Unregelmäßig- «•« ~ versteht $ich dcr imeressame VeRUchi dje

'•iten zu erwarten" sind (83). wichtigste Einzelheit des Textes, die Kundgabe des Gottesnamens in

Als eingehende Beschreibung der Lctztgcstalt des 1 extes. ist - ^ ^ 9; |?. Ex |2;3) umj nament,ich jm Ver.

g*.nn der Untersuchung gleichwohl ^^^^f-Z ^ mit der Einsetzung der Eucharistie nach 1 Kor 11 als „Einsetzer
«ch nicht scheut, auch OiTenkundiges "f^^^ Lngsbcricht" zu deuten. Kennzeichen dieser literarischen Konvcn-
^ eine Reihe überraschender Einsichten über den „längsten Dialog zungsoer.cm